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Weihnachts-Bonus für Empfänger von Hartz IV? Zunächst bittere Nachricht - doch Hoffnung keimt auf

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Von: Patricia Huber

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In den Ästen eines Christbaumes liegen verschiedene Euro-Scheine. Über ihnen hängt eine rote Christbaumkugel.
Für Hartz-IV-Empfänger ist das Weihnachtsfest eine große finanzielle Belastung. © Imago

Viele Arbeitnehmer erhalten zu Weihnachten einen Bonus. Auch Hartz-IV-Empfänger hoffen auf einen Zuschlag. Doch die Aussichten dafür sind nicht allzu gut. 

Berlin - Weihnachten naht und der Shopping-Stress beginnt. Doch die Geschenke könnten dieses Jahr noch mehr kosten, als in den vergangenen Jahren. Die Chipkrise und der Rohstoffmangel haben ihre Folgen - alles wird teurer. Umso glücklicher sind die Arbeitnehmer, die einen Weihnachtsbonus erhalten. Für Hartz-IV*-Empfänger sieht es meist schlecht aus. Sie müssen für Weihnachtsgeschenke auf ihr Erspartes zurückgreifen.

Hartz IV: Weihnachtsgeld ist die absolute Ausnahme

Derzeit beträgt der Hartz-IV-Regelsatz* für eine alleinstehende oder alleinerziehende Person 446 Euro. Im kommenden Jahr werden es dann nochmal drei Euro mehr, also 449 Euro. Mit dieser Summe soll eine menschenwürdige Grundversorgung* möglich sein. Doch dann auch noch etwas für Geschenke zurückzulegen, ist nur schwer möglich.

Bis 2005 erhielten Sozialhilfeempfänger noch eine sogenannte Weihnachtsbeihilfe. Seit der Hartz-IV-Reform gibt es diese jedoch im Regelfall nicht mehr. Kommunen können aber selbst entscheiden, ob sie den Empfängern zur Weihnachtszeit finanziell unter die Arme greifen möchten. Im letzten Jahr zahlte beispielsweise die oberbayerische Gemeinde Burghausen eine Weihnachtsbeihilfe* an seine Hartz-IV-Empfänger, wie gegen-hartz.de berichtet. Die meisten Bezieher sind bei der Finanzierung der Feierlichkeiten jedoch auf sich alleine gestellt.

Video: Hartz IV wird Bürgergeld

Hartz IV: Linke trommeln für Weihnachtsgeld

Schließlich sind es nicht nur die Geschenke, die ein tiefes Loch in die Haushaltskasse reißen. Auch der Weihnachtsbaum und das üppige Festmahl am Heiligabend sind alles andere als günstig. Daher werden die Stimmen für einen Zuschuss zum Fest immer lauter. Bereits 2017 forderte die Linken-Politikerin Sabine Zimmermann auch für Hartz-IV-Empfänger einen Weihnachtsbonus. „Es ist beschämend und traurig, dass Millionen Menschen sich ein Weihnachtsfest nicht leisten können“, sagte sie.

Auch Zimmermanns Parteikollegin Katja Kipping kritisierte bereits vor Jahren die Situation. „Anstatt in ihren Weihnachtsansprachen an mehr Mitgefühl und Nächstenliebe zu appellieren, könnte die Bundesregierung* ein echtes Zeichen setzen und einen handfesten Beitrag für mehr soziale Gerechtigkeit leisten“, kritisierte sie gegenüber focus.de. Geändert hat sich seitdem jedoch nichts.

Im nächsten Jahr könnte es für Empfänger aber Neuerungen geben. Die Ampel-Koalition möchte Hartz IV abschaffen* und es durch ein sogenanntes Bürgergeld ersetzen. Wie sich die Sätze dann verändern könnten, haben SPD, Grüne und FDP jedoch noch nicht bekannt gegeben. Dieses Jahr müssen Hartz-IV-Empfänger also noch mit den aktuellen Sätzen auskommen und selbst schauen, wie sie die Kosten für das Weihnachtsfest stemmen können. (ph) *Merkur.de und kreiszeitung.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.

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