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Zeitumstellung auf Winterzeit im Oktober: Zehn Fakten zur Umstellung

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Von: Lucas Maier

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Jedes Jahr führt sie zu Debatten: Die Zeitumstellung. Dabei geht es um viel mehr als „nur“ das Umstellen der Uhren.

Kassel – Bald ist es wieder so weit: Am 30. Oktober werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Doch mit dem alleinigen Umstellen der Uhr auf Winterzeit ist es nicht getan.

Neben dem positiven Effekt, dass man in der Nacht vom letzten Sonntag im Oktober eine Stunde länger schlafen kann, treten auch negative Effekte auf. Gerade vor dem Hintergrund der akuten Energiekrise kann es schnell teuer werden.

Zeitumstellung 2022: Die Idee des Energiesparens geht nicht ganz auf

1. Ursprünglich wurde die Zeitumstellung eingeführt, um Energie zu sparen. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass dies nicht der Fall ist, wie das Umweltbundesamt schreibt. Grund hierfür ist, dass am Morgen mehr geheizt wird.

Dabei dürfte das Energiesparen gerade in diesem Jahr vielen am Herzen liegen. Wer die größten Stromfresser im Haushalt ausfindig macht, kann einfach Energie und Geld sparen.

Zeitumstellung 2022: Die Mehrheit steht ihr kritisch gegenüber.
Zeitumstellung 2022: Die Mehrheit steht ihre kritisch gegenüber. (Archivbild) © Robert Michael/dpa

Fakten zur Zeitumstellung: Ohne richtige Einstellung wird das Heizen teuer

2. Durch die Zeitumstellung 2022 kommt bei vielen der Biorhythmus aus dem Schritt. Aber auch elektrische Geräte sind von der Umstellung betroffen, wie der Deutsche Verband Flüssiggas e.V. schreibt. Die Umstellung kann dazu führen, dass die Heizung aus dem Trott kommt.

Hierbei geht es vor allem um die sogenannte „Nachtabsenkung“. Die Heizung muss meist manuell auf Winterzeit umgestellt werden, damit diese im richtige Takt bleibt. Erfolgt diese Umstellung nicht, wird morgens eine Stunde zu viel und abends eine Stunde zu wenige geheizt, wie der Deutsche Verband Flüssiggas e.V. zu bedenken gibt. Das Nutzen der Funktion kann in vielen Fällen Energie und bares Geld sparen, deshalb ist eine Überprüfung der Heizung sinnvoll.

Zeitumstellung im Oktober: Die „Winterzeit“ gibt es gar nicht

3. Im Volksmund heißt es, dass auf die sogenannte Winterzeit umgestellt wird, korrekt ist dies aber eigentlich nicht. Richtig heißt es, dass von der Sommerzeit auf die „Normalzeit“ zurückgestellt wird.

4. Wirklich gut kommt die Umstellung der Uhren in Deutschland nicht an, wie eine Forsa-Umfrage zeigt. Die von der Krankenkasse DAK-Gesundheit in Auftrag gegebene Studie kommt zu dem Ergebnis, dass lediglich 23 Prozent der Bevölkerung die Zeitumstellung für eine gute Sache halten.

Mehr Arbeit durch Zeitumstellung: Gewerkschaft gibt Tipps

5. Gerade wer in der Nacht der Umstellung arbeiten muss, kann durch die Umstellung benachteiligt sein. Gibt es keine extra Regelungen des Arbeitgebers, muss eine Stunde länger gearbeitet werden, wie die Gewerkschaft IG Metall informiert. Aber: „Wenn Beschäftigte eine Stunde länger arbeiten müssen, ist diese auch zu vergüten“, schreibt die Arbeitnehmervertretung der Metall- und Elektroindustrie.

6. Die Umstellung der Uhren stellt auch im Jahr 2022 eine besondere Herausforderung für die Deutsche Bahn dar. Teils müssen Züge und S-Bahnen doppelt fahren, was für einen erhöhten Personalaufwand sorgt. „Voraussetzung für einen reibungslosen Ablauf ist also die aufwändige Ausarbeitung eines besonderen Fahrplans“, schreibt die Deutsche Bahn dazu.

Zeitumstellung 2022: Studien stellen Zusammenhang zur Unfallstatistik her

7. Die Umstellung der Uhren wirkt sich auch auf das Sozialverhalten der Menschen aus, wie die Deutsche Presse-Agentur schreibt. In den USA haben Forschende rund um den Wissenschaftler Eti Ben Simon den Zusammenhang zwischen Zeitumstellung und Spendenverhalten näher in Augenschein genommen.

Rund zehn Prozent spendeten die Probandinnen und Probanden, in der Woche nach der Umstellung auf Winterzeit, weniger. „Ein Rückgang, der nicht in Staaten zu beobachten ist, die ihre Uhren nicht umstellen“, ordnet Eti Ben Simon das Ergebnis ein.

8. Hier wurde die Zeitumstellung bereits abgeschafft:

Zeitumstellung und die EU: Ein Ende ist vorerst nicht in Sicht

9. Im EU-Parlament wurde bereits im Jahr 2019 der Vorschlag gemacht, dass die Zeitumstellung abgeschafft werden sollte. Dass dies in näherer Zukunft passiert, scheint jedoch aufgrund der Komplexität als eher unwahrscheinlich. Eine Befürchtung ist, dass Europa zu einem zeitlichen Flickenteppich werden könnte.

10. Dass die Zeitumstellung auch negative Auswirkungen auf Menschen hat, zeigen Studien zu Autounfällen und Behandlungsfehlern. Die Zahl der tödlichen Autounfälle erhöht sich vor allem nach der Umstellung im Frühjahr. Nach beiden Umstellung gibt es laut einer Studie eine Erhöhung der Behandlungsfehler, wie das Ärzteblatt schreibt. Laut der zitierten Studie kam es nach der Umstellung auf Winterzeit zu einem nicht signifikanten Anstieg um 5 Prozent. Nach der Umstellung im Frühjahr gab es laut der Studie einen Anstieg um circa 18 Prozent. (Lucas Maier)

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