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Gaspreisbremse: Wie funktioniert sie und wer spart wie viel? Die wichtigsten Antworten zur Entlastung

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Von: Patricia Huber

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Ab März 2023 soll die Gaspreisbremse deutsche Haushalte entlasten. Doch bei vielen Verbrauchern sind noch Fragen offen. Hier lesen Sie die wichtigsten Antworten.

Berlin – Die Gasumlage ist vom Tisch. Stattdessen hat die Bundesregierung die Gaspreisbremse beschlossen. Sie soll die Verbraucher aufgrund der stark gestiegenen Preise entlasten. Doch wie genau funktioniert sie? Und wer soll das überhaupt bezahlen? Die wichtigsten Fragen und Antworten in unserer Übersicht:

Was ist die Gaspreisbremse?

Im Rahmen der Gaspreisbremse wird für eine bestimmte Grundmenge an Gas ein Preis von 12 Cent pro Kilowattstunde festgesetzt. Für den Verbrauch über diese Grundmenge hinaus muss der vom Versorger festgesetzten Preis bezahlt werden.

Wie wird das Grundkontingent festgelegt?

Die Grundmenge, für die lediglich 12 Cent pro Kilowattstunde bezahlt werden, bezieht sich auf den Verbrauch, der für die Abschlagszahlung im September 2022 angenommen wurde. Von diesem Verbrauch gibt es dann 80 Prozent zum Bremsen-Preis.

Wann gilt die Gaspreisbremse?

Ab Anfang März soll die Preisbremse greifen. Der Deckel für den Gaspreis soll dann bis Ende April 2024 bestehen bleiben.

Müssen in den anstehenden Wintermonaten noch die hohen Gaspreise bezahlt werden?

Ja, bis März 2023 müssen noch die Preise des jeweiligen Energieversorgers bezahlt werden. Um jedoch eine Art Brücke bis zum März zu schaffen, plant der Gesetzgeber eine Einmalzahlung. Damit soll dann die Abschlagszahlung für Dezember komplett übernommen werden.

Kann ich dank der Einmalzahlung im Dezember die Heizung voll aufdrehen?

Nein, das sollte man nicht tun. Denn die Expertenkommission der Bundesregierung sieht vor, dass im Rahmen der Einmalzahlung ein Zwölftel der geschätzten jährlichen Heizkosten übernommen werden. Wer also im Dezember plötzlich aufhört zu sparen, muss am Ende des Jahres womöglich sogar mit einer hohen Nachzahlung rechnen.

Wie viel spart man durch die Gaspreisbremse wirklich?

Die folgende Tabelle mit Daten des Vergleichsportals Check24 zeigt, wie verschiedene Musterhaushalte mit unterschiedlich hohem Gasverbrauch durch die Gaspreisbremse entlastet werden. Die Zahlen beziehen sich dabei auf den Jahresverbrauch und somit auch auf die jährliche Entlastung.

Single-HaushaltZwei-Personen-HaushaltFamilie
Verbrauch5000 kWh12.000 kWh20.000 kWh
Entlastung308 Euro739 Euro1232 Euro

Sparen auch Fernwärme-Kunden durch die Gaspreisbremse?

Auch für Fernwärmekunden soll es eine sogenannte Wärmepreisbremse geben. Diese würde genauso wie die Gaspreisbremse funktionieren. Außerdem wurde auch hier die Mehrwertsteuer auf sieben Prozent gesenkt und eine Einmalzahlung des Dezember-Abschlags ist auch vorgesehen.

Gibt es noch zusätzliche Entlastungen?

Ja, zusätzlich zur Gaspreisbremse und zur Einmalzahlung wurde die Mehrwertsteuer auf Erdgas bereits zum 1. Oktober 2022 reduziert. Sie beträgt vorerst nur noch sieben statt 19 Prozent.

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Wer zahlt die Gaspreisbremse?

Wie bei so vielen Entlastungen der Bundesregierung stellt sich auch bei der Gaspreisbremse die Frage, wie sie finanziert werden soll. Dazu hat die Regierung eine Ausnahme der Schuldenbremse beantragt, welche vom Bundestag genehmigt wurde. Mit einem zusätzlichen Kredit von 200 Milliarden Euro soll unter anderem auch die Gaspreisbremse bezahlt werden. (ph)

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