Karstadt-Käufer wollen Kaufhauskette neu positionieren

Hamburg - Die Karstadt-Käufer, Nicolas Berggruen und sein Partner Max Azria, wollen die Kaufhauskette neu positionieren. Vor allem das Modeangebot solle verjüngt werden.
Dies sagte Azria der “Financial Times Deutschland“ (FTD). “Wir müssen die 35- bis 40-Jährigen ansprechen.“ Bisher richte sich Karstadt mit seiner Mode an die 50-jährige Frau.
Insgesamt wolle der französisch-amerikanische Einzelhandelsexperte Azria bis zu 35 Prozent des Produktangebots verändern. Vor allem im Schuhsortiment sei eine Revolution nötig.
Komme der Karstadt-Kauf zustande, werde Azria 20 Prozent an Karstadt halten, Berggruen die restlichen 80 Prozent, hieß es. Azria solle nach Abschluss des Kaufs die operative Führung der Kaufhauskette übernehmen. Die Käufer müssen sich allerdings zuvor noch mit dem Vermieterkonsortium Highstreet über die Mieten einigen. Andernfalls droht Karstadt nach wie vor die Zerschlagung.
Keine Entlassungen
Azria betonte laut “FTD“, er sehe die Zukunft von Karstadt sehr optimistisch. Würden die Mieten entsprechend gesenkt, schätze er die Überlebenschancen für den Einzelhändler auf mehr als 90 Prozent. Entlassungen und Filialschließungen schloss er aus. “In meinen 40 Jahren im Einzelhandel habe ich niemanden feuern oder auch nur ein Geschäft schließen müssen,“ zitierte ihn die Zeitung.
Allerdings verlangt Azria zur Karstadt-Sanierung Preiszugeständnisse von Lieferanten. “Ich verlange nicht viel, aber drei Prozent müssen es schon sein“, sagte er dem Bericht zufolge. Weiteres Einsparpotenzial sieht der Unternehmer beim Karstadt-Textilsortiment durch eine Bündelung des Einkaufs. So könne man fünf bis zehn Prozent günstigere Preise erzielen, hieß es. Azria betreibt weltweit etwa 1.000 Modeläden, mit denen er laut “FTD“ einen Umsatz von etwa 2 Milliarden Dollar (1,6 Milliarden Euro) erzielt.
dapd