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Lehrstellenmarkt: Lage besser als befürchtet

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Die Lage am Lehrstellenmarkt ist trotz Rezession weniger düster als befürchtet. © dpa

Berlin - Die Lage am Lehrstellenmarkt ist trotz Rezession weniger düster als befürchtet. Das gab DIHK -Präsident Hans Heinrich Driftmann am Mittwoch bekannt.

Ende Juli waren bei den Industrie- und Handelskammern (IHK) zwar acht Prozent weniger neu abgeschlossene Ausbildungsverträge registriert als Ende Juli 2008. Aber die Zahl der Neuverträge beträgt mit 227.674 nur 3.800 weniger als im besonders guten Jahr 2007, wie DIHK -Präsident Hans Heinrich Driftmann mitteilte.

Auch im Handwerk gibt es nach Angaben der Branche noch viele freie Ausbildungsplätze. Driftmann erklärte: “Mein Appell gilt also den Jugendlichen, die noch keine Stelle haben, sich jetzt auf die vielen zehntausend noch unbesetzten Lehrstellen zu bewerben. Bei ein bisschen Flexibilität sind die Chancen auf einen Ausbildungsplatz in vielen Regionen wirklich gut.“ Das gelte übrigens auch für sogenannte Altbewerber.

Zu der verbesserten Entwicklung bei den Vertragszahlen haben nach Driftmanns Worten auch zusätzliche Vermittlungsaktionen der Industrie- und Handelskammern beigetragen. Viele Tausend Jugendliche seien in den letzten Wochen beraten und vermittelt worden. Laut Driftmann gibt es auch positive Nachrichten für Lehrlinge aus insolventen Betrieben: Rund 80 Prozent der 2.200 Auszubildenden aus insolventen Betrieben konnten die IHKs bereits erfolgreich an andere Unternehmen vermitteln. “Für die restlichen 20 Prozent laufen die Bemühungen noch - mit sehr guten Vermittlungschancen“, erklärte er. Durch die Insolvenz der Wadan-Werft in Rostock seien zum Beispiel mit einem Schlag 135 Jugendliche weiterzuvermitteln.

“Last-Minute-Bewerbungen“ empfohlen

Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Otto Kentzler , sagte der “Bild“-Zeitung: “Last-Minute-Bewerbungen lohnen sich. Wir sind optimistisch, das Vorjahresergebnis annähernd erreichen zu können.“ Bis Ende Juli wurden laut ZDH 81.500 Lehrverträge abschlossen, 5,1 Prozent weniger als bis zu diesem Stichtag im Vorjahr. Im Handwerk gibt es nach Verbandsangaben aber fast überall noch mehr freie Lehrstellen als Bewerber.

In Ostdeutschland gibt es teilweise sogar Bewerbermangel. Im Osten Deutschland ist laut ZDH der starke Rückgang der Schulabgängerzahlen deutlich spürbar. 2008 wurden laut ZDH im Handwerk 170 195 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Insgesamt gebe es in allen Ausbildungsjahrgängen rund 480 000 Lehrlinge im Handwerk.

ap

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