Brut-Hitze überrollt Mittelmeerraum - doch es droht viel größere Gefahr
Eine Hitzewelle rollt auf Südeuropa zu. Temperaturen bis zu 50 Grad werden erwartet. Experten warnen vor Waldbränden und Wirbelstürmen.
Athen - Eine Hitzewelle rollt auf Europa zu. Wie weather.com berichtet, könnten in der nächsten Woche die Temperaturen auf bis zu 50 Grad steigen. Das würde den europaweiten Rekord von 1977 brechen. In diesem Jahr wurden in Athen 48,0 Grad gemessen. Weite Teile von Italien und der Südosten könnten laut den Prognosen von dem heißen Wetter betroffen sein. Experten warnen vor Waldbrandgefahr und Kreislaufproblemen.
Hitzewelle in Südeuropa: Saharahitze rollt auf Mittelmeerraum zu
Das Extremwetter hat es in diesem Jahr in sich. Nach den Flutkatastrophen in vielen europäischen Ländern rollt derzeit eine Hitzewelle auf den Süden Europas zu. Schirokko, eine Bezeichnung für einen Wüstenwind, bringt die heiße Saharaluft über Italien nach Rumänien in den Südosten Europas. Ab Sonntag treibt die Hitze die Werte erst bis auf 40 Grad und anschließend ortsweise bis auf 45 und 50 Grad. Vor allem Griechenland und die Türkei könnten die Hitzepeaks mit 50 Grad treffen. Italien, Albanien, Nord-Mazedonien, Bulgarien und Rumänien liegen ebenfalls im Hitzegebiet. Noch ist laut Vorhersagen unklar, wie weit die hohen Temperaturen in den Norden ziehen und ob auch Ungarn und Kroatien betroffen sein werden.
Etwa eine Woche soll sich die extreme Hitze halten, bevor kühlere Luft aus dem Norden die heißen Luftmassen erste einmal verdrängt.

Hitzewelle in Südeuropa: Experten warnen vor Waldbränden und Wirbelstürmen im Herbst
Das extrem heiße Wetter birgt allerlei Gefahren. Bereits jetzt hat es laut weather.com zweieinhalb mal so oft gebrannt, wie in den vergangenen Jahren. Besonders die Türkei hat derzeit mit starken Waldbränden zu kämpfen. Die extreme Hitze verschärft die Gefahr für ganz Südeuropa weiter.
Zudem sind die Wassertemperaturen bereits sehr hoch, wie auch die Karten des DWD zeigen. Zwei bis drei Grad liegen die Temperaturen an der Oberfläche über dem Normalwert. Durch die Hitze ist es wahrscheinlich, dass sich das Wasser weiter aufwärmt. So werden auch wirbelsturmartige Stürme über dem Mittelmeer im Herbst wahrscheinlicher, sogenannte Medicanes. Das Mittelmeer sei jetzt bereits so warm, wie auf dem Atlantik, in dem die Hurrikans entstehen, warnt Meteorologe Jan Schenk.

Auch für den Menschen sind die anrollenden Hitzewellen kein Zuckerschlecken. Experten warnen vor Kreislaufproblemen - vor allem im Wasser. Ein Sprung in den See oder Meer kann auch dort schnell zu Kreislaufproblemen führen. Eine zu kalt eingestellte Klimaanlage kann bei Verlassen des Autos später einen Hitzschlag auslösen. Es ist Vorsicht geboten. (chd)