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49-Euro-Ticket: Was Rentner jetzt wissen müssen

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Von: Patricia Huber

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Das 49-Euro-Ticket steht bereits in den Startlöchern. Nun regt sich Kritik an dem neuen Sparticket – vor allem im Hinblick auf die Bedürfnisse von Senioren und Rentnern.

Berlin/München – Am 1. Mai soll es nun endlich so weit sein. Dann gilt das neue 49-Euro-Ticket in ganz Deutschland. Nach vielen Diskussionen konnten sich Politik und Verkehrsverbünde endlich auf den Nachfolger des Neun-Euro-Tickets einigen. Das Sparticket ist besonders für Pendler eine enorme finanzielle Entlastung. Denn für nur 49 Euro pro Monat kann damit der gesamte öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland genutzt werden. Doch nicht alle zeigen sich begeistert. Besonders Rentner fühlen sich benachteiligt.

49-Euro-Ticket: Für Rentner zu teuer

In den vergangenen Tagen wurde bereits Kritik von Sozialverbänden zum 49-Euro-Ticket laut. Besonders Bürgergeld-Empfänger könnten sich das eigentliche Sparticket überhaupt nicht leisten. Im Regelsatz sind nämlich lediglich 45 Euro für den Posten „Verkehr“ vorgesehen. Doch auch bei vielen Rentnern könnte es knapp werden. Immer mehr Ruheständler haben ohnehin bereits mit den steigenden Preisen zu kämpfen und müssen zusehen, wie sie mit ihrer Rente auskommen.

Für Bürgergeld-Empfänger wird daher bereits in manchen Bundesländern ein Sozialticket diskutiert. Doch von einem Seniorenticket ist noch nirgends die Rede. Was jedoch klar ist: Wer ohnehin ein Abo-Ticket des lokalen Verkehrsverbunds besitzt, kommt in der Regel mit dem 49-Euro-Ticket günstiger weg – auch als Rentner. In München kostet beispielsweise die IsarCard65 des MVV für alle ab 65 Jahren 52,70 Euro im günstigsten Tarif.

Ein Rentner am Bahngleis und das 49-Euro-Ticket
Das 49-Euro-Ticket ist in vielen Fällen nicht ganz durchdacht. Besonders Rentner sehen sich im Nachteil. © IMAGO / Sabine Gudath / Christian Ohde

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49-Euro-Ticket nur digital: „Diskriminierung aller Senioren“

Doch es gibt noch einen weiteren großen Kritikpunkt. Denn das 49-Euro-Ticket wird ausschließlich digital angeboten, also per Smartphone-App oder mittels einer Chipkarte. Lediglich bis Jahresende soll auch ein zusätzlicher Gültigkeitsnachweis auf Papier anerkannt werden. 

Aber nicht alle Rentner besitzen ein Smartphone. Die meisten bevorzugen in der Regel das „gute alte“ Papierticket. „Das ist wieder eine Diskriminierung aller Senioren. Nicht jeder der Älteren hat einen PC rumstehen oder besitzt ein Smartphone“, sagt Ingeborg Staudenmeyer vom Seniorenbeirat Neuhausen-Nymphenburg der tz. Die 74-Jährige ist sauer: „Es wird in unserer Gesellschaft wirklich nur noch an die Jungen gedacht!“

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sieht die digitale Deutschland-Fahrkarte jedoch nicht als Problem. „Digital heißt natürlich nicht nur per Handy“, sagte er. Neben einer App werde es für Reisende ohne Handy eine Chipkarte als Ticketnachweis geben. „Wir wollen niemanden überfordern, aber das mit dem Nadeldrucker ausgedruckte Papierticket ist nicht die Zukunft“, sagte der FDP-Politiker gegenüber t-online. (ph)

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