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Manipulationsvorwürfe gegen deutschen Immobilienkonzern - „Wirecard 2.0“

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Von: Patricia Huber

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Der Handelssaal der Frankfurter Börse.
Die Adler Group Aktien sind nach den Manipulationsvorwürfen stark eingebrochen. © Arne Dedert/picture alliance/dpa

Der britische Investor Viceroy ist mit Attacken auf Wirecard und Steinhoff weltweit bekannt geworden. Jetzt knöpft sich das Unternehmen ein bekanntes deutsches Immobilien-Unternehmen vor.

Luxemburg - Bereits im Wirecard-Skandal war der britische Investor und Leerverkäufer Fraser Perring einer der ersten Kritiker. Nun hat er ein neues Ziel: den Immobilienkonzern Adler Group. Wie die FAZ berichtet, wirft er dem Unternehmen in einem Bericht eine künstlich aufgeblasene Bilanz vor. Außerdem ziehe das Management Geld aus übernommenen Firmen ab. Perring spielte auch bei der Aufdeckung des Bilanzbetrugs des Möbelkonzerns Steinhoff eine Rolle.

Adler-Group weist die Vorwürfe zurück

Adler weist die Vorwürfe zurück, doch das scheint die Investoren nicht zu überzeugen. Am Mittwoch verzeichnete die Adler Group mit einem Minus von 26 Prozent auf rund zehn Euro den größten Tagesverlust seit dem Börsengang im Sommer 2015. Auf Twitter weckten Berichte zu den Viceroy-Attacken für schlechte Erinnerungen: „Wirecard 2.0“, schrieben User auf dem Kurznachrichten-Dienst.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat sich ebenfalls bereits zum Bericht und den Anschuldigungen geäußert. Eine Sprecherin sagte laut dem Spiegel: „Wenn sich daraus Verdachtsmomente für Straftaten ergeben, zeigen wir diese bei der zuständigen Staatsanwaltschaft an.“

Adler Group: Größter Aktionär zeigt sich unbeeindruckt

Adlers größter Aktionär, Aggregate Holding, zeigt sich hingegen unbeeindruckt. Man sei völlig überzeugt vom Wert der Beteiligung an Adler und der aktuelle Kurs spiegle diesen nicht wider. Nun sei es an der Adler Group, Stellung zu beziehen.

Bereits zu Beginn der Woche war die Adler-Aktie unter Druck geraten, nachdem das Unternehmen „eine grundlegende Überprüfung“ der strategischen Handlungsmöglichkeiten angekündigt hatte. Hintergrund sei, dass man von mehreren Interessenten Angebote für Teile des Miet-Portfolios erhalten habe.

Ein Ergebnis der Überprüfung könne der Verkauf eines wesentlichen Teils des von der Adler Group direkt oder indirekt gehaltenen Immobilienbestandes und der entsprechenden Mieteinnahmen sein, hieß es weiter. Die möglichen Erlöse sollten dann eventuell zur Rückzahlung oder zum Rückkauf von Anleihen sowie gegebenenfalls zum Erwerb von eigenen Aktien verwendet werden. (dpa/ph)

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