BMW: Neue Stellen in Leipzig – Autobauer hält sich zu Plänen an bayerischen Standorten aber bedeckt

Wegen der großen Nachfrage nach seinen Modellen der 1er- und 2er-Baureihe will BMW im Werk Leipzig neue Stellen schaffen.
- BMW will bei den Personalkosten den Rotstift ansetzen.
- Im BMW Werk Leipzig ist die Lage anders.
- An seinem sächsischen Standort braucht der Konzern wegen erfolgreicher neuer Modelle jetzt zusätzliches Personal.
Update vom 19. August, 12.42 Uhr – BMW will im Werk Leipzig 300 neue Stellen schaffen. Die neuen Mitarbeiter sollen bei einfacheren Anlern-Tätigkeiten in der Endmontage eingesetzt werden, sagte ein BMW-Sprecher gegenüber Merkur.de*. Weil noch nicht absehbar sei, wie sich die Märkte angesichts der Corona-Pandemie entwickelten, plane man „derzeit mit externen Zeitarbeitskräften“, hieß es.
BMW baut in Leipzig unter anderem den 1er und den 2er als Coupé, Gran Coupé und Cabrio. Beide Baureihen sind noch relativ jung und sehr gefragt.
Ob BMW auch an seinen bayerischen Produktionsstandorten auf Zeitarbeiter zurückgreift, ließ das Unternehmen zunächst offen. In den bayerischen Werken befinde man sich größtenteils noch in den üblichen Produktionsunterbrechungen, heißt es aus der BMW-Zentrale. Beim Personal fahre man an den Standorten „auf Sicht“.
Angesichts der Corona-Pandemie hat BMW ein striktes Sparprogramm aufgelegt. Im laufenden Jahr streicht der Konzern die Sachanlagen um gut ein Drittel auf knapp vier Milliarden Euro. Außerdem sollen die Personalkosten sinken. Bis Ende kommenden Jahres will das Unternehmen konzernweit 6000 Stellen über natürliche Fluktuation und Abfindungen abbauen.
BMW: Corona-Fall im Werk Leipzig – 20 Mitarbeiter mussten in Quarantäne - Jetzt sind die Ergebnisse da
Update vom 12. August, 14.51 Uhr: Ein Mitarbeiter im BMW-Werk Leipzig hatte sich nach der Rückkehr aus dem Urlaub in der vergangenen Woche freiwillig auf Corona testen lassen. Der Test war positiv. Der bayerische Autobauer hat den betroffenen Mitarbeiter daraufhin unverzüglich in Quarantäne geschickt. Auch die rund 20 Kollegen, die mit dem Urlaubsrückkehrer Kontakt hatten, wurden ins Homeoffice geschickt. Zudem wurden sie ebenfalls auf Corona getestet.
Jetzt sind die Ergebnisse da. „Alle Tests sind negativ ausgefallen“, erklärte ein BMW-Sprecher am Mittwoch auf Anfrage von Merkur.de*. Die Mitarbeiter könnten daher ab sofort wieder ins Werk. Auch dem infizierten Kollegen gehe „es gut“. Er bleibe aber zunächst weiter zu Hause, sagte der Sprecher.
BMW schickt Sportwagen-Ikone jetzt in Rente - „Sammlerpotenzial“
Update vom 10. August, 11.42 Uhr: Der Münchner Autobauer BMW schickt eine Sportwagen-Ikone in den Ruhestand. Ende Juni liefen die letzten 18 BMW i8 im BMW-Werk in Leipzig vom Band. Die Baureihe war erst 2014 auf den Markt gekommen. Jetzt ist endgültig Schluss. Die Fahrzeuge wurden am Freitag (7. August) in der BMW-Welt in München an die Eigentümer übergeben, erklärte eine Sprecherin gegenüber Merkur.de*.
