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Spritpreise: So ändern sich die Preise für Benzin und Diesel 2023

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Von: Lisa Mayerhofer

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Zum Jahresende steigen die Preise für Benzin und Diesel wieder. Was steckt dahinter und wie werden sich die Spritpreise 2023 entwickeln?

München – Zum Ende des Jahres werden die Spritpreise wieder etwas teurer. Wie die aktuelle ADAC-Auswertung der Kraftstoffpreise in Deutschland ergibt, kostet ein Liter Super E10 derzeit im bundesweiten Schnitt 1,686 Euro. Damit hat sich Benzin binnen Wochenfrist um 2,5 Cent verteuert.

Um 1,2 Cent je Liter hat sich im selben Zeitraum Diesel verteuert. Derzeit muss man für den Selbstzünderkraftstoff im Schnitt 1,816 Euro bezahlen. Bereits in der Vorwoche waren die Spritpreise erstmals nach einer mehrwöchigen Talfahrt wieder gestiegen. Doch was steckt dahinter und wie werden sich die Preise 2023 entwickeln?

Benzin und Diesel: Preisanstieg wegen höherer Rohölpreise

Der ADAC führt den jüngsten Preisanstieg vornehmlich auf die höheren Rohölpreise zurück. So hat sich die für Deutschland relevante Ölsorte Brent seit der Vorwoche um rund vier US-Dollar verteuert und wesentlich zu den höheren Kraftstoffpreisen beigetragen.

Die Preisdifferenz zwischen beiden Kraftstoffsorten spiegelt auch weiterhin nicht ansatzweise die unterschiedlichen Energiesteuersätze wider: Obwohl auf einen Liter Diesel gut 20 Cent weniger Steuern anfallen als auf einen Liter Super E10, kostet er derzeit 13 Cent mehr.

„Wir sind noch meilenweit entfernt von einer Normalisierung der Preise beim Diesel“, sagt der ADAC-Experte Andreas Hölzel der Welt. Das liege laut ADAC an der gestiegenen Nachfrage durch den Lkw-Verkehr sowie am erhöhten Bedarf an Heizöl. Darüber hinaus werde Diesel wegen der Knappheit beim Gas verstärkt zur Stromerzeugung eingesetzt. Beim Benzin lasse sich stattdessen eine „Normalisierung der Preise“ beobachten.

ADAC erwartet leichte Entspannung bei den Spritpreisen

Mit dem Ende der üblicherweise im Herbst und Winter höheren Heizölnachfrage sollte jedoch nach Ansicht des ADAC in den kommenden Monaten eine leichte Entspannung eintreten. Für den Jahresanfang 2023 erwartet der Verband der Welt zufolge „keine dramatischen Veränderungen“ der Preissituation an den Tankstellen.

Allerdings kann es im kommendem Jahr im Osten Deutschlands an den Tankstellen teurer werden: Wegen des Öl-Embargos gegen Russland wird die Raffinerie im brandenburgischen Schwedt ohne russisches Öl auskommen müssen. Bisher verarbeitet das Werk nach eigenen Angaben jährlich zwölf Millionen Tonnen Rohöl – neun von zehn Autos in Berlin und Brandenburg laufen mit Treibstoffen aus Schwedt. Woher diese gewaltigen Mengen künftig kommen sollen, blieb lange offen.

Erst kurz vor Weihnachten lieferte der zuständige Wirtschafts-Staatssekretär Michael Kellner (Grüne) eine Antwort im Bundestag: Zusätzlich zu Lieferungen über den Hafen Rostock soll auch für Schwedt Rohöl über den Hafen Danzig herangeschafft werden. Zusammen soll das reichen, um die Kapazität des PCK zu 70 Prozent auszulasten. Hinzu kommen soll Rohöl aus Kasachstan. Die Versorgung der Tankstellen in der Region gilt damit als gesichert – doch die Preise dürften aufgrund der aufwendigeren Logistik steigen. Und tatsächlich tun sie dies nach dem Jahreswechsel. Diesel bleibt nach wie vor teurer als Benzin.

Mit Material der dpa

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