hat sich Kanzlerin Angela Merkel bei den Bürgern entschuldigt. „Das bedauere ich zutiefst, und dafür bitte ich alle Bürgerinnen und Bürger um Verzeihung.“
Update vom 24. März, 11:56 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach massiver Kritik entschieden, den Bund-Länder-Entscheid zur sogenannten Osterruhe zu stoppen. Das teilte Merkel am Mittwoch laut dpa in einer kurzfristig einberufenen Schalte mit den Länderchefs mit.
Über ihre Entscheidung unterrichtete die Kanzlerin die Regierungschefs demnach in den ersten Sätzen der Schalte. Sie erklärt, sie habe am Vormittag entschieden, die Verordnungen zu Osterruhe nicht auf den Weg zu bringen, sondern zu stoppen. Unmut hatte sich vor allem daran entzündet, dass nach den stundenlangen Corona-Beratungen in der Nacht zum Dienstag die Umsetzung zentraler Beschlüsse noch offen war.
Erstmeldung vom 23. März: Berlin - Nach langem Ringen haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Länderchefs in der Nacht zum Dienstag den Corona-Gipfel beendet. Unter anderem wurde aufgrund steigender Corona-Infektionszahlen beschlossen, vom 1. April bis 5. April neben dem öffentlichen und privaten auch das wirtschaftliche Leben für fünf Tage so weit wie möglich herunterzufahren.
Der Gründonnerstag und Karsamstag wurden als „Ruhetage“ definiert. Merkel erläuterte mit Blick auf das Wirtschaftsleben in Deutschland, die „Ruhetage“ bedeuteten Regelungen analog zu Sonn- und Feiertagen. Damit sind über die Osterfeiertage die meisten Läden und Dienstleitungsbetriebe geschlossen.
Dienstleistungsbetriebe wie Friseure, Kosmetikstudios, Massagepraxen oder Tattoostudios sind vom 1. bis 5. April geschlossen
Supermärkte und Discounter sind nur Karsamstag geöffnet, Gründonnerstag geschlossen
Die Gastronomie ist vom 1. bis 5. April geschlossen, Essenslieferungen und -abholungen sind möglich
Hotels sind vom 1. bis 5. April für Touristen geschlossen
Vom 1. bis 5. April geöffnet
Alle Geschäfte, die nicht im engeren Sinn zum Lebensmitteleinzelhandel zählen, darunter Baumärkte und Gartencenter, sind vom 1. bis 5. April geschlossen
Damit ist der Lebensmittelhandel das erste Mal von Corona-Beschränkungen nicht ausgenommen. Der Handelsverband HDE nennt die Schließung der Lebensmittelmärkte am Gründonnerstag „kontraproduktiv“. In Supermärkten und Discountern wird mit einem verstärkten Kundenandrang am Mittwoch und Samstag vor Ostern gerechnet.
Auch die Verlängerung des Lockdowns bis Mitte April wird heftig kritisiert. „Bund und Länder agieren nur noch im Tunnelmodus“, sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Sie konzentrierten sich auf Infektionszahlen, nicht aber auf die tatsächliche Infektionsgefahr beim Einkaufen. Diese sei gering. Der HDE fordert, alle Geschäfte wieder zu öffnen und dabei Hygienekonzepte strikt einzuhalten.