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Kaum vorstellbare Summe: So teuer wird die Klimawende für Deutschland

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Von: Dennis Fischer

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Klimaschäden könnten Deutschland bis zum Jahr 2050 bis zu 900 Milliarden Euro kosten. Das zeigt eine neue Studie. Die Politik möchte gegensteuern.

Berlin – Der Klimawandel könnte Deutschland bis zum Jahr 2050 viel Geld kosten. Das zeigt eine Untersuchung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung und der Prognos AG. Je nach Ausmaß der Erderwärmung rechnen die Experten bis 2050 mit volkswirtschaftlichen Schäden in Höhe von 280 bis 900 Milliarden Euro. Die Studie wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beauftragt.

Klimakrise: Regierung arbeitet an „Klimaanpassungsgesetz“

Diese Subventionen müssten laut PIK höher sein als der Preis, der auf den Ausstoß von CO2 erhoben wird.
Deutschland drohen laut einer Studie immense Klimawandelkosten. © Julian Stratenschulte/dpa

„Die Klimaveränderungen haben schon heute schwere ökonomische Folgen, die massiv anwachsen können“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Stefan Wenzel (Grüne). „Jeder in den Klimaschutz investierte Euro verringert die volkswirtschaftlichen Kosten, die durch Extremwetterereignisse künftig entstehen können.“

Um die finanziellen Auswirkungen der Klimakrise zu reduzieren, arbeitet die Bundesregierung derzeit an einem „Klimaanpassungsgesetz“. „Die Folgen der Klimakrise beeinträchtigen den Wohlstand in Deutschland erheblich“, sagte Umweltstaatssekretärin Christiane Rohleder (Grüne). Investitionen in ambitionierten Klimaschutz und vorsorgende Klimaanpassung seien entscheidend, um die Widerstands- und Anpassungsfähigkeit der Ökosysteme zu erhöhen.

Klimaschäden: IW-Ökonom sieht Handlungsbedarf

Der Ökonom Hubertus Bardt vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sieht auch dringenden Handlungsbedarf: „Mit dem Klimaschutz müssen wir dem Weltklima helfen, mit Anpassungsmaßnahmen können wir die Kosten der Klimafolgen deutlich verringern“, sagte er dem Handelsblatt. „Die deutschen Klimaschutzanstrengungen helfen kaum, wenn es darum geht, Schäden in Deutschland zu vermeiden. Beides werde nötig sein: weltweite Anstrengungen für den Klimaschutz und lokale Maßnahmen zur Anpassung an das veränderte Klima.“

Generell werden als Schäden vor allem die direkten klimawandelbedingten Schäden wie durch Überflutungen zerstörte Häuser, Brücken oder Straßen wahrgenommen. Die volkswirtschaftlichen Folgekosten, die die Studie in den Fokus nimmt, gehen aber über den reinen Wiederaufbau hinaus.

Folgen der Klimakrise lassen sich nicht mehr verhindern

In ihren Szenarien berücksichtigen die Autoren auch zusätzliche Belastungen durch eingeschränkte Produktionsmöglichkeiten oder unterbrochene Lieferketten. Relevant für die deutsche Volkswirtschaft seien zudem Extremwetterereignisse im Ausland, hieß es. Verhindern ließen sich die Folgen der Klimakrise nicht mehr, aber sie ließen sich durch Anpassungsmaßnahmen eindämmen, so die Autoren. Demnach könnten sich die volkswirtschaftlichen Folgekosten deutlich reduzieren, und zwar im Fall eines starken Klimawandels von 900 auf 350 Milliarden Euro.

Mit Material der dpa

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