Apple erzählt eine Erfolgsgeschichte, wie sie einmalig ist. Alles, was man über die Gründer und die Produkte – vom Macintosh bis zu den Air Pods – wissen muss!
- Apple wurde im Jahr 1976 von den US-Amerikanern Steve Jobs, Steve Wozniak und Ron Wayne in einer Garage gegründet.
- Innovative Produkte wie Macintosh, Apple I, iPod, iPhone oder die Air Pods ließen das Unternehmen aus Cupertino zu einem der erfolgreichsten der Welt aufsteigen.
- Der 2008 eröffnete App Store gehört heute zu den weltgrößten Vertriebswegen für digitale Produkte.
Cupertino – Apple ist heute ein Synonym für Erfolg und die begehrtesten technischen Geräte weltweit. Gegründet wurde das Unternehmen, dessen Hauptsitz – der Apple Park – sich in Cupertino im kalifornischen Silicon Valley befindet, 1976 von den drei US-Amerikanern Steve Jobs (56, † 2011), Steve Wozniak und Ron Wayne. Und zwar genau so, wie es eine typische Hollywood-Erfolgsgeschichte verlangt: In der Garage der Eltern von Steve Jobs. Die drei Gründer kannten sich aus dem Homebrew Computer Club, einem Verein für computerbegeisterte Hobbybastler und rückblickend einer der wichtigsten Schmelztiegel ambitionierter Computervisionäre.
So kam Apple zu seinem Namen und dem ersten Logo
Als die damalige „Apple Computers Inc.„ gegründet wurde, betrug das Startkapital lediglich 1.300 US-Dollar. Steve Jobs und Steve Wozniak hielten jeweils 45 Prozent der Firma, Ron Wayne 10 Prozent. Doch schon kurz nach der Gründung (nämlich nur elf Tage) stieg Wayne wieder aus und verkaufte seine Anteile – die heute selbstredend mehrere Milliarden US-Dollar wert wären – für einige hundert Dollar.
Den Namen hat das Technologieunternehmen übrigens Steve Jobs zu verdanken. Er habe am Tag, als der Firmenname festgelegt wurde, eine Apfelplantage besucht, erklärte er einmal. Die Tatsache, dass der Name „Apple„ freundlich und schwungvoll klänge, sei ein Grund dafür gewesen. Ein anderer jedoch, dass Apple vor seinem damaligen Hauptkonkurrenten Atari im Telefonbuch gelistet wurde. Während sich Jobs für den Namen verantwortlich zeigte, kümmerte sich Ron Wayne neben den juristischen Angelegenheiten zur Firmengründung auch um das erste Apple-Logo: Damals zeigte es den englischen Physiker, Mathematiker, Astronom und Philosoph Isaac Newton, der unter einem Apfelbaum sitzt, an dem ein einziger Apfel hängt.
Wie alles begann: Apple I, Apple II und Macintosh
Bereits vor der offiziellen Gründung von Apple entstanden die ersten Entwürfe für den Apple I – hauptverantwortlich hierfür war Steve Wozniak. Der erste Personal Computer (PC) der Welt war das erste Produkt, das von Apple angeboten – und von der Computerkette Byte Shop zu Beginn in einer kleinen Stückzahl vertrieben wurde. Für den Preis von 666 US-Dollar war der Computer nicht nur auch für private Haushalte bezahlbar, er konnte durch die benötigten Anschlüsse auch von jedermann bedient werden: ein Durchbruch, der schließlich die Produktion des Apple II in Schwung brachte. Auch dieser PC wurde quasi im Alleingang von Wozniak entwickelt.
Apple: Der erste Investor macht die Erfolgsgeschichte möglich
Weil die Investitionen bei weitem das überstiegen, was Apple bis dahin ausgeben konnte, wandelte sich das Unternehmen 1977 in eine Kapitalgesellschaft um und sammelte 250.000 US-Dollar von Mike Markkula ein. Damit machte er die Erfolgsgeschichte des Technologieunternehmens erst möglich – denn schnell wurde der Apple II zum Verkaufsschlager und gilt bis heute als einer der erfolgreichsten PCs aller Zeiten.