Den letzten Kunden seines ikonischen E-Flitzers hatte BMW noch einige Extras gegönnt. Dazu gehörten Sonderlackierungen in „Austin-gelb, British Racing Green“ oder „Le Mans Blau“ oder individuelle Zierleisten und Blenden. Außerdem seien die Fahrzeuge alle nummeriert worden und hätten damit „Sammlerpotenzial“, teilte der Konzern in einer Pressemitteilung mit.
Der i8 sei der „weltweit erfolgreichste Sportwagen mit E-Antrieb in der Konzerngeschichte“. Der i8 mit dem Plug-in-Hybrid habe sich einen Platz in der „Hall of Fame“ der Automobil-Geschichte gesichert, hieß es. Bei sportlich motorisierten Derivaten baut der Konzern sein Angebot aber konsequent aus.
Neuer Corona-Fall bei BMW: Nach Verlust-Nachricht - jetzt müssen auch noch Mitarbeiter in Quarantäne
Update vom 7. August, 9.52 Uhr: Corona* bei BMW: Ein BMW-Mitarbeiter im Leipziger Werk hatte seinen Arbeitgeber noch am Mittwochabend unverzüglich über das Testergebnis informiert, erklärte ein Sprecher am gegenüber Merkur.de*. Daher haben man den betroffenen Mitarbeiter unverzüglich in Quarantäne geschickt. Auch die Kollegen, mit denen der Mitarbeiter Kontakt hatte, seien noch am Mittwochabend ermittelt worden und wurden „prophylaktisch“ ins Homeoffice geschickt. Sie würden nun ebenfalls „vorsorglich auf Corona getestet“.
BMW: Keine Produktionsunterbrechung in Leipzig
Die insgesamt rund 20 betroffenen BMW-Mitarbeiter arbeiteten „alle in der Verwaltung“. Die Produktion sei von dem Corona-Fall „in keiner Weise“ betroffen, hieß es. Ähnlich wie die meisten anderen Unternehmen hat auch BMW für mögliche Corona-Fälle ein festgelegtes Prozedere. Es schließt neben der unverzüglichen Ermittlung möglicher Kontakt-Personen von Corona-Infizierten auch die Sperrung des Mitarbeiter-Ausweises ein.
BMW baut in Leipzig den 1er, die 2er-Reihe sowie den i3. Am Tag laufen rund 1000 Fahrzeuge vom Band. Zuerst hatte die Leipziger Volkszeitung über den Fall berichtet.
BMW rauscht in die roten Zahlen: Verlust schlimmer als befürchtet - auch Audi schwer getroffen
Update vom 6. August 2020, 12.22 Uhr: München - Die Corona-Pandemie macht auch den deutschen Premium-Herstellern Audi, BMW und Mercedes-Benz schwer zu schaffen. Das zeigt ein Blick auf die Zahlen zum ersten Halbjahr. Danach sackten die Verkäufe aller drei deutschen Oberklasse-Hersteller von Januar bis Juni um jeweils 22 bis 23 Prozent ein.
Beim Umsatz waren die Rückgänge ebenfalls bitter. Während Mercedes-Benz inkl. Vans im ersten Halbjahr noch mit einem Minus von knapp 15 Prozent davonkam, sackten die Erlöse bei der BMW Group mit ihren Marken BMW, MINI und Rolls-Royce um gut 21 Prozent weg. Den größten Einbruch gab es hier bei Audi. Von Januar bis Juni brachen die Erlöse der VW-Tochter um annähernd 29 Prozent ein.
BMW: Beim operativen Ergebnis fuhren die Bayern im ersten Halbjahr hinterher
Beim operativen Ergebnis im ersten Halbjahr ist aber BMW das Schlusslicht. Zwar reichte es konzernweit im ersten Halbjahr zu einem operativen Gewinn von 709 Millionen Euro. Doch im Kernsegment Automobile hat der Münchner Autobauer zum 30. Juni ein Minus von 1,325 Millionen Euro eingefahren. Das ist fast genauso viel wie Audi (minus 750 Millionen Euro) und Mercedes-Benz (minus 615 Millionen) im ersten Halbjahr zusammen verloren haben.
