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Sparkassen-Überraschung: Neues Bezahlsystem ist ab sofort für alle 46 Millionen Girocard-Zahler verfügbar

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Von: Thomas Schmidtutz

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Ein populärer neuer Bezahldienst ist jetzt auch für die 46 Millionen Girocard-Kunden der Sparkassen verfügbar. Der Dienst sei „ab sofort“ freigeschaltet, teilte die Sparkassengruppe unlängst mit.

München - Damit bestätigte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband einen entsprechenden Bericht von Merkur.de vom 13. August*. Offiziell hatte die Sparkassen-Gruppe zuvor einen Start von Apple Pay im Spätsommer angekündigt. Der kalendarische Herbstanfang fällt dieses Jahr auf den 23. September. Nun ist der Dienst knapp vier Wochen früher verfügbar.

Mit Apple Pay* erschließt sich der US-Konzern, der derzeit mit mehreren Unternehmen im Clinch liegt*, eine weitere große Zielgruppe. Nach Angaben des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) sind bundesweit rund 46 Millionen Girocards im Einsatz. Damit ist die Sparkassenkarte das am weitesten verbreitete Zahlungsmittel in Deutschland.

Bislang konnten Sparkassen-Kunden das Bezahlsystem von Apple* nur in Verbindung mit einer Kreditkarte von Visa oder Mastercard nutzen. Seit Dienstag (25. August) geht dies auch mit der Girocard, die bei vielen Verbrauchern noch als EC-Karte bekannt ist.

Mit der Integration der Girocard in Apple Pay leisteten die Sparkassen „einen entscheidenden Beitrag dazu, dass sich das mobile Bezahlen“ in Deutschland rasch durchsetze, sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands Helmut Schleweis. Die für den Bezahldienst zuständige Apple-Managerin Jennifer Bailey sagte, man freue sich sehr, „die in Deutschland so beliebte Girocard“ mit Apple Pay zu verbinden. Damit biete man einen „noch sichereren Weg“, um mit dem iPhone oder der Apple Watch zu bezahlen. 

Apple Pay jetzt bei Sparkassen: Später Deutschland-Start

Apple hatte sein Bezahlsystem in Deutschland erst Mitte Dezember 2018 eingeführt. Zum Start hatten unter anderem die Deutsche Bank, die HVBComdirect sowie der inzwischen insolvente Zahlungsdienstleister Wirecard Apple Pay unterstützt. In den USA hatte Apple den Dienst bereits 2014 eingeführt und ihn dann zügig weltweit ausgerollt.

Bei Apple Pay können Kunden mit dem iPhone und der Computer-Uhr Apple Watch* an der Ladenkasse wie mit einer kontaktlosen Karte bezahlen. Dabei kommt ein sogenannter NFC-Chip im iPhone* oder der Apple Watch* zum Einsatz. Das kontaktlose Zahlen hat durch die Ausbreitung des Corona-Virus auch in Deutschland einen deutlichen Schub erhalten.

Apple Pay und Girocard: Kleine Einschränkungen zum Anfang

Allerdings gibt es zum Start vorläufig noch kleinere Einschränkungen. So können Girocard-Kunden Apple Pay noch nicht beim Shoppen im Internet nutzen. Ab Anfang 2021 soll das Einkaufen im Web aber möglich sein, kündigte der Sparkassenverband an. Das kontaktlose Zahlen hat durch die Ausbreitung des Corona-Virus auch in Deutschland einen deutlichen Schub erhalten.

Bei Apple Pay geben die Nutzer die Transaktionen über die iPhone-Gesichtserkennung Face ID oder den Fingerabdruck-Scanner frei. Im Unterschied zu Google Pay funktioniert das Bezahl-System des iPhone-Herstellers auch ohne Internetverbindung. Die Transaktion wird dabei in einem eigenen Hochsicherheitschip verarbeitet. Bei Google wird der Token in der Cloud erzeugt.

Laut Apple wächst der Bezahldienst rasant. „Umsatz und die Zahl der Transaktionen von Apple Pay haben sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt“, hatte Apple-Chef Tim Cook* im Januar auf einer Investoren-Konferenz gesagt. Insgesamt würden im Gesamtjahr „über 15 Milliarden Transaktionen“ über Apple Pay abgewickelt. Mit einem Börsenwert von über zwei Billionen Dollar ist Apple das wertvollste Unternehmen der Welt.

Redaktioneller Hinweis: In der ersten Ausgabe dieses Beitrags hatte es in der Überschrift noch geheißen, das neue Bezahlsystem stehe für „42 Millionen Girocard-Zahler“ zur Verfügung. Das ist falsch. Tatsächlich gibt es laut Sparkassenverband - wie auch im Text berichtet - insgesamt 46 Millionen Girocard-Nutzer. Wir bitten das Versehen zu entschuldigen. *Merkur.de ist ein Angebot des Ippen Digital Netzwerks.

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