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Kuriose Marke: Füllstand der Gasspeicher jetzt über 100 Prozent

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Von: Thomas Schmidtutz

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Pünktlich zum Beginn der Heizsaison sind die Gasspeicher in Deutschland jetzt zum Brechen voll.

Brüssel - Der Füllstand der Erdgasspeicher in Deutschland liegt jetzt über der Marke von 100-Prozent. Dies geht aus den am Dienstag veröffentlichten Daten des europäischen Gasspeicherverbandes GIE hervor.

Danach lagert in den Speichern jetzt 245,44 Terawattstunden Erdgas. Das wäre etwas mehr als die eigentliche Speicher-Kapazität von 245,39 Terawattstunden. Zum Vergleich: Im Januar und Februar 2022 wurden laut Bundesnetzagentur in Deutschland insgesamt knapp 227 Terawattstunden Erdgas verbraucht.

Gasspeicheranlage Huntorf: In Deutschland sind die Speicher zum Beginn der Heizsaison zum Bersten voll.
Gasspeicheranlage Huntorf: In Deutschland sind die Speicher zum Beginn der Heizsaison zum Bersten voll. © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Gasspeicher-Stände an der Grenze

„Das von den Gasspeicherbetreibern ausgewiesene Arbeitsgasvolumen gibt die gesicherte Kapazität an“, hatte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, am Montagabend erklärt. Die physikalischen Speicher-Möglichkeiten lägen teilweise darüber, sodass einige mehr Gas einspeichern könnten. „Deshalb kann auch über 100 Prozent hinaus weiter eingespeichert werden.“

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Bei der Prozentangabe betrachtet die GIE-Transparenzplattform AGSI den Füllstand nur in Bezug auf das Arbeitsgasvolumen. Daher erreicht der ausgewiesene Wert maximal 100 Prozent. Auch auf EU-Ebene waren die Speicher am Montagmorgen gut gefüllt: Die AGSI-Seite verzeichnete einen Füllstand von 95,6 Prozent. Noch im Frühjahr hörte sich das ganz anders an. Damals hatte Müller vor leeren Gasspeichern im Winter gewarnt. Davon ist nun keine Rede mehr.

Die Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Markt. Für gewöhnlich sind sie mit Beginn der Heizperiode im Herbst gut gefüllt. Bis zum Frühjahr nehmen die Füllstände dann ab. Am 1. Februar sollen sie laut Energiewirtschaftsgesetz noch zu 40 Prozent gefüllt sein. (dpa/utz)

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