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Neuer 7er BMW: „Macho-Symbolik und Aggressivität“ - Autopapst rechnet mit neuem Flaggschiff ab

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Von: Patrick Freiwah

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BMW bringt vom Luxusmodell 7er eine Elektrovariante - den i7
BMW bringt vom Luxusmodell 7er eine Elektrovariante - den i7. © BMW AG

BMW bringt im November den neuen 7er an den Start, auch in einer vollelektrischen Variante. Doch bei Autopapst Ferdinand Dudenhöffer fällt die teure Neuentwicklung komplett durch.

München - Autos erhitzen die Gemüter in einer Zeit, in der mehr denn je die Verkehrswende forciert wird. BMW wird angesichts seiner Luxusklasse-Neuheit i7 nun von Deutschlands „Autopapst“ persönlich verbal angegangen.

Ferdinand Dudenhöffer, Mobilitätsexperte und Leiter des Center for Automotive Research (CAR) in Essen, äußert harsche Kritik an der jüngst vorgestellten, pompösen Oberklasse-Limousine. Die nächste Generation des 7er-BMW wird auch elektrifiziert auf Kundenfang gehen und ist rund 2,7 Tonnen schwer.

BMW i7: „Aus der Zeit gefallen“

Zum einen kritisiert der Professor die Tatsache, dass der i7 nicht ausschließlich als Elektroauto zu haben sein wird, sondern weiterhin auch als Limousine mit Benzin- und Dieselmotor. „BMW muss mutiger werden. Alte und neue Welt gleichzeitig, also Diesel und Elektro, passt wenig in eine klare Markenpositionierung“, findet Dudenhöffer.

Zweifellos ist der BMW i7 - sowie die Pendants mit Verbrennermotor - jedoch weniger für den europäischen Markt vorgesehen. Vielmehr sind Asien und Nordamerika die aussichtsreichsten Absatzmärkte für das Luxusmodell. „In China wird der vollelektrische i7 eine sehr wichtige Rolle spielen“, erklärte jüngst Vertriebsvorstand Pieter Nota bei der Premiere der BMW-Neuheit. Er führte aus, dass man für West- und Ostküste der USA mit einem hohen Anteil an Verkäufen der Elektro-Limousine rechne. Vom bisherigen BMW 7er (Baureihe G11) hat der Hersteller seit dem Marktstart weltweit über 300.000 Stück verkauft.

BMW: Harsche Kritik am Design

Dudenhöffer kritisiert den Umstand, dass sich BMW nicht auf eine Elektro-Plattform fokussiere und nennt Tesla oder auch Mercedes als Vorbilder für den süddeutschen Rivalen aus München. Jedoch lässt der 70-Jährige auch am Aussehen des BMW i7 xDrive60 kein gutes Haar: „Auftritt und Design mit riesigem Grill ist eher Macho-Symbolik und strahlt Aggressivität aus. Moderne Autos sollten Stadtbewohnern, Fußgängern, Radfahrern oder Kindern keine Angst machen“, erklärt der Experte gegenüber Bild.

Das neue Elektro-Topmodell der bayerischen Premiummarke hat bis zu 625 Kilometer Reichweite. Der Einstiegspreis für den BMW i7 liegt bei 135.900 Euro, mit Dieselmotor ist die Luxuslimousine bereits günstiger zu haben - und kostet mindestens 107.300 Euro. Wenig überraschend ließ Nota über den ausschließlich in Dingolfing produzierten 7er-BMW wissen: „Die Renditeerwartungen für den 7er sind sehr gut.“

Derweil hat BMW einen „Masterplan“ für das Stammwerk im Münchner Norden vorgestellt.

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