BMW bietet Sitzheizung als Abo an - für 17 Euro im Monat

Der Autohersteller BMW hat in manchen Ländern ein neues Abomodell eingeführt. Wer eine Sitzheizung will, muss von nun an bezahlen - offenbar auch in Deutschland.
München - Im Winter kann eine Sitzheizung im Auto inmitten der Kälte ziemlich gemütlich sein. BMW-Besitzer, die diesen Komfort weiterhin genießen wollen, müssen nun in einigen Ländern offenbar in die Tasche greifen. Denn mittels eines neuen Abomodells bietet der Autohersteller manche Zusatzfunktionen nur noch gegen Bezahlung an - bislang zumindest in nur manchen Ländern. Dazu gehört aber offenbar auch Deutschland.
BMW: Funktionen werden nun als Abo angeboten - auch Deutschland betroffen
Nach Angaben des Technikportals The Verge hat BMW das neue Abomodell derzeit in Deutschland, Großbritannien, Südafrika und Neuseeland freigeschaltet. Laut Business Insider kann man unter anderem folgende Funktionen gegen monatliche Bezahlung erwerben.
- Sitzheizung: 17 Euro im Monat, 390 Euro für unbegrenzte Laufzeit
- Beheiztes Lenkrad: 9 Euro im Monat
- Fernlichtassistent: 8 Euro im Monat
- Fahrassistent: 40 Euro im Monat
Offenbar sollen die Funktionen dank Internetverbindung der Autos per Klick aus der Ferne freigeschaltet. Schon 2020 gab BMW dabei bekannt, dass das neue Betriebssystem von BMW-Autos in Zukunft Mikrotransaktionen ermöglichen wird, wie The Verge berichtete.
BMW: Kunden-Widerstand gegen Abo-Modell erwartet - „interessantes Auf und Ab“
Die Kunden allerdings sind verständlicherweise nicht allzu begeistert von den Neuigkeiten aus dem Hause BMW. Viele dürften die Entwicklung als habgierig kritisieren. Für die Unternehmen jedoch bedeuten Mikrotransaktionen meistens eine stetige Einkommensquelle neben dem Verkauf von Wagen. Dass Kunden für Zusätze an ihren Autos zahlen müssen, ist nicht neu. Diesmal ist der limitierende Faktor aber nicht die Hardware, sondern die Software. Nach Informationen von The Verge wird die nötige Hardware bereits in die Wagen integriert, aber nur gegen Bezahlung freigeschaltet.
In den USA gab es bereits zuvor ersten Widerstand gegen ein Abomodell von BMW. Dabei handelte es sich um ein Modell für Apple-CarPlay gegen eine Bezahlung von 80 Euro im Monat. Nach Kritik von Kunden sah sich der Autohersteller gezwungen, den Plan aufzugeben. Da die Abomodelle noch ziemlich frisch sind, bedarf es für die Unternehmen zunächst einer besseren Einschätzung, wofür Kunden auch tatsächlich Geld ausgeben würden. Kristin Kolodge, Analystin beim Verbraucherforschungsunternehmen JD Power, sagte hierzu gegenüber Business Insider: „Ich denke, wir werden ein interessantes Auf und Ab erleben, um herauszufinden, was wirklich ankommt.“ Neben Kritik gab es zuletzt auch Spott gegen BMW. Der neue SUV „BMW XM“ kam bei den Kunden offenbar nicht gut an. (bb)