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Elon Musk, Jeff Bezos & Co.: Die Weltraum-Pläne der Super-Milliardäre

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Von: Laura May, Wolfgang Hauskrecht

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Das Weltall ist besonders für die Superreichen unserer Erde spannend. Milliardäre wie Elon Musk oder Jeff Bezos stecken ein Vermögen in ihre Weltraum-Projekte.

München – Nicht nur die Weltmächte ringen um die Kontrolle über das All, auch private Investoren wie Elon Musk sind am Start. Tesla und PayPal haben den 51-jährigen Südafrikaner zu einem der reichsten Menschen der Welt gemacht. Mit seinem Raumfahrt- und Telekommunikationsunternehmen „SpaceX“ greift er nach den Sternen. SpaceX hat große Pläne. Es baut Raketen, betreibt dafür eigene Startanlagen – und baut mit dem Projekt „Starlink“ gerade ein Satellitennetz auf, welches das Internet global nutzbar machen soll. Dafür braucht es Satelliten – und zwar jede Menge.

Elon Musk: Starlink hat bereits 3612 Satelliten in der Umlaufbahn

Laut Berechnungen des Branchendienstes Space flightnow hat Starlink aktuell 3612 Satelliten in der erdnahen Umlaufbahn. Das Wachstum ist beachtlich. Im September 2019 hatte Starlink erst 67 Satelliten. Und der Ausbau geht weiter. Starlink will auch für handelsübliche Smartphones nutzbar werden und Passagierflugzeuge an sein Netz anschließen – für 150 000 Dollar pro Flieger und monatliche Servicekosten zwischen 12 500 und 25 000 Dollar, wie das Handelsblatt berichtete.

Die US-Kommunikationsaufsicht FCC gab laut Handelsblatt den Start von weiteren bis zu 7500 Satelliten der neuesten Generation von SpaceX frei. Das Unternehmen hatte ursprünglich den Einsatz von bis zu 42 000 Satelliten beantragt. Die FCC erklärte, die Zahl sei begrenzt worden, um „Bedenken hinsichtlich des Weltraummülls und der Sicherheit im Weltraum auszuräumen“.

Weltraummüll: Was passiert mit den Satelliten der Superreichen?

Elon Musk ist in Sachen Weltraummüll nicht untätig. Seine Satelliten sind mit einem Antrieb ausgestattet, der sie am Ende ihrer Laufzeit zum Verglühen in die obere Atmosphäre bringt. „Das ist sehr gut“, sagt Hauke Fiedler, Astrophysiker am Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) in Oberpfaffenhofen.

Elon Musk ist nicht der einzige Unternehmer, der ehrgeizige Ziele im Weltraum verfolgt: Amazon, Boeing und viele andere Unternehmen planen, innerhalb der nächsten zehn bis 15 Jahre insgesamt 100 000 Satelliten in den Weltraum zu schießen. Dazu kommt die Ruanda Space Agency, die weitere 330 000 Satelliten in den Weltraum bringen will. Der Gründer, der US-amerikanische Tech-Unternehmer Greg Wyler, hat dazu bereits 50 Millionen US-Dollar gesammelt und die ersten Testsatelliten im Mai 2022 hochgeschossen.

Nach 25 Jahren, so die international vereinbarte Richtlinie, sollen Satelliten zum Verglühen in die Atmosphäre gesteuert werden. „Bei so vielen Satelliten wird eine Zeitspanne von 25 Jahren nicht ausreichen und sollte deutlich verkürzt werden“, warnt Fiedler. Er schlägt vor, dass „alle Satelliten, die oberhalb der ISS verbracht werden, mit einem Antrieb ausgestattet sein sollten, um Weltraumschrott oder anderen Satelliten ausweichen zu können und damit mögliche Kollisionen zu verhindern.“

Leben im All: Elon Musk und Jeff Bezos und ihre Visionen

Die Träume im All gehen aber noch viel weiter – was das Müllproblem verstärken könnte. Musk, der mit seiner Firma SpaceX auch bemannte Raumflüge für die US-Raumfahrtbehörde NASA durchführt, will in absehbarer Zeit eine bemannte Mars-Mission starten. Amazon-Gründer Jeff Bezos betreibt mit „Blue Origin“ ebenfalls ein Raumfahrtunternehmen – und träumt von bewohnten Siedlungen in der Schwerelosigkeit. Die Idee von einem Leben außerhalb der Erde beflügelt die Superreichen dieser Welt. Nicht zuletzt, weil das Weltall auch finanziell astronomische Aussichten bietet. Laut dem Statistischen Bundesamt lag der Umsatz für Herstellung, Betrieb und Wartung von Satelliten 2020 bei 271 Milliarden US-Dollar.

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