Dem Stern-Bericht zufolge würden große Autobauer wie Toyota, Honda oder Ford in China sogar knapp 43 Prozent niedrigere Preise verlangen als für vergleichbare Modelle in Deutschland. Weil hiesige Marken auf dem hart umkämpften Markt der Volksrepublik um ihren Absatz bangen, seien sie gezwungen, nachzuziehen. Deswegen hatten VW, BMW und auch Mercedes zuletzt die Preise in China nach unten geschraubt.
Auch chinesische Automarken seien ausschlaggebend dafür, dass deutsche Hersteller dort ihre Preise drücken. Selbst bei ihnen sind die Fahrzeuge in der Heimat wesentlich günstiger als hierzulande. Mit NIO und BYD benennt Dudenhöffer zwei Beispiele: Der ET7 von NIO (653 PS) sei in China für etwa 61.000 Euro erhältlich, während Limousine in Deutschland für schlappe 82.000 Euro eingepreist ist. Der BYD Tang (600 Kilometer Reichweite) koste in China demzufolge etwa 37.700 Euro, in Deutschland liegt der Preis für das Elektro-SUV hingegen bei 71.400 Euro.
Was sind neben der ein Stück weit besseren Ausstattung bei den hiesigen Modellen weitere Gründe für die großen Preisunterschiede? Dazu erklärt Dudenhöffer vom CAR-Institut folgende Ursachen:
Ein weiterer Faktor laut des Professors: Ein überschaubares Volumen an E-Autos der westlichen Hersteller würde dazu führen, dass noch keine Skaleneffekte eintreten können. Bei den chinesischen Autoherstellern und auch Tesla sei dies jedoch anders. Was Ferdinand Dudenhöffer dann prognostiziert, klingt aus hiesiger Sicht jedoch positiv.
Der Experte ist der Meinung, dass in etwa drei Jahren auch in Deutschland günstigere E-Autos auf den Markt kommen werden. Tesla ist bereits auf dem besten Weg dahin. Im Kampf mit chinesischen Anbietern würden es sich VW, BMW und Co. demnach nicht mehr leisten können, teure Stromer anzubieten, weil potenzielle Autokäufer sich sonst nach Alternativen umsehen. (PF)