Apple Macintosh: Ein Mikrocomputer, der die Welt erobert
Dass der Apple Macintosh die Welt verändert hat, ist keinesfalls eine übertriebene Aussage. Dabei steckte in dem ersten intuitiv bedienbaren Computer – nämlich dem Macintosh Classic – für die breite Masse zumindest zu Beginn nicht etwa eine große Vision, sondern vielmehr der Wunsch, die Kosten in einem akzeptablen Rahmen zu halten. Damit der Macintosh unter einem Preis von 1.000 US-Dollar verkauft werden konnte, sollte der Bildschirm für damalige Verhältnisse geradezu winzige fünf Zoll groß sein und auch beim Prozessor wurde gespart.
Apple: Der Macintosh war nicht die Idee von Steve Jobs
Das Macintosh-Projekt startete Anfang 1979. Hauptverantwortlich für die Entwicklung des günstigen und somit massentauglichen Macintosh Classic war nicht etwa – wie es oft fälschlicherweise wiedergegeben wird – Steve Jobs, sondern der Apple-Mitarbeiter Jef Raskin (61, † 2005). Seine Idee war es, einen Computer zu entwickeln, den sich jeder leisten kann. Zudem sollten Rechner nicht länger über kryptische Kommandos bedient werden müssen, sondern mit Bildschirmsymbolen, Menüs und mithilfe einer Maus.
Von Jef Raskin stammt auch der Name des Rechners, der von der kanadischen Apfelsorte McIntosh inspiriert ist. Schnell etablierte sich allerdings die Abkürzung Mac, die Apple später selbst in seinen Produktbezeichnungen übernehmen sollte. Am 24. Januar 1984 präsentierte Jobs den ersten Macintosh der Öffentlichkeit, nachdem dafür zwei Tage zuvor mit einem aufsehenerregenden Spot während des Endspiels des Super Bowl XVIII geworben wurde. Mit der Einführung und dem damit einhergehenden Erfolg des Computers gelang es Apple, die innovative grafische Benutzeroberfläche auf dem entstehenden Massenmarkt für PCs fest zu etablieren.
Die Ära des Apple-Firmenchefs John Sculley
Im Jahr 1983 wurde ein Nachfolger des bisherigen Firmenchefs Mike Markkula gesucht – und schließlich mit John Sculley gefunden. Er hatte bereits einige aufsehenerregende Werbekampagnen umgesetzt, sich den Ruf eines Marketing-Genies erarbeitet und war der jüngste Vizepräsident in der Geschichte von PepsiCo. Sculley galt als Vertrauter von Jobs und wechselte in erster Linie aufgrund der persönlichen Beziehung schließlich zu Apple. Steve Jobs und John Sculley wurden im Unternehmen als das „Dynamic Duo„ bekannt, da sie sich so gut ergänzten. Zu Beginn der Zusammenarbeit gaben sich beide mehr als euphorisch – Jobs erklärte den Tag, an dem Sculley zum CEO berufen wurde zum schönsten seiner Karriere und Sculley ließ verlauten: „Apple hat nur eine Führungsfigur – Steve und mich.“
Allerdings kam es schnell zu drastischen Meinungsverschiedenheiten des „Dynamic Duo„, die schließlich im Jahr 1985 darin endeten, dass Jobs den Posten von Sculley übernehmen wollte. Weil dieses Unterfangen scheiterte, wurde Jobs von seinen Aufgaben – allen voran die weitere Entwicklung von Macintosh – entbunden. Er kündigte schließlich seinen Job und gründete die Firma NeXT. Sculley hingegen musste 1993 seinen Posten als CEO von Apple nach einem drastischen Quartalsverlust räumen.
Apple: Steve Jobs räumt den Laden auf
Als Grund für die Verluste, die Apple Anfang der 90er-Jahre hinnehmen musste, galt allen voran das Betriebssystem. Im Vergleich zur Konkurrenz zeigte es große Schwächen, vor allem, was die Schnelligkeit, den geschützten Arbeitsspeicher und die Anfälligkeit für Abstürze betraf. Aufwärts ging es für das Unternehmen, nachdem es im Dezember 1996 die Firma NeXT übernahm, die Steve Jobs gegründet hatte. Jobs krempelte als Interims-CEO die internen Strukturen komplett um und fokussierte fortan nur noch die Entwicklung und Perfektionierung von vier Produkten: das iBook, den iMac, das PowerBook und den Power Mac.
