Deutsche Bank – alle Infos zum Geldhaus

Als größte deutsche und global relevante Bank unterhält die Deutsche Bank ein weltweit gespanntes Netzwerk von Niederlassungen. Privat- und Geschäftskunden profitieren von den Leistungen der Großbank, deren Schwerpunkt auf der Unternehmensfinanzierung und dem Investmentbanking liegt. Unter Konzernchef Sewing geht es mit der Deutschen Bank nach jahrelangen Kursverlusten nun wieder bergauf.
Frankfurt am Main – Als größtes Kreditinstitut der Bundesrepublik betreut die Deutsche Bank AG Privat- wie Geschäftskunden. Darüber hinaus ist ein Schwerpunkt der Tätigkeit das Investmentbanking, außerdem unterhält die Bank in Form der DWS eine eigene Fondsgesellschaft. Aufgrund ihrer internationalen Aktivitäten und hohen Umsätze gilt die Deutsche Bank als systemrelevant für die globalen Finanzmärkte.
Deutsche Bank: 150 Jahre Geschichte
Die Deutsche Bank ist Deutschlands größter Bankenkonzern und bietet seit 150 Jahren umfassende Leistungen an – darunter Konten, Finanzierungslösungen, Vermögensverwaltung und Beratungen für private Kunden. Geschäftskunden schätzen die internationale Aufstellung der Bank für die Abwicklung von Zahlungen und die globale Unternehmensfinanzierung. Die Deutsche Bank emittiert eigene Produkte, ist aber auch im Wertpapierhandel und Devisenhandel auf internationaler Ebene tätig. Das Unternehmen gilt als einer der größten Konzerne der Finanzindustrie und beschloss das Geschäftsjahr 2020 mit einer Bilanzsumme von 1.325 Mrd. Euro. Aufgrund ihrer hohen Marktkapitalisierung sind die Aktien der Deutschen Bank AG seit dem Launch des Index 1988 im DAX gelistet.
Deutsche Bank: Breites Spektrum von Leistungen
Als historische deutsche Vollbank ist die Deutsche Bank innerhalb der Bundesrepublik mit Filialen und elektronischen Angeboten vertreten und bietet ihren Kunden das ganze Spektrum der Bankservices. Zu den Leistungen gehören Girokonten, Tages- und Festgeldkonten, aber auch der Wertpapierhandel, Finanzierungslösungen und Versicherungen.
- Im Private & Business Clients Segment wird das Retail Banking für den Großteil der privaten und Geschäftskunden abgewickelt, neben ausgewählten europäischen Ländern engagiert sich die Deutsche Bank auch in China und Indien.
- Unter der Leitung der Deutschen Bank agieren nunmehr auch die Berliner Bank und die norisbank, für die Online-Brokerage von Privatkunden wurde das Angebot maxblue geschaffen.
Deutsche Bank: International präsent
Daneben ist die Bank vor allem auf internationalem Parkett kaum zu übersehen – und verwaltet hier enorme Vermögenswerte.
- Das Private Wealth Management betreut sehr persönlich über 90.000 begüterte Einzelkunden in über 30 Ländern und verwaltet rund 150 Mrd. Euro.
- Corporate Finance bietet die Deutsche Bank in rund 40 Ländern an – diese Tätigkeit ist der Durchführung von Unternehmensakquisen und Mergern, der Finanzierung von Börsengängen und Großprojekten gewidmet.
- Global Markets ist ein Teilbereich der Deutschen Bank, der von London aus internationale Großinvestoren betreut, mit den Schwerpunkten auf Risikomanagement, Kapitalbeschaffung und Investment. Im Rahmen der Kapitalbeschaffung plant und implementiert die Bank die Wertpapier- und Derivate-Emission.
- Das Global Transaction Banking wickelt Außenhandelsgeschäfte und internationalen Zahlungsverkehr ab und widmet sich dem Liquiditätsmanagement.
- Den Bereich Asset Management ist dem Fondsgeschäft gewidmet und umfasst die Fondsgesellschaft DWS, die in Europa und den USA tätig ist, daneben die Investitionsangebote in Immobilienfonds durch die RREEF und das Geschäft mit institutionellen Anlegern in Form der DB Advisors. Versicherer werden in einem weiteren Unterbereich, der Deutsche Insurance Management, betreut.
Deutsche Bank: Frankfurter Hauptsitz, internationale Präsenz und reduziertes Filialnetz
Die Deutsche Bank zeigt am Finanzstandort Frankfurt am Main eine beachtliche Präsenz mit dem markanten Hochhaus der Unternehmenszentrale. Neben dem Hauptsitz unterhält die Bank Niederlassungen in 90 Ländern, wichtige Büros befinden sich in London und New York, in Sydney, Singapur und Hongkong.
Aufgrund der globalen Aktivitäten und des schieren Ausmaßes der Geschäftstätigkeit gilt die Deutsche Bank bereits seit 2011 als global systemrelevanter Finanzdienstleister und muss aus diesem Grund strengen Anforderungen hinsichtlich der Liquidität entsprechen. Gemäß den Auflagen von Basel III muss das Unternehmen gegenüber anderen Finanzdienstleistern 1,5 Prozentpunkte mehr Eigenkapital aufbringen.
Das bundesdeutsche Filialnetz will die Deutsche Bank, wie viele andere Finanzdienstleister, deutlich verkleinern, um den Herausforderungen der anhaltenden Niedrigzinsen und der Digitalisierung der Services zu begegnen. Von etwas mehr als 500 Standorten Anfang 2020 sollen bis Ende 2021 nur rund 400 übrigbleiben.
