Jetzt auch noch Schneesturm-Warnung: Durch Wetter droht dramatische Lage in Erdbeben-Gebieten
Tausende sind nach dem Erdbeben in der Türkei und in Syrien obdachlos. Besonders gefährlich sind die aktuell eisigen Temperaturen und ein drohender Schneesturm.
Ankara – Die Türkei und Syrien wurden von einem der heftigsten Erdbeben der letzten Jahrzehnte erschüttert. Der drohende Schneesturm und das eisige Wetter in der Türkei könnte die Situation in den Erdbebengebieten nach Einschätzung der Hilfsorganisation Care aber noch deutlich verschärfen. Aktuell befinden sich unzählige Menschen aufgrund von Warnungen vor Nachbeben oder, weil ihre Häuser und Unterkünfte eingestürzt sind, im Freien – trotz eisiger Kälte, wie Care am Montag in Bonn mitteilte.
Erdbeben in der Türkei und Syrien: Schneesturm und Frost erschweren Rettungsarbeiten
Die Retter fürchten immer noch zahlreiche Menschen unter den Trümmern. Im Katastrophengebiet herrschen laut Wettervorhersage Temperaturen um den Gefrierpunkt. Nach Angaben von weiteren Hilfsorganisationen sind in beiden Ländern Tausende obdachlos geworden – und das bei dem eisigen Wetter in der Türkei. Nach den jüngsten Angaben vom Montagmorgen (7. Februar) ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 4.940 angeschwollen. Tendenz steigend.
Die Hilfsarbeiten in der Türkei und in Syrien werden durch das extreme Wetter und den Schneefall stark beeinträchtigt. Viele Straßen sind nicht passierbar und man kann zahlreiche Lagerhäuser und Vorräte nicht erreichen, wie man auch in zahlreichen Videos in den sozialen Medien sehen kann. Care-Partnerorganisationen versuchten gleichwohl, die Menschen mit Decken, Lebensmitteln, Matratzen und Zelten zu versorgen. Mehr als 60 Prozent der 4,6 Millionen Einwohner Nordwestsyriens seien Binnenflüchtlinge. Sie fürchteten, durch die Erdbeben nun erneut vertrieben zu werden.
Wetter: Warnung vor schwerem Schneesturm und Kälte – Lage in Erdbebengebieten in der Türkei und Syrien schwierig
Der Istanbuler Gouverneur hat bereits am Samstag, als noch niemand mit dem Beben rechnete, wegen des herannahenden Schneesturms sogar Fahrten mit Rollern oder Motorrädern bis auf Weiteres verboten. Die Meteorologische Generaldirektion warnte ab Sonntagabend beim Wetter in der Türkei vor starkem Schneefall, Regen, Sturm und Vereisungen in Istanbul.
Auch für andere Regionen des Landes veröffentlichte die Behörde aufgrund der Wettervorprognose eine Wetterwarnung. So sei in Anatolien und im Osten des Landes mit starkem Schneefall zu rechnen. Die Menschen am Schwarzen Meer müssten sich auf starken Regen und teilweise Schneefall sowie auf Sturm einstellen. Für die westliche Ägäis gab die Behörde ebenfalls eine Unwetter-Warnung heraus. Winde könnten laut Wetterprognose eine Geschwindigkeit von bis zu 75 km/h erreichen, hieß es. Umso dramatischer, dass zu den eh schon schwierigen und gefährlichen Wetter-Bedingungen in der Türkei auch noch das starke Erdbeben hinzukam.
Die syrische Regierung hat, in der verzweifelten Lage, die internationale Staatengemeinschaft zur Hilfe aufgerufen. Das Außenministerium in Damaskus richtete seinen Appell an die UN-Mitgliedsstaaten und internationale Hilfsorganisationen, um die Bemühungen „zur Bewältigung dieser menschlichen Katastrophe“ zu unterstützen, wie die Staatsagentur SANA am Montag berichtete. (md mit dpa)