„Nur noch 13 Prozent weniger“: Bundesnetzagentur-Chef mahnt - Verbraucher müssen mehr Gas sparen
Die Temperaturen fallen. Trotzdem sind die Gasspeicher noch gut gefüllt. Doch der Bundesnetzagentur-Chef appelliert, weiterhin Gas zu sparen.
Berlin – Mittlerweile ist der Winter in Deutschland angekommen. Schnee, Eis und Kälte sorgen dafür, dass der Gasverbrauch rasant steigt. Doch der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat trotz der aktuell tiefen Temperaturen an die Bürger appelliert, nicht alle Heizungen hochzudrehen. Er werde nicht müde zu warnen und zu bitten, sagte Müller am Samstag im Deutschlandfunk. „Aktuell liegen die Einsparungen insgesamt nur noch bei 13 Prozent“, erklärte er außerdem dem Tagesspiegel.
Bundesnetzagentur-Chef mahnt: Es müssen weiterhin 20 Prozent Gas gespart werden
Ein oder zwei Wochen Kälte machten ihn noch nicht besonders besorgt, betonte Müller. Man dürfe aber nicht leichtfertig werden. Wenn alle die Heizungen in allen Räumen hochdrehten, werde sehr viel Gas verbraucht. Und wenn das lange dauere, könnte am Ende des Winters nicht genug Gas da sein, um die Bedürfnisse der Industrie zu decken, warnte Müller. Es bleibe dabei, dass über alle Sektoren hinweg 20 Prozent Gas eingespart werden müssten.
Wichtig ist besonders die Dauer der Kälteperiode. „Wenn das ein Ausreißer bleibt, muss uns das noch nicht beunruhigen. In den nächsten Tagen wird es aber kalt bleiben. Es ist deswegen wichtig, dass wir mit den Sparanstrengungen nicht nachlassen und den ganzen Winter durchhalten“, mahnte Müller beim Tagesspiegel.
Gasspeicher: Füllstand seit Kälteeinbruch gesunken
Aktuell sind die deutschen Gasspeicher noch zu rund 95 Prozent gefüllt. Der Füllstand war in den vergangenen Tagen jahreszeitbedingt gesunken. Die Betreiber der Erdgasspeicher waren am Freitag weiterhin davon ausgegangen, dass Deutschland den Winter ohne Gasknappheit gut überstehen kann, solange keine extrem niedrigen Temperaturen auftreten.
Die Wahrscheinlichkeit einer Gasmangelsituation sei aufgrund verstärkter Verbrauchseinsparungen weiter gesunken, berichtete der Speicherverband Initiative Energien Speichern (Ines). Wenn die starken Verbrauchseinsparungen anhielten, „wird Deutschland gut durch den Winter kommen“, sagte Ines-Geschäftsführer Sebastian Bleschke. (dpa/AFP/ph)