„Flucht“-Situationen am Münchner Flughafen: Lufthansa weitet Kapazitäten über Weihnachten massiv aus

Die Corona-Pandemie hat die Airlines übel erwischt. Weil in vielen Nachbar-Ländern auch während der Weihnachtszeit Reisebeschränkungen gelten, rücken nun Fernreiseziele in den Blick. Die Lufthansa ist bereit.
- Die Luftfahrt-Branche steckt wegen Corona in der wohl schwersten Krise ihrer Geschichte.
- Auch die Lufthansa ist schwer angeschlagen.
- Doch das Weihnachtsgeschäft könnte zu einem ersten, kleinen Lichtblick werden.
München – Die Lufthansa weitet ihr Flugangebot am Airport München über die Weihnachtsfeiertage massiv aus. Im Zeitraum vom 19. Dezember bis zum 10. Januar werde man 48 Flüge mehr anbieten als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, erklärte eine Lufthansa-Sprecherin am Montag gegenüber Merkur.de. Das Gros der zusätzlichen touristischen Angebote entfalle dabei auf die Kanaren, dazu seien Extra-Angebote auf den Strecken München-Mallorca sowie München-Faro an der portugiesischen Algarve-Küste vorgesehen.
Zur Begründung hieß es, die Nachfrage für die Weihnachtsferien sei „extrem hoch“. Viele Menschen wollten „über die Weihnachtsfeiertage in die Sonne“, sagte die Sprecherin.
Alleine für die Kanaren will die Lufthansa während der Weihnachtsferien rund „fünf Mal“ so viele Verbindungen bereitstellen wie im Vorjahr. Die größten Zuwächse gebe es für Fuerteventura. Für die gut 100 Kilometer westlich der marokkanischen Küste gelegene Urlaubsinsel seien 18 Zusatz-Verbindungen geplant. Hinzu kämen elf zusätzliche Flüge auf der Route zwischen München und Las Palmas sowie acht Extra-Verbindungen auf der Strecke München-Teneriffa. Für sämtliche Kanaren-Destinationen werde man während der Feiertage die A320 Neo einsetzen. Sie bietet 180 Sitzplätze.
Außerdem werde es sechs Zusatz-Angebote auf der Strecke München-Faro sowie fünf weitere Flüge von und auf die Mittelmeer-Insel Mallorca geben.
Lufthansa: Aktuell genügt negativer Corona-Test zur Einreise
Die Kanaren sind derzeit kein Risiko-Gebiete. Daher genügt für die Einreise aktuell ein negativer PCR-Test. Außerdem müsse man nach den derzeit gültigen Bestimmungen bei der Rückkehr nicht in Quarantäne. Dies hat die Nachfrage nach den Atlantik-Inseln offenbar erheblich beflügelt.
Die Lufthansa hatte bereits am vergangenen Donnerstag (3. Dezember) über einen sprunghaften Anstieg für die bevorstehende Weihnachts- und Neujahrsreisezeit berichtet. „Die Sehnsucht zu reisen ist weltweit groß“, teilte die Lufthansa mit. Teilweise hätten die Buchungszahlen um bis zu 400 Prozent zugelegt. Neben den Kanaren gehörten Südafrika, Namibia, aber auch schneesichere Gebiete in Nordfinnland zu den Favoriten.
Lufthansa: Folgen der Corona-Pandemie treffen Airline mit voller Wucht
Ähnlich wie die gesamte Reisebranche leidet auch die Lufthansa massiv unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Im Frühjahr musste der Bund der in wirtschaftliche Schieflage geratenen Kranich-Airline mit einem milliarden-schweren Rettungspaket zu Hilfe eilen. Um die Kosten weiter zu senken, will der Konzern 150 seiner einst 760 Jets komplett stilllegen, der einstige Vorzeigeflieger A 380 wird ganz ausgemustert. Außerdem will das Unternehmen bis Jahresende 29.000 Stellen streichen. Im kommenden Jahr sollen weitere 10.000 Jobs wegfallen. Damit hätte die Lufthansa Ende 2021 noch knapp 100.000 Beschäftigte.
Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version dieses Beitrag hatte es versehentlich geheißen, Fuerteventura liege östlich der marokkanischen Küste. Das ist selbstverständlich falsch. Die Kanaren liegen westlich von Marokko. Wir bitten, dieses Versehen zu entschuldigen. *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen Digital Redaktionsnetzwerks.