München-Turbo und neuer Mega-Flieger: Lufthansa setzt nach Corona-Krise zum Höhenflug an

Nach der staatlichen Finanzspritze befindet sich die Lufthansa auf dem Wege der Besserung. In München geht es zurück zu alter Stärke. Nur technische Probleme trüben das Bild.
Frankfurt/München - Vor nicht allzu langer Zeit stand es noch ziemlich schlecht um Deutschlands Vorzeige-Airline: Aufgrund der Corona-Krise und stillgelegter Flughäfen in aller Welt trudelte die Lufthansa in tief in rote Zahlen, von einer Insolvenz war gar die Rede. Dann jedoch erfolgte eine Finanzspritze* durch den deutschen Staat, der sich dem Vernehmen nach für den Bundeshaushalt sogar als Gewinn entpuppen könnte.
Mittlerweile - und das womöglich schneller als gedacht - scheint die Kranich-Linie zu einer Art Höhenflug anzusetzen: Das Fluggastaufkommen steigt dank gelockerter Corona-Maßnahmen rapide, das gilt insbesondere auch für den Münchner Flughafen. Bei dem mit Frankfurt zusammen wichtigsten Standort für die Fluggesellschaft werden laut übereinstimmender Quellen schon kommende Woche die Kapazitäten deutlich nach oben geschraubt. Auch in der Main-Metropole ist die Zahl der Lufthansa-Flüge* gestiegen.
Lufthansa-Flugplan: Kranich-Linie erhöht Zahl der Flüge von München und Frankfurt
Im Frühjahr 2021 gab es am Flughafen München noch rund 90 Prozent weniger Passagiere*. Doch das hat sich längst geändert. Bodenpersonal und Airline-Angestellte kehren zurück in den beruflichen Alltag und die Auslastung steigt sukzessive. Die Lufthansa werde die Zahl der Flüge ab Mitte September um rund 100 pro Woche aufstocken. Auch für Oktober hat die LH ein erhöhtes Flugaufkommen angekündigt.
Betroffen seien von dem neuen Flugplan in München 20 europäische Destinationen, so der Bericht. Zahlreiche europäische Metropolen werden demnach häufiger von den Lufthansa-Jets angesteuert, darunter Amsterdam, Budapest, Kopenhagen, Mailand, Paris, Rom, Stockholm und Wien. Erstmals nach der Corona-Krise werden zudem auch kleinere Städte Birmingham, Basel, Leipzig, Luxemburg, Paderborn und Stuttgart angeflogen. Auch die Lufthansa-Tochter Eurowings plant ihr Comeback aus dem Corona-Tief*.
Lufthansa wartet auf Boeing-“Dreamliner“ - Erster Flug noch für 2021 geplant
Darüber hinaus wird die Flugzeugflotte der Lufthansa bald mit einem Großraumjet erweitert, so es die technischen Sicherheitsbestimmungen zulassen: Zuletzt wurde überraschend die Erhöhung der Bestellung der Boeing 787-9 verkündet und dass die ersten der insgesamt 25 Flieger noch 2021 zur Lufthansa stoßen sollen. Dass noch in diesem Jahr ein „Dreamliner“ in Diensten der LH Flüge abheben wird, ist mittlerweile jedoch zweifelhaft:
Die Einflottung der US-Flugzeuge verzögert sich, weil die amerikanische Sicherheitsbehörde FAA die Auslieferung der 787 Dreamliner vorübergehend gestoppt hat. Zum einen wurden Inspektionsmethoden des Flugzeugbauers bemängelt, dazu kam dem Vernehmen nach ein Produktionsfehler an neu hergestellten Modellen. Derweil hat die Lufthansa bekannt gegeben, welches Ziel der neue Dreamliner auf seinem ersten LH-Flug ansteuern soll: das kanadische Toronto.
Eine weitere Entscheidung* der Lufthansa Group dürfte vielen Passagieren weniger schmecken: Einige vorübergehend abgeschaffte Umbuchungsgebühren werden wieder eingeführt. (PF) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA