Deutsche Bank: Sal. Oppenheim soll Wettbewerber sein

Frankfurt/Main - Die Deutsche Bank will nach der Übernahme des Bankhauses Sal. Oppenheim den Charakter der Privatbank erhalten und einen Expansionskurs fahren.
Die Deutsche Bank will nach der Übernahme des Bankhauses Sal. Oppenheim den Charakter der Privatbank erhalten und einen Expansionskurs fahren. “Im ersten Jahr wird sich das Bankhaus stark um seine bestehenden Kunden kümmern, danach aber sehen wir das Potenzial, bei den Neugeldern netto mit zehn Prozent jährlich zu wachsen“, sagte der Leiter des Private Wealth-Managements bei der Deutschen Bank, Pierre de Weck, dem “Handelsblatt“. Nach roten Zahlen, einer gescheiterten Beteiligungspolitik, internen Querelen sowie auf massiven Druck der Finanzaufsicht BaFin werde das bisherige Management von Sal. Oppenheim ausgetauscht, berichtete das Blatt am Dienstag weiter.
Spekulationen über personelle Veränderungen waren bereits am Vortag aufgetaucht. Die Privatbank mit Hauptsitz in Luxemburg wollte am Dienstagmorgen zunächst keinen Kommentar dazu abgeben. In Finanzkreisen wurde allerdings noch für den Dienstag eine Entscheidung erwartet. De Weck kann sich künftig sogar eine Konkurrenzsituation vorstellen: “Wir werden nicht nur zwei Marken haben, sondern das Bankhaus Sal. Oppenheim und die Sparte der Deutschen Bank werden im Wettbewerb stehen.“ Das Kölner Bankhaus werde “mit eigenständigem Management und mit unabhängigem Investmentprozess“ in den Deutschen Bank-Konzern eingebunden.
Nach dem “Handelsblatt“-Bericht werden Matthias Graf von Krockow sowie Christopher Freiherr von Oppenheim aus der Geschäftsleitung ausscheiden. Von Krockow sollte nach Berichten vom Montag noch vor Weihnachten gehen. Auch Friedrich Carl Janssen sowie Dieter Pfundt dürften kurzfristig nicht mehr als persönlich haftende Gesellschafter zur Verfügung stehen, schreibt die Zeitung weiter unter Berufung auf Finanzkreise. Demnach soll eine von der Deutschen Bank kontrollierte Gesellschaft die derzeit den Arbeitstitel Sal. Oppenheim Verwaltungs AG trage sämtliche Geschäfte in Deutschland übernehmen.
dpa