BMW verspricht Optik-Boost mit neuer Technologie - „Genau was der Markt jetzt braucht“

Der Münchner Autobauer BMW testet in seinem Werk in Dingolfing eine neue Lackier-Technologie. Sie funktioniert wie der gute alte Tintenstrahl-Drucker - nur viel besser.
München - BMW testet ein Pilotprojekt in seinem niederbayerischen Werk in Dingolfing*, das die Herzen vieler Fans höher schlagen lässt: Ein „oversprayfreies“ Lackierverfahren ermöglicht es demnach, dass sich die Karosserie künftiger BMW-Modelle präziser denn je gestalten lässt - und auch im Bereich Nachhaltigkeit eine Verbesserung darstellt.
Wie der Premiumhersteller erläutert, können bei dem Testverfahren mehrfarbige Lackierungen sowie das Aufbringen spezieller Muster - Kennungen und andere grafische Darstellungen - das Fahrzeug individueller denn je veredeln. BMW führt in einer entsprechenden Mitteilung aus, dass die Technologie in Dingolfing zunächst bei 19 Sportcoupés des BMW M4* zum Einsatz kommt. Serienmäßig soll der innovative Lackierprozess dann ab 2022 in den Produktionsablauf integriert werden.
BMW: Innovative Technologie eröffnet völlig neue Möglichkeiten
Das Feintuning der Lackierung ließ sich bislang in der Regel durch manuelles Abkleben (im Fahrzeugbau „Maskieren“), realisieren. Die neue Vorgehensweise erklärt BMW* ausführlich: „Der Lack wird über eine Düsenplatte aufgetragen und kann randscharf mit einer variablen Lackierbreite aufgetragen werden. Dies erfordert höchste Präzision der Roboter- und Applikationstechnik.“ Perspektivisch gelinge es, jedes Bauteil des Exterieurs individuell zu lackieren - und hierbei Wünsche der Kunden zu berücksichtigen.

Manche Fans sind angesichts der Ankündigung jedoch skeptisch: „Genau was der Markt jetzt braucht“, meint ein Facebook-Nutzer zynisch. Ein anderer bemängelt, dass BMW „erstmal die Lackqualität an sich verbessern“ sollte - und schildert schlechte Erfahrungen mit seinem Auto im Hinblick auf Steinschlag.
BMW veredelt Karosserie von M4-Modellen - CO2-Fußabdruck verringert sich
Mit der neuen Technologie - einem vom Lackier-Spezialisten Dürr entwickelten Ecopaintjet-Pro-System - soll nicht nur das Design der BMW-Modelle* ein neues Level erreichen. Die Lack-Optimierung gestalte sich dem Vernehmen nach auch nachhaltiger. Das betrifft sowohl die eingesparten Kosten, als auch die zu entsorgenden Materialien. Der Hersteller unterfüttert die These anhand von Zahlen: Der CO2-Fußabdruck soll sich jährlich um etwa 2000 Tonnen reduzieren lassen. Dieses Thema stand bereits bei einer aufsehenerregenden Studie auf der IAA im Vordergrund.
Prädestiniert für das neue Verfahren erscheinen insbesondere Sportwagen der Tuningtochter M GmbH. Zunächst sollen die M4-Unikate inklusive neuartiger Bicolor-Lackierung und M4-Kennzeichnung im eigenen Fuhrpark getestet werden, ehe es zum flächendeckenden Großeinsatz kommt. (PF) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA