1. Startseite
  2. Wirtschaft

Fed hebt den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte an

Erstellt:

Von: Bettina Menzel

Kommentare

Die Fed zieht die Zinsschraube angesichts der gestiegenen Verbraucherpreise weiter an. Am Mittwoch erhöhte die US-Notenbank den Leitzins zum siebten Mal in diesem Jahr.

Update vom 14. Dezember, 20.00 Uhr: Die US-Notenbank hob den Leitzins am Mittwoch um 0,5 Prozentpunkte an. Damit entschärfte die Fed ihre bislang aggressivere geldpolitische Gangart zur Eindämmung der Inflation mit mehreren Zinserhöhungen von 0,75 Punkten etwas. Experten warnten, eine zu harte Geldpolitik könnte die US-Wirtschaft in die Rezession stürzen. Die neue Zinsspanne liegt damit zwischen 4,25 und 4,5 Prozent, dem höchsten Wert seit dem Jahr 2007.

Zuletzt ist die Inflation zudem spürbar zurückgegangen: Der Anstieg der Verbraucherpreise lag im November bei 7,1 Prozent, dem niedrigsten Wert seit dem Dezember vergangenen Jahres. Im Juni war die Inflationsrate - angetrieben von den Auswirkungen der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine - auf ein 40-Jahres-Hoch von 9,1 Prozent angestiegen. Spannend ist laut Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets nun die Frage, wie viele Zinsschritte noch folgen werden.

US-Notenbank Fed steht vor siebten Erhöhung des Leitzinses in diesem Jahr

Erstmeldung vom 14. Dezember: Washington – Die US-Notenbank Fed steht im Kampf gegen die hohe Inflation vor der siebten deutlichen Erhöhung des Leitzinses in diesem Jahr. Die Entscheidung zum weiteren Kurs der Geldpolitik der Federal Reserve (Fed) wird heute bekannt gegeben. Erwartet wird eine Leitzinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte auf eine Spanne von dann 4,25 bis 4,5 Prozent. Damit würde die Fed einen etwas moderateren Kurs einschlagen als in den vergangenen Monaten. Die neuen Inflationsdaten des Arbeitsministeriums dürften Fed-Chef Jerome Powell darin bestärken.

Vor FED-Entscheidung: Inflation in den USA abgeschwächt

Denn im November hat sich die Teuerungsrate in den USA stärker als erwartet abgeschwächt. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise um 7,1 Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit einer Teuerungsrate von 7,3 Prozent gerechnet, nach 7,7 Prozent im Vormonat. Es ist der fünfte Rückgang der Inflationsrate in Folge. Die von der Fed mittelfristig gewünschte Inflationsrate liegt bei zwei Prozent – davon sind auch die neuen Zahlen noch weit entfernt. Doch sie versprechen zumindest etwas Entspannung. Die Fed ist den Zielen der Preisstabilität und Vollbeschäftigung verpflichtet.

Noch im Sommer lag die Inflation bei mehr als neun Prozent. Deshalb hatte die Fed die Zinsen in den vergangenen Monaten im rasanten Tempo erhöht – zuletzt im November zum vierten Mal in Folge um 0,75 Prozentpunkte. Gewöhnlich zieht es die Fed vor, den Leitzins in Schritten von 0,25 Prozentpunkten anzuheben. Durch die Erhöhung des Leitzinses verteuern sich Kredite, was die Nachfrage ausbremst. Das hilft dabei, die Teuerungsrate zu senken, schwächt aber auch das Wirtschaftswachstum. Powell hatte zuletzt ein zurückhaltenderes Vorgehen und somit kleinere Zinsschritte in Aussicht gestellt.

FED-Zinsentscheid: „Es besteht immer die Gefahr einer Rezession“

Denn mit der strengen Geldpolitik der Fed wächst das Risiko, dass die Zentralbank die Wirtschaft so stark bremst, dass Arbeitsmarkt und Konjunktur abgewürgt werden. „Es besteht immer die Gefahr einer Rezession. Die Wirtschaft bleibt anfällig für Schocks“, sagte die US-Finanzministerin Janet Yellen jüngst in einem TV-Interview. Aber die USA hätten ein gesundes Bankensystem und einen gesunden Unternehmens- und Haushaltssektor. Sie zeigte sich mit Blick auf das kommende Jahr optimistisch. „Ich glaube, dass die Inflation niedriger sein wird. Ich bin sehr zuversichtlich, dass der Arbeitsmarkt recht gesund bleiben wird.“

Der Arbeitsmarkt in den USA brummt. Für die Fed ist das durchaus problematisch. Denn viele Arbeitgeber klagen, dass sie nicht genügend Bewerberinnen und Bewerber finden können. Das wirkt sich auf die Löhne aus, denn die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer wird von der vergleichsweise geringen Arbeitslosigkeit gestärkt. Dies stellt ein zusätzliches Inflationsrisiko dar – eine Lohn-Preis-Spirale könnte drohen. (dpa)

Auch interessant

Kommentare