Zudem sorgte Jobs für das bis dahin Undenkbare: Er leitete einen Deal mit dem größten Konkurrenten Microsoft in die Wege, der eine Kreuzlizenzierung der Patente, eine gemeinsame Weiterentwicklung der Java-Projekte sowie die Investition von Microsoft in stimmrechtslose Apple-Aktien in Höhe von 150 Millionen Dollar vor. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war dann die Vorstellung des neuen Betriebssystems Mac OS 8, die im Sommer 1997 erfolgte. Ein neues Zeitalter des Designs läutete 1998 der iMac G3 ein, der mit seinem halbtransparenten Gehäuse aus Polycarbonat, fünf auffälligen Farben und der verspielten Form mit dem dahin standardmäßigen PC-Grau brach.
Apple iPod und Intel-Macs bringen den großen Erfolgskurs
Es war das kleine Mobilgerät von Apple, das den Musikkonsum von Millionen Menschen revolutionieren sollte: der MP3-Player iPod. Dieser wurde im Oktober 2001 vorgestellt und war zu Beginn ausschließlich mit Macs kompatibel. Gänzlich neu waren MP3-Player zu dieser Zeit zwar nicht, doch überzeugte zum einen das nun legendäre Design – zum anderen der 5 Gigabyte (GB) große Speicher, der für damalige Verhältnisse riesig war. In den nächsten Jahren kreierte das Unternehmen zudem den iTunes Music Store, in dem Kunden ihre Musik auf digitalem Wege erwerben konnte. Der große Durchbruch gelang mit beiden Produkten, als Apple sie erstmals auch Windows-Nutzern bereitstellte.
Neben dem Aufbau eigener Apple Stores brachten auch die 2006 eingeführten Intel Macs einen weiteren Aufwärtstrend. Sie wurden im Nachfolger des PowerBook – dem MacBook Pro sowie dem neuen iMac eingebaut.
Mit dem Apple iPhone die Welt in der Hosentasche
Wie kaum ein anderes technisches Gerät hat das Apple iPhone die Ära der heutigen Smartphones geprägt. Das erste iPhone wurde zusammen mit dem Apple TV im Jahr 2007 auf der Macworld San Francisco vorgestellt. Unter dem Slogan „This Changes Everything“ (dt.: „Das ändert alles“) präsentierte Steve Jobs das Handy, das sowohl in der Form als auch in der Funktionalität zu diesem Zeitpunkt unangefochten war. 2008 folgte die Eröffnung des ersten Vertriebskanals für mobile Apps: der App Store (iOs). Die iOS-Serie wurde schließlich 2010 um das iPad erweitert. Die iOs-Geräte machten im Jahr 2015 – dann unter der Leitung von Tim Cook – drei Viertel des Umsatzes von Apple aus und machten den Tech-Giganten schließlich zu einer der erfolgreichsten Firmen der Welt.
Apple AirPods und Apple Watch: Beliebter als Mac
Mit den Wearables Apple AirPods und der Apple Watch konnte das Unternehmen allein im letzten Quartal 2019 stolze 10 Milliarden US-Dollar Umsatz verbuchen.
Damit hängen die Produkte sogar die Macs ab, die in der gleichen Zeit „nur“ 7,2 Milliarden US-Dollar umsetzten. Laut Apples Vice President Greg Joswiak sind die AirPods mittlerweile „die populärsten kabellosen Kopfhörer der Welt“. Konkrete Verkaufszahlen nennt das Unternehmen allerdings nicht. Schätzungen zufolge verkaufte Apple im Jahr 2019 zwischen 26 und 28 Millionen AirPods.
Marktanteile der Hersteller am Absatz von Wearables weltweit im 1. Quartal 2020
- Apple (29,3%)
- Xiaomi (14%)
- Samsung (11,9%)
- Huawei (11,1%)
- Fitbit (3%)
Apple: Die Entwicklung der Aktie von damals bis heute
Als Apple im Dezember 1980 an die Börse ging, wurden dem Unternehmen die 4,6 Millionen Aktien im Wert von jeweils 22 US-Dollar förmlich aus der Hand gerissen. Seither hat die Apple-Aktie im Schnitt jedes Jahr fast 20 Prozent gebracht. Natürlich ist hier aber nur vom Durchschnitt die Rede, denn tiefe Einschnitte gab es natürlich auch – wie beispielsweise Mitte der 90er-Jahre oder im Jahr 2000, als der Aktienkurs jeweils um drei Viertel fiel. Wer aber langfristig an der Apple-Aktie festhielt, zog damit das große Los. Denn auch Mitte 2020 – der Corona-Krise zu Trotz – schwang sich die Aktie des Tech-Giganten mit einem Wert von über 399 US-Dollar zu einem neuen Rekordstand auf.