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DGB erhöht Forderung für Mindestlohn

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Berlin - Der Deutsche Gewerkschaftsbund forderte bisher einen flächendeckenden Mindestlohn von sieben Euro. Nun hat der DGB  seine Forderung auf 8,50 Euro erhöht. Die Gründe...

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat seine Mindestlohnforderung um einen Euro auf 8,50 Euro erhöht. Dafür stimmte auf dem DGB-Bundeskongress in Berlin am Dienstag die große Mehrheit der 400 Delegierten.

Seit 2006 fordert der DGB einen gesetzlichen flächendeckenden Mindestlohn von 7,50 Euro. Die Erhöhung der Forderung wurde mit steigenden Lebenshaltungskosten und Verbraucherpreise begründet.

Vorstandsmitglied Claus Matecki begründete die neue Mindestlohnforderung damit, es müsse eine existenzsichernde Lohnuntergrenze geben. Mit Mindestlöhnen würden die Betroffenen vor Lohndumping geschützt und die Steuerzahler vor Belastungen.

Inzwischen arbeiteten in Deutschland 6,5 Millionen Menschen im Niedriglohnbereich, mehr als 1,2 Millionen seien sogenannte Aufstocker gewesen, die also trotz Erwerbstätigkeit gezwungen sind, Hartz IV zu beantragen. Das habe den Steuerzahler rund elf Milliarden Euro gekostet, rechnete Matecki vor.

Die Armutslöhne von heute seien die Armutsrenten von morgen, fügte er hinzu. “Wir wollen einen existenzsichernden Lohnuntergrenze schaffen und die Tarifautonomie stärken und sichern.“

Derzeit gibt es in 20 der 27 EU-Ländern den Angaben zufolge bereits einen Mindestlohn, in den USA seit 1938. Der Mindestlohn beträgt in Großbritannien 6,41 Euro (Stand 2008), in Frankreich 8,82 Euro und 9,73 Euro in Luxemburg. Die schwarz-gelbe Koalition ist jedoch strikt gegen einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn. SPD, Linke und Grüne plädieren aber dafür.

ap

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