Stärkste Schneefälle in Jahrzehnten erwartet: „Das passiert nur ein paar Mal in einem Meteorologenleben“
Beim Wetter in Deutschland herrschen aktuell im Norden und Süden komplett verschiedene Verhältnisse. Meteorologen warnen vor einer gefährlichen Unwetterlage. Zum Wochenende erwartet uns eine Ausnahmesituation.
- Polare Kaltluft, die für eine seltene Wettersituation sorgt, bahnt sich den Weg nach Deutschland.
- Glatteis und Schneeverwehungen: Meteorologen warnen vor einer gefährlichen Wetterlage am kommenden Wochenende (6. Februar).
- Minus 20 Grad! Nach diesem Schnee-Chaos schlägt die Kältekeule am Montag (8. Februar) zu.
München/Offenbach - Schneefall, Schneeverwehungen und Glatteis - am Wochenende warnen Wetterexperten vor einem kräftigen Wintereinbruch im Nordwesten bis zum Osten Deutschlands. „Vom Emsland bis in den Harz können die Schneefälle bis in den Unwetterbereich hinein ausfallen“, erklärt DWD-Meteorologe Sebastian Schappert in einem Video zur bevorstehenden Unwettersituation in Deutschland. Blackouts sind möglich. Kalte Polarluft macht sich unaufhaltsam auf den Weg. Am Samstag wird es nach Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) losgehen.
Wetter in Deutschland: Biergartenwetter oder Schneeverwehungen
Biergartenwetter gibt es dagegen an den Alpen. Sahara-Luft sei Dank und die ist mild und sehr feucht. Dort wo die Luftmassen aufeinander prallen, erwarten die Wetterexperten einen kräftigen Wintereinbruch. Bis zu 30 Zentimeter Neuschnee sind möglich. Wo die Luftmassengrenze final am Samstag und Sonntag genau verläuft, lässt sich abschließend noch nicht sagen, so auch Meteorologe Dominik Jung von wetter.net.
„Auf alle Fälle wird die Grenze extrem scharf verlaufen“, teilt Wetterexperte Jung mit. „Innerhalb von nur 10 bis 20 Kilometern kann die Temperatur von frostigen minus 2 Grad auf plus 4 oder 5 Grad ansteigen. Im Übergangsbereich droht zeitweise gefährlicher Eisregen und Glatteis.“
Extremes Glatteis oder gefrierenden Regen kann es im Grenzbereich der beiden Luftmassen vom nördlichen Nordrhein-Westfalen und Nordhessen über Thüringen bis ins südliche Sachsen und Sachsen-Anhalt geben.
„Das passiert nur ein paar Mal in einem Meteorologenleben“
Extreme Temperaturunterschiede auf engen Raum. Eine solche kleinräumige Konstellation ist sehr selten. „Das passiert nur ein paar Mal in einem Meteorologenleben,“ sagt DWD-Sprecher Andreas Friedrich der Nachrichtenagentur dpa. Vergleichbar sei etwa der extreme Schneefall im Winter 1978/79. Auch andere Wetter-Experten halten „den stärksten Schneefall der letzten Jahre oder vielleicht Jahrzehnte“ für möglich.
Dazu weht ein strammer Ostwind. Der nimmt am Sonntag im Norden zu - Orkanböen sind möglich. Ein besonders gefährlicher Faktor. Stromausfälle drohen. „Gefrierende Regen setzt sich an Bäumen und Hochspannungsleitungen fest. Es kann zu umstürzenden Bäumen und Strommasten kommen. Das ist nicht zu unterschätzen. Durch Eisanlagerungen kann sich großes Gewicht ansammeln“ warnt Wetterexperte Jung. „Leiterseil-Schwingungen“ nennt das der DWD.

Arctic Outbreak - Nordosten wird schockgefrostet
Eisig sind die Aussichten für die kommende Woche. Im Norden erwarten Meteorologen Tiefstwerte von minus 20 Grad. Vor allem nachts kann es ungemütlich werden. Nördlich des Mains bleibt der Dauerfrost. Der Schnee bleibt liegen. In den nächsten Tagen ist kein Tauwetter in Sicht, so Meteorologe Jung. Momentan steigt in Nordrhein-Westfalen der Rheinpegel weiter an. Das Hochwasser hat ein Dorf abgeschnitten - es ist jetzt eine Insel. (ml) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks