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Neuer Energiespeicher: Kann eine Erfindung aus Bayern helfen, die Energiekrise zu beenden?

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Von: Lisa Mayerhofer

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Hydraulikmotor und Stromgenerator: Der Druckluftspeicher von Georg Tränkl.
Hydraulikmotor und Stromgenerator: Der Druckluftspeicher von Georg Tränkl. © 2-4Energy/Tränkl

Strom aus Wind und Sonne hat ein großes Manko: Er kann nicht gespeichert werden. Ein bayerischer Tüftler hat nun einen Druckluftspeicher erfunden, der dieses Problem lösen könnte.

Freienried – Eine Erfindung aus Bayern könnte eines von Deutschlands aktuell größten Problemen bei der Energieversorgung lösen. Denn seit Russland in die Ukraine einmarschiert ist und Deutschland im Zuge des Wirtschaftskrieges den Gashahn abgedreht hat, herrscht große Krisenstimmung. Wie soll die Energieversorgung in Deutschland in Zukunft aussehen?

Erneuerbare Energien sind auf dem Vormarsch

Eine Lösung sollen unter anderem erneuerbare Energien bieten – in Form von Windrädern und Solaranlagen. Laut Statistischem Bundesamt stieg der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung von 43,8 Prozent im ersten Halbjahr 2021 auf 48,5 Prozent im ersten Halbjahr 2022.

Doch Windkraft und Solarstrom haben ein großes Manko: Die Stromerzeugung ist extrem wetterabhängig und kann kaum gespeichert werden. Dagegen könnte nun der Druckluftspeicher helfen, den der bayerische Tüftler Georg Tränkl gebaut hat. Diesen hat er in seiner Werkstatt in Freienried im Landkreis Aichach-Friedberg gebaut. Sein Ziel: Mithilfe von Druckluft Energie speichern. So könnte beispielsweise Solarstrom, der während sonniger Tage gewonnen wird, auch später bei schlechtem Wetter genutzt werden.

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So funktioniert der Druckluftspeicher

Das Prinzip funktioniert so: Über Strom, der beispielsweise aus einer Wind- oder Photovoltaik-Anlage gewonnen werden kann, wird eine Pumpe angetrieben. Diese Pumpe komprimiert die Luft zu Druckluft, die in Stahlflaschen gespeichert wird. Damit die Luft dabei keine kritische Abkühlung erreicht, geschieht dies bei langsamer Geschwindigkeit mit dem Einsatz von zehn Zylindern. Wird die Druckluft herausgelassen, dehnt sie sich wieder aus und kann zum Beispiel einen Generator antreiben.

Der Prototyp des Druckluftspeichers ist allerdings recht groß – nämlich fünf Meter lang und halb so breit und hoch. „Das ist der einzige Druckluftspeicher weltweit, der standortunabhängig läuft, ohne dass man fossile Energien zu heizen muss, und dabei ein Gesamtwirkungsgrad von über 90 Prozent vorweist“, sagte Tränkl dem MDR.

Neun Patente für Druckluftspeicher

Für die Funktionsfähigkeit seiner Erfindung kann der Tüftler zudem das Gutachten eines Sachverständigen für Hydraulik/Pneumatik vorweisen sowie eine Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Regensburg. In ihrer Auswertung schreiben die Wissenschaftler der Hochschule, dass „der funktionsfähige Prototyp der Anlage ein hohes Potential“ bezüglich der Langzeitspeicherung von Energie verspreche.

Insgesamt meldete Tränkl neun Patente für die Anlage an. Besonders beeindruckend: Der Tüftler ist kein studierter Ingenieur, sondern Fuhrunternehmer. Zudem gründete er die Firma 2-4 Energy, um sein Projekt voranzutreiben und mit einem weiteren Unternehmen zur Serienreife zu bringen, damit es beispielsweise für Einfamilienhäuser genutzt werden kann.

Eine renommierte Uni in Österreich vollzieht derweil aufgrund der Energiekrise eine drastische Maßnahme.

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