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"Anleger und Verwalter sitzen in einem Boot"

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Andreas Grünewald, Vorstandsvorsitzender des Verbandes unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland (VuV). © mm/tz

München - Kaum Zinsen, Aktien schwanken und Immobilien sind teuer: Derzeit ist es nicht leicht, Geld sicher anzulegen. Unser Leserthema "Unabhängige Vermögensverwalter" kann Ihnen hier helfen:

Kaum ein Prozent Zinsen für Anleihen oder Festgelder, Aktien schwanken im Wert, und Immobilien sind mittlerweile ganz schön teuer geworden. Wer da für die Zukunft, für Kinder oder für Anschaffungen sparen will, gerät regelrecht in einen Anlagenotstand.

Viele Experten bieten Rat und Hilfe – doch wem kann man trauen? Die Mediengruppe Münchner Merkur tz hat ausgewählte Anlagespezialisten aus Süddeutschland zum Finanzforum „Unabhängige Vermögensverwalter“ eingeladen, um hier Licht ins Dunkel zu bringen und Anlegern Orientierung zu geben.

Unabhängige Vermögensverwalter sind frei

Die Unabhängigen Vermögensverwalter punkten vor allem damit – wie der Name sagt –, dass sie nicht auf Vorgaben einer Bank oder eines Finanzinstituts achten müssen, irgendwelche Produkte zu verkaufen, um durch Provisionen die Erträge zu erhöhen. Dennoch ist ihr Bekanntheitsgrad in Deutschland noch sehr niedrig. Sie verwalten gerade einmal drei Prozent der Vermögens- Volumen.

Als Sprachrohr der Unabhängigen Vermögensverwalter hat sich der Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland (VuV) etabliert und sich in den vergangenen Jahren wahrnehmbare Marktpositionen erarbeitet. „Wir nehmen vielfältige und immer umfassendere Aufgaben für die Branche und unsere Mitglieder wahr und wachsen dementsprechend auch in der Geschäftsstelle“, sagt Andreas Grünewald, Vorstand des unabhängigen Vermögensverwalters FIVV aus München und seit rund einem halben Jahr an der Spitze des Branchenverbandes.

Regulierung steht im Mittelpunkt

Aktuell stehe vor allem die Regulierung im Mittelpunkt. „Dabei bieten wir unseren Mitgliedern viel Unterstützung. In Kürze präsentieren wir ein Compliance Management System, wodurch die Umsetzung und Einhaltung der Vorschriften deutlich erleichtert wird.“ Auch der Ombudsmann sei eine wichtige Innovation. „Damit zeigen wir den Anlegern, dass wir bei Problemen schnell helfen wollen. Das ist eine vertrauensbildende Maßnahme.“

Gleichzeitig seien zahlreiche neue Arbeitskreise geschaffen worden. „Dabei greifen wir auf die Expertise unserer Mitglieder zurück und bilden die Themen ab, die für uns wichtig sind. Zum Beispiel diskutieren wir über die Frage, wie wir wachsen können. Wir wollen in den kommenden Jahren unseren Marktanteil auf zehn Prozent erhöhen. Die Unabhängigen Vermögensverwalter in Deutschland werden aktuell bei Weitem nicht so wahrgenommen wie die Kollegen beispielsweise in der Schweiz oder den USA“, sagt Grünewald.

Die ökonomische Bildung der Jugend ist Andreas Grünewald eine weitere Herzensangelegenheit. Dafür gehen Mitglieder an Schulen und vermitteln dort Kenntnisse im Finanzbereich, und bis 2017 soll eine Stiftung entstehen, die sich insbesondere dieses Themas annimmt. Zudem sollen VuV-Unternehmen ihre Mitgliedschaft als Gütesiegel kommunizieren können – auch um damit der immer noch andauernden Reputationskrise der Finanzbranche im Allgemeinen entgegenzuwirken. „Anleger und Verwalter sitzen in einem Boot, wir sind Partner unserer Kunden“, betont Grünewald.

Mehr zum Leserthema

Was genau ist ein Unabhängiger Vermögensverwalter? Wie unterscheidet er sich von Beratern und anderen Dienstleistern? Was bewegt die Branche – und damit auch die Anleger? Zu all diesen Themen gibt' hier mehr.

Jürgen Grosche/Patrick Peters

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