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Arbeitslosenzahl deutlich gesunken

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Nürnberg - Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist trotz trüberer Aussichten für die Konjunktur im Oktober um 75.000 auf 2.733.000 gesunken.

In diesem Monat waren 2,733 Millionen Menschen ohne Beschäftigung, 75.000 weniger als im September und 68.000 weniger als im Oktober 2013, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Fast 21.000 Jugendliche waren zuletzt allerdings ohne Ausbildungsplatz.

Ein Rückgang der Arbeitslosenzahl ist der Bundesagentur zufolge im Oktober üblich. Die Herbstbelebung am Arbeitsmarkt sei dieses Mal aber stärker ausgefallen als in den vergangenen Jahren. Auch saisonbereinigt sei die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat daher um 22.000 gesunken.

Damit trotzt der Arbeitsmarkt derzeit den konjunkturellen Unwägbarkeiten, etwa infolge der Konflikte in Nahost und in der Ukraine. "Die aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten zeigen sich auf dem Arbeitsmarkt nicht", betonte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise. Die Arbeitslosenquote sank im Oktober im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent. Auch weiterhin bleibt die Beschäftigungsentwicklung laut BA aufwärts gerichtet.

Die Nachfrage der Betriebe nach neuen Mitarbeitern liegt den Angaben zufolge weiter auf gutem Niveau. Die Unternehmen meldeten der BA im Oktober 517.000 offene Stellen, 1000 weniger als im September, aber 51.000 mehr als im Oktober 2013. Besonders gesucht seien nach wie vor Arbeitskräfte etwa in den Berufsfeldern Metall, Mechatronik, Energie und Elektro, im Logistikbereich, im Verkauf, im Gesundheitswesen sowie im Hotel- und Gastronomiebereich, erklärte die Behörde.

Daten des Statistischen Bundesamts zufolge hat zuletzt auch die Erwerbstätigkeit zugelegt. Im September seien 42,9 Millionen Menschen in Deutschland einer Beschäftigung nachgegangen, teilten die Statistiker am Donnerstag mit. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen damit um 387.000 oder 0,9 Prozent.

Am Ausbildungsmarkt allerdings zeigte sich der BA zufolge in diesem Jahr ein durchwachsenes Bild. Obwohl die Zahl der Bewerber gleich geblieben und die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze leicht angestiegen sei, seien zur Bilanz Ende September etwa genauso viele Bewerber ohne Ausbildungsplatz geblieben wie im Vorjahr. Knapp 21.000 Jugendliche hatten demnach keine Lehrstelle gefunden, lediglich 200 weniger als im vorangegangenen Ausbildungsjahr. Insgesamt seien damit 3,7 Prozent der Bewerber ohne Ausbildungsplatz geblieben.

Bei diesen Jugendlichen liege "ein großes Potential, um einen künftigen Fachkräftemangel auszugleichen", mahnte Hans-Jürgen Urban von der Gewerkschaft IG Metall. Betriebe müssten ihrer Verantwortung zum Ausbilden gerecht werden. Klagen von Unternehmen, sie könnten Lehrstellen wegen Bewerbermangels nicht besetzen, seien hingegen nicht überzeugend. Oft liege die Ursache für eine nicht zu besetzende Lehrstelle in einer überhöhten Erwartung oder einem zu unattraktiven Angebot, erklärte der Gewerkschafter.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) forderte eine "Ausbildungsgarantie" für alle Jugendlichen in Deutschland. Immerhin hätten die Unternehmen die vergleichsweise gute konjunkturelle Lage des vergangenen Jahres nicht genutzt, um ein deutliches Plus an Ausbildungsplätzen zu schaffen, kritisierte die Gewerkschaft. Allein "auf die Kräfte des Marktes" zu setzen, reiche also nicht aus.

AFP/dpa

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