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Grundsteuer: Musterschreiben für den Einspruch – So gelingt es

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Von: Patricia Huber

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Bei vielen Grundeigentümern sind bereits die ersten Bescheide zur Grundsteuer angekommen. Wer Einspruch einlegen möchte, sollte sich beeilen. Hier gibt es das Musterschreiben.

München/Berlin – Die neue Grundsteuer sorgte in den vergangenen Monaten immer wieder für hitzige Diskussionen. Erst machten die Formulare zur Grundsteuererklärung Probleme, jetzt droht den Finanzämtern eine Welle an Einsprüchen. Denn: Wer innerhalb der vierwöchigen Frist einen Fehler in einem der Bescheide entdeckt, sollte auch unbedingt Einspruch einlegen. Selbiges gilt, wenn die angesetzten Werte für zum Beispiel Bodenrichtwert, Mietwert oder Wohnfläche für unrechtmäßig gehalten werden, rät der Bund der Steuerzahler (BdSt).

Grundsteuer: Musterschreiben für den Einspruch

Wer also Einspruch gegen den Grundsteuerwertbescheid und oder auch gegen den Grundsteuermessbescheid einlegen möchte, muss das unbedingt schnellstmöglich erledigen. Wird die Frist versäumt, so werden die Bescheide bestandskräftig. Auch wichtig zu wissen: In dem ersten Einspruch muss noch keine Begründung enthalten sein, diese kann auch nachgereicht werden.

Doch wie formuliert man einen solchen Einspruch? Hierfür hat der BdSt folgendes Musterschreiben erstellt, womit Grundeigentümer ganz individuell ihr eigenes Einspruchsschreiben erstellen können:

Steuernummer/Aktenzeichen:

Steueridentifikationsnummer|n:

Einspruch gegen den Bescheid über Feststellung des Grundsteuerwerts vom
… (Jahr und Datum des Bescheides)

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit lege/n ich/wir Einspruch gegen den oben genannten Steuerbescheid vom ... (Datum) ein.

Den Einspruch begründe(n) ich/wir wie folgt:

Es bestehen ernsthafte verfassungsrechtliche Bedenken gegen das angewendete
Bewertungsverfahren, nach welchem der Grundsteuerwert berechnet wurde.

Textbaustein z. B. gegen den Bodenrichtwert:

Im Rahmen der Bewertung des Grundstücks wird ein Bodenrichtwert von … Euro angesetzt.
Bisher gibt es kein festgelegtes Verfahren zur Bestimmung des Bodenrichtwerts. Die Festlegung ist von Verkäufen abhängig. Bei wenigen Verkäufen kommt es daher zu nicht realitätsgerechten Änderungen des Bodenrichtwerts. Zudem gibt es keine Möglichkeit, sich gegen einen zu hohen Bodenrichtwert mit einem Widerspruch zu wenden.

Textbaustein z. B. gegen Ansatz der pauschalen Mieten:

Im Rahmen der Bewertung des Hauses/der Wohnung wurde eine pauschale Miete von x Euro angesetzt. Diese Miete ist nicht identisch mit der erzielbaren Miete oder mit dem nach der ortsüblichen Miete anzusetzenden Wert. Es wird folglich ein Wert berücksichtigt, der nicht der Realität entspricht.

Wir/Ich bitte(n) um entsprechende Änderung des Bescheides.

Für eine Bestätigung des Eingangs des Einspruchs wäre/n ich/wir Ihnen sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen

Unterschrift/en

Grundsteuer-Einspruch: Das ist die Folge

Ein solcher Einspruch führt dann vorerst dazu, dass die beiden angefochtenen Bescheide nicht rechtskräftig werden. Sie werden laut Steuerzahlerbund aber trotzdem die Grundlage für den endgültigen Grundsteuerbescheid 2025 werden. „Es ist davon auszugehen, dass das Finanzamt den Einspruch nach einer Anhörung zurückweisen wird“, schreibt der BdSt. Dann bleibt nur noch die Klage vor dem Finanzgericht.

Wichtig zu wissen: Ein Einspruchsverfahren ist nicht kostenpflichtig. Nur sofern man einen Steuerberater oder einen Anwalt hinzuzieht, könnte es teuer werden. Auch eine Klage wäre mit Kosten verbunden.

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