1. Startseite
  2. Wirtschaft

MINI: Die wichtigsten Infos zur BMW-Tochter, die aus einer Krise geboren und zum Kult wurde

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

BMW präsentiert einen roten Mini im BMW-Werk bei einer Autoshow vor großem Publikum
BMW präsentiert einen Mini im BMW-Werk im englischen Oxford. © Steve Parsons/dpa

Die Marke MINI war schon vor der Übernahme durch BMW ein Kult, die durch den Relaunch nur noch gewonnen hat.

München - Seit 2001 werden die verschiedenen Modelle der Marke MINI von der BMW Group mit Stammsitz in München hergestellt. Optisch ähneln sie dem ursprünglichen Vorbild, bieten aber mehr Platz und haben damit die Größe eines modernen Kleinwagens. Der Begriff MINI bezeichnet das Hauptmodell der Marke, das seit 2014 in 3. Generation gefertigt wird, wie auch die einzelnen Modelle vom Clubman über den Countryman bis zum MINI Electric.

Geschichtlich geht der MINI auf das Jahr 1956 zurück. In Ägypten hatte der neue Präsident Gamal Abdel Nasser (52, † 1970) die Zwangsverstaatlichung der Suezkanalgesellschaft verkündet und den Kanal für alle Schiffe nach Israel geschlossen. Unterstützt von Frankreich und England schickte Israel daraufhin Truppen nach Ägypten, das Ereignis ging als Suez-Krise in die Geschichte ein. Die westlichen Staaten befürchteten in dieser Zeit, dass die arabischen Staaten ihnen den Ölhahn zudrehen könnten. Und so kam bei der British Motor Corporation (BMC) der Wunsch auf, ein kleines Auto mit entsprechend geringem Spritverbrauch zu bauen.

MINI: Erschaffen während der Suez-Krise, übernommen von BMW

Der griechisch-britische Konstrukteur Alec Issigonis (81, † 1988) und sein Team entwarfen also den nur 3,05 Meter kurzen Austin Mini mit 34 PS, vier Zylindern und 848 Kubikzentimetern Hubraum, Frontantrieb und quergelegtem Motor, der Platz für einen relativ großen Innenraum ließ. Das erste Modell rollte 1961 aus der Produktion und wurde schnell zum Verkaufsschlager, den auch Stars wie der Schauspieler Peter Sellers (54, † 1980) und Musiker wie John Lennon (50, † 1980) in ihrer Garage stehen hatten. Bis ins Jahr 2000 stand hinter der Marke Mini die British Motor Corporation als Zusammenschluss der Austin Motor Company mit der Morris Motor Company, die wiederum durch weitere Zusammenschlüsse zu den Unternehmen Rover und British Leyland geworden waren. 1994 kam es zur Übernahme von Rover durch die BMW AG, die den englischen Autobauer für 4 Milliarden D-Mark kaufte. Nachdem BMW mit der Traditionsmarke Rover große Verluste einfuhr, trennte sich der Konzern im Jahr 2000 von der Marke. Von Rover wohl gemerkt, nicht von Mini, die BMW ab einem Relaunch im Jahr 2001 in Großbuchstaben geschrieben auf dem Markt etablierte und die sich als äußerst rentabel erwies.

MINI: Produktionsstandorte in Oxford, Swindon und Hams Hall

Die technische Entwicklung der MINI-Modelle verlegte BMW nach München, produziert werden die verschiedenen Modelle des kompakten Flitzer aber bis heute an verschiedenen Standorten. Das BMW-Werk Hams Hall befindet sich in der Nähe des britischen Birmingham. Dort fertigen 1200 Mitarbeiter Motoren, die in Fahrzeugen von BMW und MINI verbaut werden. Daneben findet dort die Montage von Verbrennungsmotoren für Hybrid-Automobile statt.

18 Jahre nach Inbetriebnahme des Werks, das auf die Produktion kleiner Drei- und Vierzylinder-Motoren spezialisiert ist, lief dort im September 2019 der fünfmillionste Motor vom Band. Im selben Jahr wurde im MINI-Werk in Oxford zum 60-jährigen Jubiläum der Marke das zehnmillionste Fahrzeug fertiggestellt. Zu diesem Anlass gab MINI auch bekannt, dass alleine 2018 fast 400.000 MINIs in 110 Länder verkauft worden seien. In Oxford fertigt der Autobauer die 3-Türer, 5-Türer, den Clubman und den rein elektrisch angetriebenen MINI Cooper SE. Das MINI Cabrio und der Countryman werden beim niederländischen Produktionspartner VDL NedCar hergestellt. Dritter Standort der Produktion in Großbritannien ist Swindon, wo Karosserieteile für die verschiedenen MINI-Modell hergestellt werden.

MINI: Erfolgsmodelle MINI Clubman und Countryman

Mit dem MINI Clubman hat der zu BMW gehörende Autobauer einen Kombi im Angebot. Optisch ist der Clubman in einem Retrodesign gehalten, an dem die Ursprünge der traditionsreichen Marke deutlich erkennbar sein sollen, wobei das Basismodell verlängert wurde. Auffallend am Clubman der ersten Generation, der nach der Übernahme durch BMW erstmals 2007 vorgestellt wurde, waren vor allem die Türen: Die ”Clubdoor“, durch die Mitfahrer auf der Beifahrerseite leichter auf den Rücksitz gelangen konnten, und die ”Splitdoor“ genannte Hecktür mit zwei Flügeln. In der seit 2015 gefertigten 2. Generation hat der Clubman zwei hintere Türen zum Einstieg. Seit einem Facelift im Jahr 2019 ist in dem Fahrzeug eine SIM-Karte verbaut, was intelligente Notrufe ermöglicht.

Mit dem Countryman hat MINI außerdem ein SUV im Angebot. Die erste Generation kam 2010 auf den Markt, die zweite Anfang 2017. Kunden der zweiten Generation der Fahrzeuge können sich zwischen einem Vorderradantrieb oder einem Alllradantrieb entscheiden, seit Juli 2020 bietet MINI auch eine upgedatete Version an: Mit serienmäßigen LED-Scheinwerfern, Rückleuchten mit eingearbeitetem Union-Jack, serienmäßigem Sportlenkrad und neue Funktionen im Infotainment-System.

MINI: Der Electric als erstes elektronisches Fahrzeug

Mit dem Mini Electric, der seit März 2020 als MINI Cooper SE verkauft wird, ist der Autobauer auch im Markt der Elektroautos vertreten. Der Elektromotor im Inneren ist derselbe wie im BMW i3, der anders als in diesem Modell beim MINI die Vorderräder antreibt. Mit 184 PS schafft der Elektro-MINI eine Geschwindigkeit von 150 km/h, wobei der Akku für eine zurückgelegte Strecke bis zu 200 km reichen soll. Zum Aufladen des Autos braucht es entweder bis zu 11 kW Wechselstrom oder 50 kW Gleichstrom. Den Mini Electric gibt es in vier sogenannten Trim Levels. Vom einfach gehaltenen und preiswertesten Trim S mit Klimaautomatik bis zum Trim XL, bei dem Ledersitze und ein Panorama-Glasdach zur Ausstattung gehören.

Wie die Drei-/ und Fünftürer bekamen bei MINI 2018 auch die Cabrios ein Facelift. Dazu gehörten LED-Rückleuchten im Union-Jack-Design, ein neues, zweidimensionales Logo im ”Flat-Design“ auf dem Dreispeichen-Lenkrad, im Zentralinstrument und auf dem Schlüssel sowie ein Doppelkupplungsgetriebe, das die alte Wandelerautomatik ablöste.

Auch interessant

Kommentare