Schneemassen sorgen für Winter-Chaos in Österreich – Lawinenwarnung für Salzburg
Nachdem der Süden Österreichs wegen heftigen Schneefalls im Chaos versunken ist, zieht das Wetter weiter Richtung Norden. Auch dort herrscht erhebliche Lawinengefahr.
Update vom 25. Januar, 10.56 Uhr: Österreich trifft der Wintereinbruch mit voller Wucht. Herrschte um Weihnachten und Neujahr noch eklatanter Schneemangel, versinken Teile des Landes derzeit im Schneechaos. Entspannung ist allerdings in den nächsten Tagen in Sicht. Wie bergfex.at berichtet, wandert der Niederschlag vom Süden Richtung Norden und pendelt sich bei rund fünf bis zehn Zentimeter Neuschnee pro Tag ein. Betroffen davon sind allen voran die Salzburger Alpen ab Donnerstag, übers Wochenende verbreitet sich leichter Schneefall gen Westen in Tirol und Vorarlberg.

Österreich: Stromnetz nach Schnee-Chaos wiederhergestellt - erhebliche Lawinengefahr in Salzburg
Mit großen Schneemengen ist laut Bergfex jedoch schon wieder Anfang nächster Woche zu rechnen. So sollen in der Nacht von Montag auf Dienstag in der Dachsteinregion, am Hochkönig sowie in den Salzburger Tauern rund 30 Zentimeter Neuschnee fallen. Dort herrsche schon jetzt erhebliche Lawinengefahr, wie die Website der Landesregierung Salzburg wissen lässt.
Ganz so schlimm wie in Kärnten und Teilen der Steiermark dürfte es allerdings nicht werden. Dort wurde laut dem ORF nach dem zwei Tage andauernden Schneechaos am späten Dienstagnachmittag das Stromnetz tausender Haushalte wiederhergestellt. Die Arbeiten seien „extrem schwierig“ gewesen.
Schneemassen sorgen für Winter-Chaos in Österreich: Tausende ohne Strom - Warnung an Skifahrer
Erstmeldung vom 24. Januar: München – Es ist Winter. Und das bekommt Österreich gerade auf die harte Tour zu spüren. In der Alpenrepublik schneit es und schneit und schneit. Wie wetter.at berichtet, bringen die kalten und sehr feuchten Luftmassen vom Mittelmeer die weißen Flocken in Massen in die südlichen Bundesländer Kärnten und Steiermark. In den Bergen gibt es demnach 120 Zentimeter Neuschnee.
Winter-Chaos in Österreich: Tausende Haushalte ohne Strom – Schulausfälle wegen Schneebruchgefahr
Der heftige Wintereinbruch in Österreich verursacht reichlich Chaos. So seien am Dienstagmorgen etwa 4000 Haushalte in der Weststeiermark von der Stromversorgung abgeschnitten gewesen, wie ein Sprecher von „Energie Steiermark“ bilanzierte. In Unter- und Mittelkärnten waren laut dem Landesenergieversorger „Kelag“ 5000 Haushalte von Stromausfällen betroffen. Umgestürzte Bäume versperrten diverse Straßen.
In Kärnten blieben in einigen Gemeinden die Schulen geschlossen, weil große Schneebruchgefahr herrscht. Deshalb sei den Kindern der Weg zum Unterricht nicht zuzumuten. Teilweise tagten Krisenstäbe.

Schnee-Chaos in Österreich: Bäume stürzen auf Straßen - Feuerwehren müssen Lkws bergen
Binnen eines Tages wurden die Feuerwehren in Kärnten zu hunderten Einsätzen gerufen, heißt es weiter. So mussten liegengebliebene Lkws geborgen werden. Der Polizei zufolge blieb es bei diversen Unfällen bei Blechschäden und Leichtverletzten. Die Beseitigung auf Straßen gestürzter Bäume musste über Nacht eingestellt werden, weil sich auch die Einsatzkräfte in zu große Gefahr begeben hätten. Denn von Montag auf Dienstag entlud sich weiterer Schnee über den Regionen – etwa 30 Zentimeter.
Bereits am Montagnachmittag hatten die Städte Klagenfurt und Villach davor gewarnt, öffentliche Parks, Wälder und Wanderwege zu betreten. Durch den feuchten Schnee können Äste brechen und herunterstürzen. Im Raum Unterkärnten sollten auf Anraten der Polizei nicht unbedingt notwendige Autofahrten vermieden werden.
Große Lawinengefahr herrscht in höheren Lagen der Gurktaler Alpen, der Karawanken, der Sau-, Kor- und Packalpe, schreibt der Standard. Laut wetteronline wurde für viele Regionen Kärntens und der Steiermark oberhalb von 1600 Metern die zweithöchste Warnstufe 4 ausgegeben. Vom Schneesport abseits der gesicherten Pisten werde abgeraten.

Wintereinbruch in Österreich: Regionalzug und Lkw kollidieren - zwei Verletzte
Das Winterwetter führte auch zu einem Unfall zwischen einem Lastwagen und einem Regionalzug im Pinzgau im Westen des Bundeslandes Salzburg. Wie oe24 unter Berufung auf Polizei und den ORF-Radiosender Ö3 berichtet, war der Lkw auf schneeglatter Straße vor einem beschrankten Bahnübergang so sehr ins Rutschen gekommen, dass er im Gleisbereich steckenblieb.
Der 49-jährige Fahrer versuchte vergebens, den Lastwagen fortzubewegen, verließ das Führerhaus aber schließlich, um den Lokführer zu warnen. Doch trotz Notbremsung kam der Zug erst nach 200 Metern zum Stehen, rammte den Lkw und riss diesen ein Stück mit. Dabei wurden die Oberleitung und die Gleisanlagen beschädigt. Beide Fahrer erlitten Verletzungen, mussten in eine Klinik gebracht werden. Die neun Passagiere der Bahn blieben unverletzt.
Der Schneefall soll zwar nachlassen und sich ins Gebirge zurückziehen. Doch es wird noch einige Zeit dauern, bis die Spuren des Winter-Chaos in Österreich beseitigt sind. (mg)