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Offiziell: 49-Euro-Ticket kommt deutlich später als erhofft

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Von: Lisa Mayerhofer

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Nach dem beliebten 9-Euro-Ticket soll 2023 das Deutschlandticket folgen – für 49 Euro im Monat. Doch der Startschuss verzögert sich um mehrere Monate.

Update vom 29. November, 21.45 Uhr: Das 49-Euro-Ticket kommt, allerdings deutlich später als gedacht. Das vergünstigte Deutschlandmodell soll zum 1. April 2023 starten. Darauf verständigten sich die Verkehrsministerinnen und -minister von Bund und Ländern am Dienstag auf einer Sonderkonferenz.

49-Euro-Ticket kommt wohl deutlich später als erhofft

Erstmeldung vom 29. November: Bremen – Das Deutschlandticket, auch 49-Euro-Ticket genannt, sollte eigentlich Anfang 2023 eingeführt werden. Doch Bund und Länder streiten seit Monaten über die Finanzierung. Auch beim Startdatum des Spartickets herrschen große Unstimmigkeiten. Nun ist das Deutschlandticket erneut Thema bei der digitalen Verkehrsministerkonferenz am Dienstag.

49-Euro-Ticket: Einführung könnte sich laut Verband bis Mai verzögern

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte als Ziel für die Einführung der neuen Fahrkarte für 49 Euro im Monat Anfang 2023 genannt. Sie soll Nachfolger des 9-Euro-Tickets werden, das im Sommer millionenfach verkauft wurde. Wissing dringt deshalb darauf, die Pläne schnell umzusetzen. „Es gibt einen einstimmigen Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz, der alle bindet. Wichtig ist, dass dieser jetzt zügig umgesetzt wird und nicht ständig neue Dinge diskutiert werden“, sagte der FDP-Politiker der Funke-Mediengruppe. Die Bürger warteten auf das Ticket. Ziel sei die schnellstmögliche Einführung im kommenden Jahr.

Das genaue Startdatum ist jedoch weiterhin unklar. Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) etwa geht davon aus, dass das Ticket sicher nicht vor dem 1. März und eher am 1. April starten wird. Nach Ansicht des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) könnte sich die Einführung sogar noch weiter verzögern.

„Der Zeitpunkt des Beginns wird der 1. Mai sein“, sagte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Viel früher sei es nicht möglich. Es gebe noch viel zu tun, bis alles administrativ geregelt sei. Er nannte den Prozess der Tarifgenehmigung als Beispiel. Zudem müssten die Tarifsysteme der Verkehrsverbünde umgestellt werden.

Deutschlandticket: Bund und Länder streiten wegen Finanzierung

Ein weiterer Zankapfel zwischen Verbänden, Bund und Ländern ist die Finanzierung des ÖPNV und des Deutschlandtickets. Die Länder wollen deutlich mehr Geld vom Bund. Sie verweisen auf die erwarteten Einnahmeausfälle wegen des 49-Euro-Tickets und die stark gestiegenen Energiekosten. Außerdem warnen sie vor diesem Hintergrund vor Einschränkungen des ÖPNV-Angebots und argumentieren, für eine Verkehrswende müsse der ÖPNV zusätzlich kräftig ausgebaut werden. 

Der Bund der Steuerzahler forderte die Bundesregierung dagegen auf, auf Bundeszuschüsse für das Ticket zu verzichten und die Finanzierung den Ländern zu überlassen. Es sei falsch, Milliarden in ein subventioniertes, bundesweit geltendes Ticket zu pumpen, sagte Verbandspräsident Reiner Holznagel der Augsburger Allgemeinen. Der Regionalverkehr sei ebenso wie die Finanzierung Ländersache. „Das könnten sie auch finanziell stemmen.“ Während der Bund auf 100 Milliarden Euro Minus sitze, verfügten die Länder über ein Plus von 24 Milliarden Euro. „Sie betrachten die Verkehrspolitik als ihr Hoheitsgebiet, außer, wenn es um die Finanzierung geht – dann soll der Bund einspringen.“ (lma/dpa/AFP)

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