Deutsche Bank: Erfolgreiche Besetzung im Vorstand
Seit April 2018 ist Christian Sewing Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank. Er bringt Erfahrung mit der Investment- und Unternehmensbank mit und ist seit 2021 auch für die Personalentwicklung verantwortlich. Sewing ist seit 1989 für den Finanzdienstleister tätig und war zuvor seit 2015 für den Privat- und Firmenkundensektor zuständig. Andere Mitglieder des Vorstands sind:
- Karl von Rohr als stellvertretender Vorstandsvorsitzender
- Fabrizio Campelli als Verantwortlicher für Unternehmensbank und Investmentbank
- Stefan Simon als Chief Administrative Officer
- James von Moltke als Chief Financial Officer
- Bernd Leukert als Chief Technology, Data and Innovation Officer
- Stuart Lewis als Chief Risk Officer
- Christiana Riley als Chief Executive Officer Americas
- Alexander von zur Mühlen als Chief Executive Officer Asia Pacific
- Rebecca Short als Chief Transformation Officer
Deutsche Bank: Hochkarätiger Aufsichtsrat
Mit dem Aufsichtsrat verfügt die Deutsche Bank über ein Beratungs- und Kontrollgremium, das einen Blick auf die vielfältigen Geschäftsfelder der Bank haben soll. Entsprechend umfangreich ist der Aufsichtsrat – und hochkarätig besetzt. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist der Investmentbanker Dr. Paul Achleitner. Der gebürtige Österreicher kann unter anderem auf eine Tätigkeit bei Goldman Sachs zurückblicken. Weitere bekannte Namen im Aufsichtsrat sind der ehemalige Bundesminister Sigmar Gabriel und Frank Bsirske, der Vorsitzende der Gewerkschaft ver.di.
Neben Aufsichtsratsmitgliedern, die die lokalen Engagements des internationalen Finanzdienstleisters repräsentieren, sind ein halbes Dutzend der Aufsichtsratsmitglieder von den Beschäftigten der Großbank gewählt.
Deutsche Bank: Aktie und Anteilseigner
Die Aktie war als DAX-Titel jahrzehntelang begehrt, die Kurse stiegen bis zur Finanzkrise 2007 auf fast 100 Euro. In den Folgejahren mussten Aktionäre jedoch zusehen, wie die Anteilsscheine schrittweise immer weiter an Wert verloren, sodass Analysten vom Kauf der Aktien überwiegend abrieten. Inzwischen hat sich die Deutsche Bank gefangen, die Spar- und Umstrukturierungsmaßnahmen von CEO Christian Sewing scheinen Früchte zu tragen.
Von den Kurseinbrüchen durch die Corona-Pandemie 2020 erholte sich der Titel überraschend schnell und stieg von seinem Allzeit-Tief bei wenig mehr als 5 Euro wieder über die 10-Euro-Marke. Das entspricht Kursgewinnen von fast 30 Prozent im Jahr 2020, eine enorme Leistung vor dem Hintergrund der Pandemie.
Die unter der ISIN DE0005140008 an deutschen Börsen und elektronischen Handelsplätzen wie der Xetra oder Lang & Schwarz handelbare Aktie wird von institutionellen Anlegern gehalten wie folgt:
- BlackRock Asset Management Deutschland AG 5,23 %
- Capital Research & Management Co. 4,74 %
- Hudson Executive Capital LP 3,26 %
- Supreme/Hamad Al-Thani 3,05 %
- Paramount/Hamad Bin Khalifa Al-Thani 3,05 %
- Cerberus Capital Management 3,00 %
- The Vanguard Group, Inc. 2,34 %
- Amundi Asset Management US, Inc. 1,65 %
- Lyxor International Asset Management SAS 1,43 %
- Deka Investment GmbH 1,26 %
Deutsche Bank: Prognosen und Projekte
Bereits 2020 machten sich die 2019 angekündigten Einsparungen bemerkbar – die Kosten konnten im zweiten Quartal 2020 um 10 Prozent reduziert werden, zugleich stiegen die Erträge. Trotz Corona begann die Bank im Quartal 2/2020 Gewinne von 62 Mio. Euro auszuweisen, gegenüber 3.000 Mio. Euro Verlusten im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Hinsichtlich der Beteiligungen und Finanzierungen ist bis 2025 eine strategische Neuausrichtung geplant, die unter anderem den Ausstieg aus Öl und Gas vorsieht. Ambitioniert ist auch die Partnerschaft mit Google. In Zusammenarbeit mit dem Internetriesen soll nicht nur die behandlungsbedürftige IT-Struktur der Bank von Grund auf renoviert werden – man hat außerdem die Entwicklung gemeinsamer digitaler Lösungen und die Verlagerung von Angeboten in die Cloud in Planung.
Damit sollen einerseits interne Abläufe verbessert werden, andererseits sieht die Deutsche Bank hier auch Potenzial für eigene FinTech-Services. Außerdem erhofft sich das Unternehmen von Google wichtige Anstöße hinsichtlich künstlicher Intelligenz und Datenmanagement. Unter dem Strich könnte die strategische Zusammenarbeit mit Google der Deutschen Bank in den nächsten zehn Jahren Gewinne über rund eine Milliarde Euro einbringen.