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Krankenkassen: DAK-Chef warnt vor „Beitrags-Tsunami“ – Lauterbach soll handeln

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Von: Patricia Huber

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Droht jetzt der nächste Kosten-Schock? Den Krankenkassen fehlen Milliarden, was zu steigenden Beiträgen führen könnte – sofern Gesundheitsminister Lauterbach nicht eingreift.

Berlin – Werden jetzt auch noch die Krankenkassen-Beiträge erhöht? Verbraucher sehen sich derzeit mit enormen Preissteigerungen in allen Lebensbereichen konfrontiert. Die Inflation ist so hoch, wie seit fast 50 Jahren nicht mehr. Energie, Lebensmittel und Co. kosteten im Mai im Durchschnitt 7,9 Prozent mehr als noch im Vorjahresmonat.

Krankenkassen fehlen mehrere Milliarden Euro

Jetzt droht auch noch bei der Krankenversicherung der Preis-Schock. Denn der gesetzlichen Krankenversicherung könnte im kommenden Jahr mehr Geld fehlen als bislang angenommen. Bisherige Schätzungen gehen von einer Finanzlücke in Höhe von 17 Milliarden Euro aus. Nach Berechnungen des Instituts für Gesundheitsökonomik (IfG) drohe sogar ein Defizit von 25 Milliarden Euro, berichtete die Bild-Zeitung.

In den bisherigen Schätzungen „waren der Krieg in der Ukraine und die Folgen noch nicht eingepreist“, sagte IfG-Chef Günther Neubauer der Zeitung. „Die Inflation lässt in Praxen und Kliniken die Ausgaben steigen, während die Aussichten für den Arbeitsmarkt im Herbst eher schlecht sind.“

Gesundheitsminister Karl Lauterbach
Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte bereits angekündigt, dass die Krankenkassen-Beiträge 2023 steigen werden. © Chris Emil Janssen/Imago Images

Krankenkassen: DAK-Chef richtet mahnende Worte an Gesundheitsminister Lauterbach

Der Vorstandsvorsitzende der DAK Gesundheit, Andreas Storm, forderte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zum Handeln auf. „Lauterbach muss jetzt gemeinsam mit dem Bundesfinanzminister den 70 Millionen Versicherten die Frage beantworten, ob und wie er den drohenden Beitrags-Tsunami noch verhindern will.“ Die Branche warte bereits seit drei Monaten auf den angekündigten Gesetzesentwurf zur Stabilisierung der Finanzen der gesetzlichen Kassen, sagte Storm.

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Lauterbach hatte angesichts des erwarteten Milliardendefizits die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen bereits darauf vorbereitet, dass 2023 die Beiträge steigen könnten. Im März sagte er, bei einem erwarteten Defizit der Kassen von rund 17 Milliarden Euro im nächsten Jahr lasse sich das nicht vollständig vermeiden.

Doch nun kommt eine „Revolution“ im Krankenhaus-Sektor – Lauterbach und Co. beschließen eine Neuregelung im Gesundheitssystem. (ph/dpa)

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