BMW rauscht in die roten Zahlen: Verlust schlimmer als befürchtet - Drastischer Einbruch im Premium-Segment
Update vom 5. August 2020, 11.15 Uhr: Der bayerische Autobauer BMW rechnet für das laufende Jahr im Oberklasse-Segment mit einem drastischen Absatzeinbruch. „Weltweit erwarten wir einen Rückgang des Absatzes von knapp 20 Prozent“, sagte BMW-Finanzvorstand Nicolas Peter am Mittwoch in einer Telefonkonferenz mit Journalisten.
Für sich selbst geht die BMW Group im laufenden Jahr von einem „Absatz deutlich unter Vorjahr“ aus. Das bedeutet in der BMW-Terminologie ein Minus von über zehn Prozent. Im Vorjahr hatte der Konzern weltweit insgesamt 2,538 Millionen Fahrzeuge der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce ausgeliefert und damit einen weiteren Absatzrekord erzielt.
BMW sieht erste Lichtblicke im Juli
Update vom 5. August 2020, 10.17 Uhr: Die BMW-Group blickt nach einem Verlust im zweiten Quartal etwas zuversichtlicher auf die zweite Jahreshälfte. Der Absatz habe im Juli konzernweit „deutlich über Vorjahr“ gelegen, sagte BMW-Chef Oliver Zipse in einer Telefonkonferenz mit Journalisten am Mittwoch Vormittag.
So wirke sich in Deutschland die Senkung der Mehrwertsteuer positiv aus. Eine starke Nachfrage sah der Konzern auf seinem Heimatmarkt auch bei den E-Autos der Marken BMW und MINI. Bei den Elektro-Fahrzeugen lägen die Absatzzahlen um „mehr als 50 Prozent über Vorjahr“, sagte Zipse. Auch in China zeige der Trend nach oben. Allerdings spiele hierbei auch der 3er Modellwechsel im Juli 2019 in China eine Rolle, sagte Zipse.
BMW rauscht in die roten Zahlen - Verlust schlimmer als befürchtet
Update vom 5. August 2020, 7.59 Uhr: Von April bis Juni sackte der BMW-Umsatz um 22,3 Prozent auf 19,97 Milliarden Euro ab. Operativ wies der Konzern einen Verlust von 666 Millionen Euro aus nach einem Vorjahresgewinn von 2,2 Milliarden Euro. Damit lag BMW noch unterhalb der Analysten-Prognosen. Die Experten hatten im Schnitt lediglich einen Verlust von 410 Millionen Euro erwartet.
Vor allem in den USA und Europa hatte der Konzern wegen der Corona-Pandemie zuletzt deutliche Absatzrückgänge zu verkraften. Dort brachen die Verkäufe im zweiten Quartal um gut ein Drittel ein. In China zog das Geschäft aber inzwischen wieder an.
BMW-Chef Oliver Zipse für zweite Jahreshälfte verhalten optimistisch
Für das zweite Halbjahr erwartet BMW aber eine leichte Besserung. „Wir blicken mit vorsichtiger Zuversicht auf das zweite Halbjahr“, sagte BMW-Chef Oliver Zipse laut Pressemitteilung.
Ähnlich wie bei vielen anderen Autobauern standen auch bei BMW die Bänder im Frühjahr wegen der Corona-Pandemie vorübergehend still. Auch die meisten Autohäuser mussten schließen. Die Corona-Krise trifft die gesamte Branche mit großer Wucht. So hatte Volkswagen im zweiten Quartal operativ einen Verlust von 2,4 Milliarden Euro zu verkraften. Bei Daimler belief sich das Minus auf 1,7 Milliarden Euro.
