„Alptraum meines Lebens“: BMW-M3-Reparatur dauert vier Jahre - und am Schluss fehlt der Motor

Ärger mit Gebrauchtwagen? Kein unbekanntes Thema. Der Fall einer Schwäbin ist jedoch ziemlich skurril. Es handelt sich um ein älteres Modell des beliebten Sportcoupés BMW M3.
Schwäbisch Gmünd - Wer einen BMW kaufen möchte, der greift in der Regel zu einem Gebrauchtwagen und nicht zu einem neuen Modell. Das gilt in Deutschland jedoch auch für andere Marken. Denn dieser Automarkt ist wesentlich größer als jener der Neufahrzeuge. Bei einem Autokauf von privat besitzen gebrauchte Modelle jedoch keine Garantie - und man muss wesentlich genauer hinsehen, ob das Wunschobjekt irgendwelche technischen Defizite aufweist. Im Fall einer Anhängerin aus Baden-Württemberg ging der Gebrauchtwagenkauf allerdings mächtig in die Hose.
Wie Bild.de schildert, hat die heute 73-Jährige vor einigen Jahren einen gebrauchten BMW M3 der Baureihe E46 (Produktionszeitraum 2000 bis 2006) gekauft. Fahren sollte Brigitte M. mit dem 343 PS starken Sportcoupé aus München in der Folgezeit jedoch nahezu gar nicht, stattdessen entwickelte sich das Modell des bayerischen Herstellers, der mit Rekordverkäufen ins Jahr 2021 startete, zügig zum Problemfall.
BMW M3 (E46): Wunschobjekt vieler Fans als „Alptraum meines Lebens“
Zunächst musste der BMW M3 mit kaputter Kurbelwelle und Zylinderkopf in die Werkstatt, worauf schonmal über 3000 Euro fällig waren. Laut Bericht soll eine Werkstatt den sportlichen Boliden nicht in Schuss bekommen haben. Der Mechaniker habe „an dem Auto ewig herumgemacht, dann den Motor nach Österreich abtransportiert. Ich zahlte weitere 2000 Euro, dann nochmal 1700 Euro“, zitiert das Portal die enttäuschte Kundin. Macht also etwa 7000 Euro, ohne dass der M3 von BMW seinem eigentlichen Zweck zugeführt werden konnte - dem Fahren auf der Straße.
Und das sollte sich nicht ändern: Angeblich habe die Werkstatt den Wagen nicht mehr rausgerückt, weswegen Brigitte W. den Betreiber vor Gericht zerrte. Nun wurde in dem Verfahren (Az. 1 0 281/20) ein Urteil gefällt, wonach Brigitte W. in Begleitung eines Gerichtsvollziehers den Wagen endlich abholen durfte, jedoch ohne Antriebseinheit: „Unter der Motorhaube war nix. (...) Der Motor soll nachgeliefert werden. Es ist der größte Alptraum meines Lebens.“
BMW M3 als Kostengrab: Klägerin hat Auto wieder - Jedoch ohne Motor
Auch der Werkstatteigentümer kommt bei der Bild zu Wort - und es zeigt sich, dass wohl ein bekanntes Phänomen ausschlaggebend war: die Angst vor explodierenden Werkstattkosten. Anfang 2018 sei der Sohn der BMW-Halterin mit der Bitte herangetreten, angesichts Geldmangel die Reparatur einzustellen. Der offene Betrag sei dann doch überwiesen worden, ehe jedoch überraschend die Klage auf Fertigstellung erfolgte.
Die Werkstatt habe jedoch nur eingeschränkte Gewährleistung angeboten, wenn eine andere Werkstatt die Arbeiten am Streitobjekt finalisiert. Nun steht die Klägerin zwar mit Auto, aber immer noch ohne Motor da - trotz mehrerer Tausend Euro Kosten. Dass die Reparaturen von Premiumfahrzeugen wie BMW viel Geld verschlingen, ist keine Überraschung. Dessen sollten sich Käufer auch bei Gebrauchten bewusst sein. Natürlich betrifft das auch Autos anderer Marken, speziell aus dem gehobenen Sektor: Dieser Rentner erlebte einen „Ritt durch Teslas Service-Hölle“. (PF)