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Galeria Karstadt Kaufhof: Nach Insolvenz nun überraschende neue Entwicklung

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Galeria Karstadt Kaufhof: Für die Kaufhauskette gibt es eine Zukunft, aber nur in abgespeckter Form.
Galeria Karstadt Kaufhof: Für die Kaufhauskette gibt es wieder eine Zukunft, aber nur in abgespeckter Form. © dpa/Oliver Berg

Deutschlands letzter großer Warenhaus-Kette Galeria Karstadt Kaufhof musste im Frühjahr Insolvenz anmelden. Doch jetzt hat das Unternehmen eine Zukunft. Viele Geschäfte werden dennoch schließen.

Essen - Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) kann durchstarten. Das Amtsgericht Essen hob am Mittwoch die Insolvenzverfahren für den Warenhauskonzern und seine Tochterunternehmen Karstadt Sport, Karstadt Feinkost, Le Buffet und Dinea auf, wie ein Justizsprecher mitteilte. Die Gläubiger hatten zuvor den von der Unternehmensführung ausgearbeiteten Insolvenzplänen zugestimmt und damit auf Forderungen in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro verzichtet.

Für tausende Mitarbeiter bedeutet die Neuaufstellung allerdings den Verlust ihrer Arbeitsplätze. Denn die Sanierungspläne sehen die Schließung von mehr als 40 Warenhäusern vor. Fast 130 Kaufhäuser und mehr als 16 000 Arbeitsplätze bleiben aber erhalten.

GKK-Chef Miguel Müllenbach blickt nun mit Optimismus in die Zukunft. In einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ sagte er vor wenigen Tagen: „Galera Karstadt Kaufhof ist ab 1. Oktober schuldenfrei und hat eine starke Kapitalbasis. Es waren harte Wochen für uns alle, insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jetzt aber schauen wir nach vorn.“

Galeria Karstadt Kaufhof: Online-Handel soll ausgebaut werden

Er kündigte an, der Warenhausriese wolle sich künftig bei seinem Angebot mehr an den lokalen und regionalen Gegebenheiten der Standorte ausrichten und außerdem viel digitaler werden. „Wir werden unseren Onlinehandel massiv ausbauen“ sagte er. In diesem Bereich sei GKK in der Vergangenheit viel zu langsam und altbacken gewesen.

Galeria Karstadt Kaufhof hatte Anfang April im Zuge der Corona-Krise Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Der ohnehin angeschlagene Konzern war durch die coronabedingte vorübergehende Schließung aller Filialen in eine schwere Krise geraten. Nun soll der Konzern nach den Plänen der Geschäftsführung zum „vernetzten Marktplatz der Zukunft“ werden.

Galeria Karstadt Kaufhof: Noch längst nicht über den Berg

Die Aufgaben auf dem Weg dorthin sind allerdings beträchtlich. Denn Galeria Karstadt Kaufhof leidet nicht nur unter der Corona-Krise. Schon vor der Pandemie machten der Siegeszug des Onlinehandels und die seit Jahren sinkenden Besucherzahlen in den Innenstädten dem Konzern zu schaffen. Der Warenhausriese selbst macht bislang nicht einmal fünf Prozent seiner Umsätze im Internet. Der Nachholbedarf auf diesem wichtigen Wachstumsmarkt ist groß. (dpa)

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