Milliardenmarkt der Zukunft? Bosch investiert in innovative Antriebstechnologie

Elektromobilität gilt als neues Heilmittel für die Verkehrswende. Das Traditionsunternehmen Bosch hat noch eine andere Technologie im Blick und verkündet einen richtungsweisenden Deal.
Stuttgart - Bosch steigt in großem Maßstab in die Entwicklung und Produktion von Brennstoffzellen für Autos und Lastwagen ein und hat nun einen weiteren Kooperationspartner hinzugewonnen. Gemeinsam mit dem schwedischen Hersteller Powercell will der deutsche Autozulieferer die sogenannten Stacks zur Serienreife bringen und für den weltweiten Markt produzieren, wie nun mitgeteilt wurde. Der Stack ist das Herzstück der Brennstoffzelle, in dem Wasserstoff in elektrische Energie umgewandelt wird. Das System soll spätestens 2022 auf den Markt kommen.
Das Traditionsunternehmen Bosch sieht in der Brennstoffzelle einen Milliardenmarkt und geht nach eigenen Angaben davon aus, dass bis 2030 bis zu 20 Prozent aller Elektrofahrzeuge weltweit mit der Technik angetrieben werden. Die besten Chancen sieht der Zulieferer vorerst bei Nutzfahrzeugen. Für einen flächendeckenden Einsatz auch im Pkw-Bereich müsse die Technik zunächst günstiger werden.
Bosch: Zulieferer investiert schon länger in Brennstoffzellen-Technologie
Bosch arbeitet in den USA bereits mit Nikola Motors zusammen, um Lastwagen zu entwickeln, die per Brennstoffzelle betrieben werden. Vergangenes Jahr ging der Zulieferer zudem eine Kooperation mit dem britischen Unternehmen Ceres Power ein, um die Entwicklung von kleinen Brennstoffzellen-Kraftwerken vorantreiben - dort liegt aber eine andere Technik zugrunde. Bosch hatte zudem lange überlegt, selbst auch Batteriezellen für Elektroautos zu produzieren, sich davon dann jedoch aus Kostengründen verabschiedet.
Aufgrund der strengeren CO2-Grenzwerte für Pkw sind die Autohersteller zunehmend unter Druck geraten und gezwungen, Gelder in die Entwicklung neuer Antriebstechnologien zu investieren. Aus diesem Grund müssen auch Zulieferer wie Bosch neue Geschäftsfelder erforschen.
dpa