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Audi: Modelle, wirtschaftliche Entwicklung, Logo - alle Infos zur VW-Tochter aus Ingolstadt

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Der neue Audi RS4 Avant im Fahrbetrieb. Er kann gegen Aufpreis bis zu 280 km/h schnell fahren.
Der Audi RS4 Avant © picture alliance / Audi AG/dpa-tmn

Als Teil der Volkswagen AG gehört die Audi AG aus Ingolstadt zu den weltweit absatzstärksten Automobilherstellern.

Ingolstadt - Die Audi AG ist ein deutscher Automobilhersteller und Teil des Volkswagen-Konzerns. Firmensitz ist Ingolstadt in Bayern. Die Ursprünge der Marke Audi gehen auf August Horch zurück, der am 25. April 1910 die Audi Automobilwerke GmbH Zwickau in das Handelsregister der Stadt Zwickau eintragen ließ. Unter dem Konzerndach von Volkswagen kam erstmals 1965 ein Modell mit dem Markennamen Audi auf den Markt und leitete die Entstehung des Unternehmens Audi AG ein. Seit 1998 gehört der italienische Automobilhersteller Lamborghini zur Audi AG, 2012 folgte dann der Motorradhersteller Ducati unter das Unternehmensdach mit den vier Ringen. Am 1. April 2020 übernahm der vom in München ansässigen BMW-Konzern abgeworbene Markus Duesmann den Vorstandsvorsitz der Audi AG vom Niederländer Bram Schot. Dieser hatte die Position seit Sommer 2018 zunächst kommissarisch, dann hauptamtlich inne, nachdem der bisherige Vorstandsvorsitzende Rupert Stadler im Zuge des Dieselskandals inhaftiert wurde. Der Deutsch-Österreicher Herbert Diess ist seit 13. April 2018 Vorstandsvorsitzender des Mutterkonzerns Volkswagen. Die Audi AG beschäftigte zum Jahresende 2019 weltweit 90.640 Mitarbeiter. 267.195 Fahrzeuge der Marke Audi wurden im Jahr 2019 neu in Deutschland zugelassen.

Die Audi AG – diversifizierte Produktpalette in vielen Fahrzeugklassen

Seit den 1990er Jahren hat die Ingolstädter Audi AG ihre Produktpalette kontinuierlich erweitert und diversifiziert. Das Tochterunternehmen der Volkswagen AG bietet folgende Modelle in den unterschiedlichen Fahrzeugklassen an (Stand: 2020):

Viele der Modelle präsentiert Audi in verschiedenen Varianten. Das Mittelklasse-Modell A4 beispielsweise ist auch als Avant und mit g-tron, einem Erdgasantrieb, im Angebot. Zahlreiche Modelle stehen zusätzlich als Allradvariante Quattro oder als Sportback zur Auswahl. Auch Cabriolets bietet der Autohersteller mit Sitz in Ingolstadt für zahlreiche Fahrzeugmodelle an. Neben konventionellen Dieselantrieben und Benzinern offeriert Audi auch den e-tron mit vollelektrischem Antrieb und die Variante g-tron, einen mittels CNG-Technologie (Compressed Natural Gas) betriebenen Erdgasantrieb. Auch Fahrzeuge von Lamborghini und Motorräder von Ducati gehören neben den Fahrzeugen der eigenen Marke zur Produktpalette der Audi AG.

Die Marke Audi – der Aufstieg zum Global Player

2019 produzierte Audi rund 1,8 Millionen Fahrzeuge weltweit und generierte einen Umsatz von 55,68 Milliarden Euro. Seit dem Jahr 2005 verdoppelte Audi somit seinen Jahresumsatz. Bis 1998 produzierte Audi seine Fahrzeuge ausschließlich an den deutschen Standorten Ingolstadt, Neckarsulm und Heilbronn. 1997 produzierte Audi 557.777 Pkw und erreichte die Kapazitätsgrenze der deutschen Produktionsstandorte.

Als Konsequenz investierte das Unternehmen in internationale Produktionskapazität. Als erster Produktionsstandort außerhalb Deutschlands begann das Werk im ungarischen Győr 1998 mit der Montage des Audi TT Coupé. Mit Brüssel (Belgien), den Werken von Volkswagen in Kaluga (Russland) und Bratislava (Slovakei) sowie dem Seat-Werk im spanischen Martorell folgten weitere Produktionsstandorte in Europa, die Fahrzeuge der Marke Audi herstellten. Außerhalb Europas laufen Audi-Fahrzeuge in Aurangabad (Indien), San José Chiapa (Mexiko) und Curitiba (Brasilien) vom Band. In Kooperation mit dem chinesischen Automobilkonzern First Automotive Works (FAW) produziert Audi außerdem in Changchun, Foshan und Tianjin Fahrzeuge der Marke Audi für den chinesischen Markt. Insgesamt unterhält die Audi AG weltweit 13 Produktionsstätten in 10 Ländern.

