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Ansturm auf Brennholz: Preise enorm gestiegen – doch Entlastung kommt erstmal nicht

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Von: Patricia Huber

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Immer mehr Menschen heizen angesichts der hohen Energiekosten wieder mit Holz – doch auch hier sind die Preise gestiegen. Eine Entlastung wie beim Gas ist aber nicht in Sicht.

München – Egal ob Öl, Gas oder Strom – alles wird teurer. Besonders Haushalte mit Gasheizung müssen für den kommenden Winter mit hohen Kosten rechnen. Aber auch die Preise für Heizöl sind gestiegen. Zudem wird der Strom, welcher für Wärmepumpenheizungen benötigt wird, immer teurer, berichtet BW24. Womit also günstig heizen? Etliche Verbraucher hoffen nun auf die klassische Methode – und wollen mit Holz heizen. Doch auch hier sind die Preise gestiegen.

Brennholz-Nachfrage steigt: „Die Menschen suchen verzweifelt“

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, erhöhten sich die Preise für Brennholz und Holzpellets im August 2022 um 85,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Schuld an den gestiegenen Preisen sind einerseits die erhöhten Beschaffungs- und Transportkosten, aber auch die hohe Nachfrage.

Mittlerweile gibt es auch schon die ersten Anzeichen von Hamsterkäufen. Die Menschen sorgen sich, dass es bald nicht mehr genug Heizmaterial geben könnte. Ungarn hat daher sogar schon ein Exportverbot für Holzpellets verhängt. „Die Menschen suchen verzweifelt nach Holz und kaufen mehr als sonst“, sagte Trond Fjortoft, Gründer und CEO des norwegischen Holzhändlers Kortreist Ved, gegenüber Bloomberg.com. Normalerweise würde das erst passieren, wenn es kälter wird. In diesem Jahr begann die Bestell-Flut jedoch bereits im Juni. Also etwa dann, als Russland den Gashahn für Europa zugedreht hat.

Auch der Berliner Peter Engelke hat den Ansturm bemerkt. Sein Lager mit Holzpellets, welche er verkauft, hat er mittlerweile mit einem neuen Tor gesichert. Er hat Angst, dass verzweifelte Menschen sein kostbares Gut stehlen könnten. „Wir sehen dem Winter mit großer Sorge entgegen“, erklärt er Bloomberg.com.

Nach Gaspreisbremse: Keine Entlastung für Haushalte mit Öl- und Holzheizung

Viele Verbraucher fühlen sich beim Heizkosten-Thema von der Regierung im Stich gelassen. Für Gas- und Fernwärmekunden sind bereits finanzielle Hilfen in Planung. Doch Haushalte mit Öl- und Holzheizung gehen bisher leer aus – und das trotz massiv gestiegener Preise. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder forderte kürzlich auch für diese Verbraucher „einheitliche, verstetigte Hilfe.“

Auf Merkur.de-Nachfrage zeigte sich das Bundeswirtschaftsministerium bei diesem Thema jedoch zurückhaltend. In der Stellungnahme heißt es lediglich: „Die Bundesregierung arbeitet derzeit an der Umsetzung umfangreicher Hilfen für Bevölkerung, Wirtschaft und Industrie. Dazu zählt eine Gaspreisbremse und auch eine Strompreisbremse. […] Auch die Preise für Pellets sind angestiegen – allerdings im Vergleich zu Gas nicht in diesem großen Umfang.“ Die Frage, ob irgendwann noch Entlastungen für Kunden mit Öl- und Holzheizungen kommen, lies das Ministerium unbeantwortet. (ph)

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