Millionenkosten für Kreditkartenaustausch

Berlin - Der massenhafte Kreditkartenaustausch wegen des Verdachts auf Datenmissbrauch verursacht Medienberichten zufolge Millionenkosten bei den deutschen Geldinstituten.
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“Der Kartenumtausch kostet allein die Sparkassen mehr als eine Million Euro“, sagte der geschäftsführende Vorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), Bernd Fieseler, der “Welt am Sonntag“. Er forderte die Kreditkartenfirmen auf, sich an den Kosten zu beteiligen. Zugleich kritisierte er deren Kommunikation. Es hätten klare Angaben gefehlt über das wirkliche Missbrauchspotenzial und darüber, welche Daten abgegriffen wurden.
Die Tricks der Datenhacker
Die deutschen Banken und Sparkassen haben in den vergangenen Wochen Hunderttausende von Karten aus Sicherheitsgründen ausgetauscht. Die bisher größte Aktion dieser Art war angelaufen, nachdem Kundendaten gestohlen wurden - vermutlich bei einem spanischen Abrechnungsdienstleister.
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Der Chef des Kreditkartenunternehmens Visa Deutschland, Ottmar Bloching, sagte der dpa: “Wir haben nicht feststellen können, dass Systeme geknackt worden sind.“ In den vergangenen Monaten sei es zu einem “Missbrauchsanstieg“ gekommen, “dessen einziger gemeinsamer Nenner in Spanien liegt“. Überprüfungen bei einem spanischen Kartendienstleister hätten aber kein Sicherheitsloch ergeben. Ob Banken nach der Warnmeldung Karten austauschen, liege in ihrer Verantwortung: “Die Bank trifft die Entscheidung.“
dpa