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Börse: DAX und Dow Jones - Spiegel für die Lage der Wirtschaft?

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Börse: Dax und Dow Jones - die für uns wichtigsten Aktienindizes. Wenn hier Krise herrscht, zittert die Wirtschaft. Doch sie sind nicht die einzigen Indizes.

Frankfurt / New York - Von morgens 9.00 Uhr bis abends 17.30 Uhr wird an der Frankfurter Börse gehandelt: Zum Börsenschluss auf dem Parkett steht - unter anderem - fest, ob der DAX gestiegen oder gesunken ist. Doch was bedeutet das eigentlich? Was steckt hinter einem Aktienindex? Und warum werden Indizes als Spiegel für die Lage der Wirtschaft gesehen? 

Börse: Dow Jones und Dax - das ist die Geschichte

Eisenbahngesellschaften und Dampfschifffahrtsgesellschaften machten den Vorgänger des Dow Jones im Jahr 1884 aus - der heutige Aktienindex Dow Jones Industrial Average wurde 1896 vorgestellt. Mr. Dow und Mr. Jones zählten damals die Werte aller zwölf vertretenen Unternehmen zusammen und teilten sie durch zwölf: Fertig war der Aktienindex. 

Nur noch ein Unternehmen ist seither in dem Index vertreten geblieben, nämlich General Electrics. Heute sind die 30 bedeutendsten Aktienunternehmen der USA darin verzeichnet - von Industrieunternehmen über Burgerketten bis hin zu Banken und Versicherungen. Wer aufgenommen wird, entscheidet ein Komitee des Wall Street Journal.

Das ist anders beim Deutschen Aktienindex DAX: Hier gibt es feste Aufnahmekriterien - wie beim Fußball kann ein Unternehmen auch in den darunterliegenden MDax absteigen. Gleich ist die Anzahl der gehandelten Unternehmen, auch hier sind 30 börsennotierte Unternehmen einbezogen. Und der DAX ist jünger: Ihn gibt es in dieser Form erst seit 1988. Vorläufer gehen aber schon auf das Jahr 1871 zurück.

Börse: DAX und Dow Jones - Wie werden die Indizes berechnet

So einfach wie es Mr. Dow und Mr. Jones es handhabten, ist es heute nicht mehr: Die zusammengerechneten Werte der Unternehmen werden beim Dow Jones durch einen Wert geteilt, der Veränderungen bei Aktiensplits auffängt und so einen zuverlässigeren Mittelwert ergeben soll. 

Beim Dax ist auch das anders: Hier werden unterschiedliche Unternehmen auch unterschiedlich gewertet. Steigen höher gewertete Aktien (zum Beispiel von Siemens), steigt der Dax stärker an als im Fall von niedriger gewerteten Aktien.

Der Börsenwert eines einzelnen Unternehmens errechnet sich beim Dax durch seinen Börsenkurs, multipliziert mit allen Unternehmensanteilen, die sich nicht im Besitz von Großaktionären oder des Unternehmens selbst befinden. „Punkte“ und „Zähler“ bedeuten dabei das Gleiche: Als Ausgangswert im Jahr 1987 wurden 1000 Punkte festgelegt, die stets publizierte prozentuale Veränderung ist auf den Vortag bezogen.

Börse: Dax und Dow Jones - Spiegel der gesamten Wirtschaft?

Neben DAX und Dow Jones existieren heute eine Vielzahl andere Börsenindizes, die sich mit bestimmten Branchen oder aber bestimmten Anlagestrategien befassen. Im deutschen Aktienindex sind etwa die Unternehmen Aldi oder Lidl nicht vertreten.

Mitunter gibt es auch Kritik an der Berechnung der Indizes oder daran, dass beim Dow Jones ein Komitee über die Zusammensetzung entscheidet und wenig Transparenz gegeben ist.

Obwohl also bei der Berechnung vieles mit gedacht wird, sehen Experten, etwa bei der ARD, für die USA mitunter den S&P 500 Index als aussagekräftiger an. Trotzdem wird der Dow Jones immer noch als wichtigster Gradmesser für den Zustand der US-Wirtschaft gesehen und in Deutschland ist der Dax als Leitzins anerkannt.

In Krisenzeiten kann der Handel an den Börsen ausgesetzt werden - diese Option wird in Zeiten der Ausbreitung des Coronavirus in den USA mitunter bereits für kurze Zeiträume genutzt

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