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Kaufhof und Karstadt verschwinden nun wohl aus Städten: CEO verkündet große Pläne und neuen Namen

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Von: Jonas Raab

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Galeria Kaufhof Logo
Die Pandemie brachte die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH in Schieflage. Ein neues Konzept soll den Warenhausriesen retten, doch dafür muss dieses Logo wohl bald weichen. © Eibner/Imago

Ein neues Konzept soll den angeschlagenen Galeria-Warenhauskonzern retten. Die Traditionsmarken Karstadt und Kaufhof spielen dabei wohl keine Rolle mehr.

Essen - Selbst ein Staatskredit in Höhe von 460 Millionen Euro reichte nicht ganz: Im Zuge der Coronakrise musste Galeria Karstadt Kaufhof reihenweise Filialen schließen. Jetzt wagt der der angeschlagene Warenhausriese den Neustart. Das kündigte CEO Miguel Müllenbach im Handelsblatt an. Die Marken Karstadt und Kaufhof spielen in seinen Plänen wohl keine Rolle mehr, wie er andeutete.

1,8 Milliarden Euro Umsatz habe Galeria Karstadt Kaufhof im Lockdown verloren. Es sei ungewiss, wie schnell die Umsätze zurückkommen, sagte Müllenbach. Sein Unternehmen verhandelt deshalb mit der Bundesregierung über einen zweiten Staatskredit und legt dabei Zukunftskonzept auf den Tisch. Müllenbach nennt es „Galeria 2.0“. Bis zu 60 der 131 Standorte sollen Ende Oktober komplett umgebaut werden, der Rest teilweise. Seine Warenhäuser will Galeria Karstadt Kaufhof künftig in drei Kategorien einteilen: „Weltstadthaus, regionaler Magnet und lokales Forum“. In Frankfurt am Main, Kassel und Kleve gibt es bereits entsprechende Pilotfilialen.

Galeria Karstadt Kaufhof mit Neustart im Herbst: Weniger Verkaufsfläche, mehr Service

„Insgesamt planen wir mittelfristig Investitionen in Höhe von etwa 600 Millionen Euro“, erklärte Müllenbach. Eigene Verkaufsflächen will der Warenhauskonzern verkleinern, um Platz für Serviceangebote zu schaffen – etwasfür städtische Bürgerdienste, E-Bike-Stationen oder Paketschalter. Eine App soll das Angebot ergänzen. „Wir wollen das vernetzte Herz der Innenstadt werden – und zwar mit Konzepten, die ganz genau auf den lokalen Standort abgestimmt sind.“

Im Interview sprach Müllenbach von „Wohlfühlstandorten“, an dem Menschen nicht nur unterschiedliche Warengruppen kaufen und Dienstleistungen in Anspruch nehmen, sondern auch Kultur und Gastronomie genießen können. „Wir werden mit den Innenstädten verschmelzen.“

„Galiera 2.0“ soll den Warenhauskonzern retten - Kaufhof und Karstadt bald Geschichte

Ende Oktober soll das neue Konzept umgesetzt werden, begleitend dazu ein neuer überarbeiteter Onlineauftritt des Gesamtkonzerns unter der Domain galeria.de anlaufen. Dieser Name wird künftig wohl auch in deutschen Innenstädten vermehrt an den Fassaden der Konzernhäuser prangen. Aktuell heißen die Filialen noch Kaufhof oder Karstadt. Die Traditionsmarken spielen in Müllenbachs Zukunftsplänen scheinbar keine Rolle mehr, wie er im Handelsblatt andeutete: „Es ist Zeit, dass man auch an der Marke sieht, dass wir jetzt ein Unternehmen sind“, sagte er.

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