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Paragon soll  Weltbild noch im Mai übernehmen

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Augsburg/München - Die Münchner Beteiligungsgesellschaft Paragon soll den insolventen Weltbild-Konzern noch im Laufe dieses Monats übernehmen.

Es sei geplant, dass alle Betriebsteile von Weltbild in eine neue Gesellschaft überführt werden, die dann von Paragon als Mehrheitsgesellschafter geführt werde, teilte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz mit. Er informierte am Montag die Mitarbeiter am Weltbild-Stammsitz in Augsburg über die Verkaufspläne, ein Vorvertrag wurde bereits geschlossen. Geiwitz bleibt vorläufig als Stellvertreter der Weltbild-Gläubiger Minderheitsgesellschafter. Paragon soll im Rahmen einer Kapitalerhöhung die bislang von der katholischen Kirche getragene Verlagsgruppe inklusive der Buchläden und der Auslandstöchter übernehmen.

Bislang hat Paragon schon Erfahrung im Handel, doch dabei ging es um Motorradzubehör und Lkw-Teile.

Am Sonntag war bekanntgeworden, dass die Münchner Beteiligungsgesellschaft die Mehrheit des insolventen Augsburger Buch- und Medienhändlers übernehmen soll.

Wie die Nachrichtenagentur dpa am Montag aus dem Umfeld der Unternehmen erfuhr, müssen Details in nächster Zeit noch verhandelt werden.

Verlagsgruppe soll insgesamt erhalten werden

Weltbild-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hatte stets betont, dass er die Verlagsgruppe mit dem Online-Handel und dem flächendeckenden Netz von Buchhandlungen insgesamt erhalten will. Am Montagnachmittag wollte der Insolvenzverwalter die Mitarbeiter bei einer Betriebsversammlung über die Verkaufspläne informieren. Bislang gehörte der Weltbild-Konzern der katholischen Kirche, im Januar hatte die Verlagsgruppe Weltbild als Mutterhaus Insolvenz angemeldet.

Paragon gehört den drei Geschäftsführern und ist seit einem Jahrzehnt auf die Übernahme von mittelständischen Unternehmen im deutschsprachigen Raum spezialisiert. Die beiden derzeit größten Beteiligungen sind die der Nutzfahrzeug-Ersatzteilhändler Europart mit rund 1500 Mitarbeitern und 450 Millionen Euro Jahresumsatz sowie die Motorradzubehör-Kette Polo mit 800 Mitarbeitern in 100 Filialen und 105 Millionen Euro Umsatz.

In den vergangenen Wochen hatte Insolvenzverwalter Geiwitz die Mitarbeiterzahl bei Weltbild bereits für einen Verkauf massiv reduziert. Bei der Konzernmutter und der Filialtochter waren 875 Beschäftigte in Auffanggesellschaften gewechselt. Etwas mehr als 2000 Mitarbeiter verbleiben bei den zwei Unternehmen, etwa jedes vierte der 220 Weltbild-Geschäfte soll in den nächsten Monaten geschlossen werden. Zudem gehören weitere Töchter in Österreich und der Schweiz sowie der Internet-Händler buecher.de zu Weltbild, die bislang nicht direkt von der Insolvenz betroffen waren.

dpa

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