„Existenzbedrohende Notlage“: Management von Galeria Karstadt Kaufhof offenbar in Schwierigkeiten

Schlechtes Konsumklima und hohe Energiepreise setzen dem Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof zu. Laut einem Bericht steckt das Unternehmen in einer „existenzbedrohenden wirtschaftlichen Notlage“.
München – Der WarenhauskonzernGaleria Karstadt Kaufhof sucht laut einem Bericht nach frischem Kapital. Das Unternehmen steckt offenbar in deutlichen Schwierigkeiten. Laut einem Bericht des Handelsblatts hat es in Berlin schon nach weiteren Staatshilfen gefragt.
Galeria Karstadt Kaufhof kündigt Tarifvertrag mit Verdi
Erst vor kurzem wurde bekannt, dass der Konzern den nach dem Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof geschlossenen Integrationstarifvertrag mit der Gewerkschaft Verdi einseitig gekündigt hat. Damit habe Galeria Karstadt Kaufhof zugegeben, dass es in extremen wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt, so das Handelsblatt.
Denn laut Tarifvertrag sei die Kündigung nur möglich, wenn Galeria in einer „existenzbedrohenden wirtschaftlichen Notlage“ sei. Außerdem müsse diese Notlage durch einen externen Wirtschaftssachverständigen bestätigt werden.
Der Tarifvertrag war nach der Fusion von Karstadt und Kaufhof unterzeichnet worden und sicherte nicht nur den Erhalt von Standorten, sondern auch Entgeltsteigerungen für die Mitarbeiter analog zum Flächentarifvertrag.
Bericht: Galeria Karstadt Kaufhof fragt nach weiteren Staatshilfen
Der Galeria-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Jürgen Ettl sagte der Deutschen Presse-Agentur vergangene Woche, dass der Schritt keine unmittelbaren Auswirkungen habe. Doch werde die eigentlich vorgesehene schrittweise Annäherung der Löhne und Gehälter an das Tarifniveau damit erst einmal gestört.
Darüber hinaus habe Galeria bei der Regierung schon nach weiteren Staatshilfen gefragt, berichtet das Handelsblatt und beruft sich auf Regierungskreise. Der Konzern erhielt während der Coronakrise bereits Staatshilfen in Höhe von 460 Millionen Euro. Im Jahr 2020 hatte der Konzern rund 18.000 Mitarbeiter. (dpa/lma)