In eine ähnliche Richtung deutet auch eine neue Umfrage der Allianz zu den Auswirkungen der Pandemie auf das Lebensgefühl in Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und Großbritannien. Demnach glauben in allen fünf Ländern viele Menschen, dass ihre finanziellen Aussichten sich im Zuge der Covid-Krise verschlechtert haben. In Deutschland sind diese Werte mit 35 Prozent der Männer und 41 Prozent der Frauen am niedrigsten. In Spanien dagegen hat die große Mehrheit Angst vor Wohlstandsverlust: Drei Viertel der Frauen und 68 Prozent der Männer. Der größte deutsche Versicherer ließ insgesamt 5000 Menschen vom Marktforschungsunternehmen Kantar befragen.
Einig sind sich die meisten Fachleute darin, dass in Deutschland auch in zwanzig Jahren Fachkräfte fehlen werden. Ursache ist die rapide Alterung der Bevölkerung. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg geht in einer im Januar veröffentlichten Prognose davon aus, dass der Arbeitskräftebedarf in Deutschland bis 2040 nur um rund 1,4 Millionen sinken wird, obwohl weit mehr Menschen in den Ruhestand wechseln werden.
Doch auch das IAB erwartet ein Missverhältnis von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Plakativ formuliert: Ein Facharbeiter in der Autofabrik hat nichts davon, wenn sein Job gestrichen wird, das benachbarte Krankenhaus aber händeringend Ärzte sucht.
Wegen der in absehbarer Zeit schrumpfenden Zahl der Arbeitnehmer erwartet zumindest niemand neue Massenarbeitslosigkeit. „In den nächsten zehn Jahren werden fünf Millionen Menschen aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden“, sagt Stepstone-Chef Dettmers. Das wird erstmals eine Trendumkehr. Daraus ergibt sich eine Riesenchance.“
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