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Gewerkschaft wirft „Lidl“ Schikane vor

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Augsburg - Die Gewerkschaft Verdi wirft der Supermarktkette Lidl vor, seine Belegschaft gezielt einschüchtern zu wollen. Anlass ist die Kündigung eines Betriebsrats.

Vor einem Prozess wegen der Kündigung eines Betriebsrats hat die Gewerkschaft Verdi dem Discounter Lidl Schikane gegenüber den Arbeitnehmervertretern vorgeworfen. Das Unternehmen will dem Betriebsrat des zentralen Lagers in Graben bei Augsburg kündigen, hat die dafür nötige Zustimmung des Betriebsratsgremiums aber nicht erhalten. Nun soll das Arbeitsgericht diese Zustimmung ersetzen. Am Montag findet deswegen der erste Termin vor dem Arbeitsgericht Augsburg statt. Ein Urteil kann es dann noch nicht geben. Zunächst gehe es darum, eine gütliche Einigung zu erreichen, sagte ein Gerichtssprecher (Aktenzeichen: 5 BV 70/16).

Betriebsrat soll Kollegen beleidigt haben

Das Unternehmen beruft sich laut dem Gericht darauf, dass der Betriebsrat sowohl seinen Vorgesetzten als auch einen weiteren Mitarbeiter beleidigt habe. Lidl selbst wollte zu dem Verfahren keine Stellungnahme abgeben. Nach Ansicht von Gewerkschaftssekretär Thomas Gürlebeck gibt es ganz andere Gründe für die Kündigung: „In Wirklichkeit möchte Lidl ein Exempel statuieren, um den Betriebsrat und die Belegschaft einzuschüchtern.“

Der Handelskonzern gehe „radikal gegen demokratisch gewählte Betriebsräte vor“, warf er Lidl vor. Der Betriebsrat sei erst in diesem Sommer in dem Zentrallager gewählt worden. „Schnell wurde deutlich, dass die Firma Lidl nicht viel von Mitbestimmungsrechten durch Betriebsräte hält“, meinte Gürlebeck. Grundlegende Rechte der Mitarbeiter müsse der Betriebsrat per Anwalt und Gericht durchsetzen.

dpa

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