Audi – die Reise von Zwickau bis unter das Konzerndach der Volkswagen AG

Nachdem August Horch sein 1904 gegründetes Unternehmen A.Hoch & Cie Motorwagenwerke im Streit verlassen hatte, ließ er 1909 sein neues Unternehmen August Horch Automobilwerke GmbH ins Handelsregister der Stadt Zwickau eintragen. Nach einem Rechtsstreit aufgrund der Nutzung des Markennamens Horch änderte dieser den Unternehmensnamen am 25. April 1910 in Audi Automobilwerke GmbH. Mitte des Jahres 1932 fusionierten schließlich die 4 Unternehmen Audi, Zschopauer, Horchwerke AG und Siegmar zur Auto Union AG, deren Zusammenschluss der Ursprung für das heutige Firmenlogo mit den ineinander verschlungenen Ringen ist. Daimler-Benz erlangte 1958 die Mehrheit des Stammkapitals der Auto Union AG, doch ab 1964 übernahm Volkswagen dann schrittweise die Unternehmensanteile. Aufgrund der Fusion von Auto Union mit den NSU Motorenwerken entstand 1969 die Audi NSU Auto Union AG mit Sitz in Neckarsulm. Als 1985 die Rechte an der Marke NSU ausliefen, verkürzte man den Firmennamen auf Audi AG und verlegte den Firmensitz ins bayerische Ingolstadt. Volkswagen hielt Mitte 2020 bereits 99,64 % der Anteile an der Audi AG, unterbreitete den Audi-Kleinaktionären am 16. Juni 2020 aber auch ein Übernahmeangebot für die verbleibenden 0,36 % der Audi-Anteile. Auf der Audi-Jahreshauptversammlung nahmen die Aktionäre das Übernahmeangebot von Volkswagen an.

Audi – Vorsprung durch Technik

Vorsprung durch Technik: So heißt seit 1971 der Werbeslogan der Audi AG. Und in der Tat kann das Unternehmen aus Ingolstadt seitdem zahlreiche Innovationen vorweisen. Ein Beispiel hierfür ist der 1980 unter der Bezeichnung „Quattro“ vorgestellte erste permanente Allradantrieb, der in einem deutschen Pkw verbaut wurde.

Die Präsentation der neuen Modellreihe A4 als Nachfolger des Audi 80 im Jahr 1994 gilt ebenfalls als ein mutiger Schritt. Audi veränderte sowohl die Innenausstattung als auch das äußere Erscheinungsbild des Autos komplett. Mit fast 1,7 Millionen produzierten Fahrzeugen gehört die Modellreihe A4 zu den absatzstärksten Autos der Volkswagen-Tochter. Die Baureihe C6 des als Nachfolger des Audi 100 eingeführten Modells A6 heimste in ihrem Einführungsjahr 2004 zahlreiche Preise ein und verdrängte 2005 die E-Klasse von Mercedes-Benz als meistgekauftes Auto der oberen Mittelklasse in Deutschland.

Auch das Thema „Alternative Antriebstechnik“ hat Audi im Blick. Mit dem Audi e-tron haben die Ingolstädter seit 2018 ein batterieelektrisch angetriebenes Oberklasse-SUV im Sortiment. Die Antriebsvariante g-tron wiederum verwendet eine komprimierte Form von Erdgas als Antriebskraft und emittiert nur sehr geringe Mengen Feinstaub.

Weitere interessante Fakten zur Audi AG und dem Mutterkonzern Volkswagen

Die Audi AG aus Ingolstadt gehört zu den weltweit absatzstärksten Automobilherstellern. Mit einer über hundertjährigen Unternehmensgeschichte kann Audi auf eine bewegte Vergangenheit zurückschauen. Einige interessante Hintergründe und Informationen zur Volkswagen-Tochter:

Hinter der Eigenmarke VW (6,278 Millionen ausgelieferte Fahrzeuge) ist Audi mit 1,846 Mio. Fahrzeugen die absatzstärkste Automarke des Volkswagen-Konzerns. Dieser vermeldete für das Jahr 2019 einen Jahresumsatz von 252,6 Milliarden Euro, eine Steigerung von 16,8 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr.

Von Sebastian Reif

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