Angesichts der Entwicklung suchen alle Hersteller jetzt fieberhaft nach Möglichkeiten, ihre Kosten zu senken. BMW will 6000 Stellen streichen. Zudem sollen die Investitionen in Sachanlagen um rund ein Drittel auf unter vier Milliarden Euro zurückgefahren werden. An den Investitionen in Forschung und Entwicklung will der Konzern aber nahezu unverändert festhalten.
BMW vor den Quartalszahlen: Ernste Lage - Experte glaubt an Mega-Verlust
Erstmeldung 4. August, 16.36 Uhr: Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie haben auch den Münchner Autobauer BMW hart getroffen. Am Mittwoch veröffentlicht der Konzern die Zwischenergebnisse zum zweiten Quartal. Analysten erwarten, dass der Konzern tief in die Verlustzone gerauscht ist.
Der Münchner Autobauer BMW* ist eigentlich erfolgsverwöhnt. In den vergangenen Jahren hat der Konzern zuverlässig Absatz, Umsatz und Ergebnis gesteigert und ein Rekordjahr nach dem anderen hingelegt.
Doch im Corona-Jahr 2020 ist alles anders. Statt neuer Extraschichten und Beschäftigungsrekorden, produziert BMW im Einschicht-Betrieb und will insgesamt 6000 Stellen streichen. Es wäre der erste Stellenabbau seit über einem Jahrzehnt.
Aber die Auftragslage gibt derzeit eben nicht mehr her. Im ersten Halbjahr sackten die Verkäufe der Konzernmarken BMW, MINI* und Rolls-Royce* weltweit um 23 Prozent auf 963.000 ab. Während China sich zuletzt wieder einigermaßen berappelt hat, sah es in den USA und Europa mit einem Absatzeinbruch von rund 29 Prozent (USA) bzw. 32 Prozent zuletzt zappenduster aus.
BMW: Analysten erwarten für das zweite Quartal rote Zahlen
Wie ernst die Lage ist, dürfte sich am morgigen Mittwoch zeigen. Dann veröffentlicht das Unternehmen die Zahlen zum zweiten Quartal und die Zwischenbilanz dürfte ziemlich bitter werden.
Ähnlich wie die allermeisten anderen Hersteller werde auch BMW im zweiten Quartal „rote Zahlen geschrieben haben“, sagte Frank Schwope, Auto-Analyst bei der NordLB in Hannover gegenüber Merkur.de. Operativ dürfte BMW im zweiten Quartal „500 Millionen bis eine Milliarde Euro“ Verlust eingefahren haben, schätzt Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler.
BMW und andere Autobauer kämpfen mit den Folgen der Corona-Pandemie
Nun ist BMW kein Einzelfall. Auch Wettbewerber haben arg mit der Corona-Pandemie zu kämpfen. Weil ähnlich wie bei BMW auch bei Volkswagen oder Daimler Fabriken stillstanden und Autohäuser schließen mussten, hagelte es Verluste. Daimler versenkte im zweiten Quartal operativ 1,7 Milliarden Euro, bei Volkswagen – immerhin der größte Autobauer der Welt – liefen von April bis Juni operativ sogar 2,4 Milliarden Euro Miese auf.
Dabei ist die Lage auch ohne Corona schon schwierig genug. Immerhin nämlich steckt die gesamte Branche mitten in der Transformation vom klassischen Verbrennungsmotor zur E-Mobilität und dem autonomen Fahren. Der Umbau verschlingt Ressourcen und kostet Milliarden, die eigentlich aus dem laufenden Geschäft kommen müssten. Dazu kommen neue, finanzstarke Wettbewerber wie Google beim Autonomen Fahren oder der E-Autobauer Tesla, die den etablierten Herstellern arg zusetzen.
Kein Wunder also, dass die einst kraftstrotzende Branche derzeit den Ball lieber flach hält. „Die Prognosen für 2020“, mahnte etwa BMW-Chef Oliver Zipse* auf der virtuellen Hauptversammlung im Mai Aktionäre und Analysten, „sind düster“. *Merkur.de ist ein Angebot des Ippen Digital Netzwerks.