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49-Euro-Ticket: Wann es kommt, wo man es kaufen kann – und welche Hürde es noch gibt

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Das 49-Euro-Ticket soll das beliebte 9-Euro-Ticket im kommenden Jahr beerben. Doch wo hapert es noch bei der Umsetzung und wie kann man es kaufen? Die ersten Details im Überblick.

Für Millionen Fahrgäste ist ein bundesweites 49-Euro-Monatsticket für Busse und Bahnen ab 2023 in Sicht. Die Verkehrsminister von Bund und Ländern verständigten sich gestern in Bremerhaven auf ein solches Nachfolgemodell für das beliebte 9-Euro-Ticket aus dem Sommer.

Wie sicher kommt das 49-Euro-Ticket?

Es gibt einen großen Haken: Es steht noch unter dem Vorbehalt, dass sich Kanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidenten über die generelle Finanzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Zeiten steigender Energiekosten verständigen. Vorbereitungen für das neue Ticket mit Start am 1. Januar sollen schon anlaufen.

Die Vorsitzende der Länder-Ressortchefs, Bremens Senatorin Maike Schaefer (Grüne), sprach von einem Durchbruch. Ein bundesweites Ticket für 49 Euro sei „eine Mega-Entlastung für ganz viele Pendlerinnen und Pendler“. Dies sei aber auch ein enormer finanzieller Kraftakt für Bund und Länder, sagte sie mit Blick auf zuletzt diskutierte Modelle für Tickets zu 29 Euro oder 69 Euro im Monat.

Wann soll das 49-Euro-Ticket kommen?

Bundesminister Volker Wissing (FDP) sagte, eine Einführung wie angestrebt zum 1. Januar „soll unser Ziel sein“. Man sei jetzt „einen entscheidenden Schritt weitergekommen“. Es seien technische und inhaltliche Fragen geklärt, damit mit Vorbereitungen für die Umsetzung angefangen werden könne. Wichtige Finanzierungsfragen sind aber noch offen.

Wie steht es mit der Finanzierung des 49-Euro-Tickets?

Die Länder sind zwar bereit, das neue Ticket zusammen mit dem Bund zu finanzieren – es wären wohl je 1,5 Milliarden Euro. Sie machen aber zur Bedingung, dass der Bund auch dauerhaft mehr Geld gibt, mit dem sie Busse und Bahnen bestellen. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) warnte, dass das gesamte Vorhaben sonst noch scheitern könnte.

Dieses Jahr sind es 9,4 Milliarden solcher Regionalisierungsmittel, dazu eine Milliarde Euro aus einem anderen Topf. Die Länder warnen, dass wegen hoher Energiekosten und Einbußen durch die Pandemie sonst Angebote gekürzt werden müssten. „Es nutzt das schönste Ticket nichts, wenn kein Bus fährt“, machte Schaefer klar.

Wie funktioniert das 49-Euro-Ticket und wo kann man es kaufen?

Erste praktische Details für die Fahrgäste wurden schon deutlich. Das 49-Euro-Ticket soll digital zu kaufen sein, aber daneben wohl etwa auch als Plastikkarte. Vorgesehen ist es als laufendes Abo, das aber monatlich kündbar sein soll. In München begrüßen die Verkehrsbetriebe das Klimaticket samt Finanzierung.

„Insbesondere, dass die Regionalisierungsmittel darüber hinaus dauerhaft um 1,5 Millionen Euro erhöht werden, ist ein positives Signal“, sagt Geschäftsführer Ingo Wortmann. Der Ausgleich krisenbedingter Kostensteigerungen aus den Mitteln des reaktivierten Wirtschaftsstabilisierungsfonds sei zudem „ein wichtiger Baustein zur Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs mit Blick auf die Verkehrswende“. (lma/dpa)

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